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Christbaum kaufen Warum Bio-Weihnachtsbäume aus der Region gut für Ihre Gesundheit sind

Nachhaltig und regional ist auch beim Christbaum besser. Vor allem für Ihre Gesundheit. Warum das so ist und ob ein Baum im Topf besser als ein geschlagener ist, erfahren Sie in dieser Folge unseres Podcasts "Besser leben".

Von: Alexander Dallmus

Stand: 20.12.2023

Mann mit Kind unterm Christbaum | Bild: mauritius-images

https://www.ardaudiothek.de/episode/besser-leben-der-bayern-1-nachhaltigkeitspodcast/welchen-christbaum-kann-ich-mit-gutem-gewissen-kaufen/bayern-1/12180393/

Früher waren Christbäume noch ein Nebenprodukt der Forstwirtschaft und stammten in der Regel aus den heimischen Wäldern. Das Schlagen der Weihnachtsbäume war sozusagen Teil der Waldpflege, indem schwächere Bäume aus den dichten Jungbeständen gefällt wurden. Dadurch bekamen die verbleibenden Bäume mehr Licht, Platz und konnten sich besser entwickeln.

Bis zum Heiligabend werden in Deutschland um die 30 Millionen Christbäume verkauft, 90 Prozent davon stammen laut BUND aus heimischer Produktion. Da kann der Bedarf mit der alten Methode natürlich längst nicht mehr gedeckt werden. Zumal wir zum Fest einen tiefgrünen, möglichst geraden und auch dichten Baum bevorzugen. Um dieses intensivere Grün zu bekommen, braucht es aber Dünger und um der Nachfrage gerecht zu werden, auch eigens angelegte Kulturen.

Christbaum im Topf - funktioniert das?

Voll im Trend: Der Christbaum im Topf. Klingt gut und vor allem nachhaltig. Schließlich kann das Bäumchen, wenn der Weihnachtsjob erledigt ist, wieder nach draußen, irgendwo wieder anwachsen und groß und stark werden. Wild aussetzen ist allerdings gar keine gute Idee. Wenn Mitarbeiter der Kommunen solche Bäume entdecken, werden sie sowieso wieder ausgegraben und entsorgt. Aus Sicherheitsgründen, aber auch weil die Kultivierung von Nordmanntannen alles andere als einfach ist. Und was für geschlagene Bäume gilt, ist auch bei Topfbäumen wichtig: Topfbäume können mit der damit verbundenen Belastung für die Umwelt ebenfalls aus großen Weihnachtsbaum-Monokulturen stammen. Mitsamt Einsatz von Pestiziden und Kunstdünger. Auch hier ist ein Baum aus der Region oder/und biologischer Forstwirtschaft vorzuziehen.

Den Christbaum danach in den Garten pflanzen?

Aber auch im eigenen Garten ist die Auspflanzung nicht ohne. Um es kurz zu machen: Die meisten Christbäume im Topf überleben das nicht! So eine kleine Nordmanntannen sieht süß aus, kann aber eine stattliche Größe erreichen. Für kleine Vorstadt-, Reihenhaus- oder Schrebergärten, sind diese Bäume sowieso nicht geeignet, weil ihre sogenannten Pfahlwurzeln das Umpflanzen fast unmöglich machen. Oft werden die Wurzeln der Nordmanntannen sozusagen kupiert, damit sie überhaupt in den Topf passen. Ist der Baum im Freiland gezogen worden und erst kurz vor Weihnachten in den Topf gepresst worden, dürfte der gesamte Wurzelballen beschädigt worden sein. Deshalb sind, wenn überhaupt, nur Nordmanntannen zu empfehlen, die bereits im Topf gewachsen sind. Professionell machen das Baumschulen, die die Bäumchen dann aber auch mehrfach verpflanzen, um die Feinwurzelbildung anzuregen. Mit einem unversehrtem Wurzelballen sind die Anwachschancen später immerhin größer.

Diese Mühen kosten natürlich. Billig sind diese im Topf gezogenen Tannen deshalb nicht. Übrigens sollte das Tännchen beim Auspflanzen nicht größer als 1,20 Meter sein. Auch wenn es praktisch wäre, es handelt sich nicht um einen "Mehrwegbaum", eine  Nordmanntanne wächst etwa 30-40 cm pro Jahr. Wer denkt, er könnte den Baum im Herbst wieder ausgraben, sollte das lieber wieder vergessen.

