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Rasten statt Rasen Das Gold der Nussdorfer

An der A93, kurz vor der österreichischen Grenze, weist ein Autobahnschild auf das "Gold-Dorf Nussdorf am Inn" hin. Wer hier abfährt, erlebt eine Postkartenidylle, die preisgekrönt ist.

Von: Teresa Fries

Stand: 13.02.2019

Illustration; Ausfahrt Brannenburg | Bild: BR

Wer bei "Gold-Dorf" an den Wilden Westen denkt und sich direkt als Goldschürfer auf den Fluss stürzt, der wird in Nussdorf mit seiner Goldwaschpfanne ziemlich schrumpelige Füße bekommen. Im Inn haben die Kelten zwar früher Gold gefunden, mittlerweile ist davon aber nichts mehr übrig. Den Titel "Gold-Dorf" haben sich die Nussdorfer stattdessen in zahlreichen Dorfwettbewerben verdient.

Nussdorf holt Gold

Ohne zu übertreiben kann man sagen: Nussdorf gehört zu den schönsten und lebenswertesten Dörfern Europas. Und das ist keine übersprudelnde bayerische Heimatliebe, sondern bewiesen und mit Urkunden bestätigt. In Wettbewerben wie "Unser Dorf soll schöner werden - Unser Dorf hat Zukunft" und "Entente Floral" haben die Nussdorfer gleich mehrere Goldmedaillen gewonnen. Bis in die kleinsten Details wurde die Gemeinde dafür geprüft und bewertet: Vom Zusammenhalt der Dorfgemeinschaft über die Zukunftsfähigkeit der Dorfläden bis hin zum harmonischen Zusammenspiel von Fensterläden und Blumenkästen. Nussdorf glänzt in allen Bereichen - nicht nur wenn sich ein internationales Prüfungskomitee angekündigt hat, sondern auch beim Spontanbesuch.

Die Schätze am Mühlenweg

Wer sich von der Schönheit Nussdorfs selbst überzeugen will, der hält sich am besten an die Heimatpflegerin Michaela Firmkäs. Entlang des Mühlbachs, der früher 15 Betriebe mit Energie versorgt hat, zeigt sie stolz die Highlights ihres Örtchens: alte Bauernhäuser mit roten Fensterläden, alte Mühlenräder und luftige Obstänger. Vier Kirchen findet man in Nussdorf, was enorm ist bei nur 2600 Einwohnern, und alle sind katholisch.

Das wahre Nussdorfer Gold

Wen Michaela Firmkäs während ihrer Tour noch nicht ganz überzeugen konnte, den lädt sie am Ende noch zu einer echten Tasse "Nussdorfer Gold" ein: So heißt der Kaffee, der in der dorfeigenen Kaffeerösterei veredelt wird. Und schon beim ersten Schluck merkt man, dass sich das Abfahren gelohnt hat.

Anfahrt:

Auf der A93 Inntaldreieck - Kiefersfelden die Ausfahrt "Brannenburg" nehmen, dann weiter Richtung Degendorf/Flintsbach/Nussdorf am Inn.

Führungen mit Michaela Firmkäs:

Von Mai bis Oktober können Sie sich am ersten oder dritten Donnerstag im Monat Nussdorf entlang des Mühlenwegs erlaufen. Die Führungen starten um 13.30 Uhr. Individuelle Führungen außer der Reihe sind auch möglich, zu buchen bei Ortsheimatpflegerin Michaela Firmkäs (08034-7147) oder über das Verkehrsamt Nußdorf (08034-9079-20).

Zum "Nussdorfer Gold" von Manfred Brunner:

WERKSBRANDT Kaffeeladen am Dorfweiher
Hauptstrasse 5a
83131 Nußdorf am Inn

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag von 10:00 Uhr bis 19:00 Uhr
Samstag von 9:00 Uhr bis 14:00 Uhr


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