Besser Fichte im Topf oder Nordmanntanne?

Fichten sind für den Topf wesentlich besser geeignet, weil sie Flachwurzler sind. Daher können sich Fichten besser an die jeweiligen Bedingungen im Topf anpassen. Je nach Bodendichte, gehen die Wurzeln tief oder bleiben eher kurz und gehen in die Breite. Aber Fichten sind in der Pflege sehr zickig und reagieren sowohl auf Trockenheit wie auch Staunässe extrem empfindlich. Ein tägliches Besprühen der Nadeln mit Wasser wird empfohlen. Wer sich tatsächlich den Christbaum samt Ballen ins Haus holt, sollte diesen bereits im Freien regelmäßig gegossen haben. Der Baum braucht dringend einen Übergang von eiskalt zu mollig warm. Am besten im Treppenhaus oder in einem kühlen Zimmer. Wichtig ist, den Baum erst kurz vor Heilig Abend ins Zimmer zu stellen und dort auch nur zwei, drei Tage stehen zu lassen - möglichst weit weg von der Heizung. Draußen kann er dann wieder eingepflanzt werden, sobald es frostfrei ist. Für den Baum bedeutet der Temperaturwechsel aber enormen Stress. Ihn aus dem warmen Zimmer direkt in die eisige Kälte mit Minusgraden zu stellen, überlebt er vermutlich nicht. Eine Gewöhnungsphase mit kalten, aber nicht frostigen Temperaturen wäre daher sinnvoll.

Wo den Christbaum kaufen?

Etwa jeder zehnte Christbaum, der in Deutschland verkauft wird, kommt aus dem Ausland - vor allem aus Dänemark sowie anderen Nachbarländern. In den letzten Jahren hat sich vor allem die Nordmann-Tanne in den deutschen Wohnzimmern breit gemacht (75 Prozent) und gerade diese Baumart wird oft importiert. Gezogen in einer Monokultur und unter Einsatz von viel Chemie. "Wir untersuchen vom BUND alle paar Jahre Christbäume auf Pestizide," sagt Ralf Straußberger, Wald- und Jagdreferent vom Bund Naturschutz, "und haben nachgewiesen, dass immer ein großer Teil der Christbäume auch mit Pestiziden belastet ist. Wir finden nicht riesige Mengen darin, aber immer noch Spuren."

Sattes Grün, dichte Nadeln - so mögen wir unseren Christbaum.

Deshalb ist es vor dem Kauf wichtig zu wissen, was für einen Christbaum wir uns da ins Haus holen und welche Alternativen es gibt.  

Tipps, wie Ihr Christbaum länger schön bleibt, lesen Sie hier: Christbaum aufbewahren.

Wie nachhaltig sind Christbäume aus dem Ausland?

Viele Christbäume legen einen weiten Weg nach Deutschland zurück. Ökologisch ist das nicht.

Zwar werden immer weniger Christbäume aus Finnland, Dänemark und anderen nordischen Ländern importiert, aber wir sprechen immer noch von etwa drei Millionen Bäumen. Sie werden bereits Monate vor dem Fest geschlagen und über weite Strecken transportiert. Sie sind zwar meist billiger, aber dafür eben auch nicht mehr frisch und weniger lange haltbar. Aber auch für Bäume von Plantagen aus dem Sauerland oder Schleswig-Holstein ist der Weg nach Bayern weit. Die Lagerung und der Transport wirken sich natürlich negativ auf die Ökobilanz aus.  

Die Tännchen und Tannen aus den großen Plantagezentren sind Monokulturen, in denen die Bäume in Reih und Glied unter Einsatz von viel Dünge- und Pflanzenschutzmitteln hochgepäppelt werden.

Warum manche Christbäume nicht gut für die Gesundheit sind

In der Wärme des Wohnzimmers gibt der Baum eingelagerte Giftstoffe frei.

Damit keinerlei Schädlinge oder gar Krankheiten die zukünftigen Christbäume entstellen, werden sie immer wieder mit Insektiziden, Fungiziden, Rhodentiziden und anderen Pflanzenschutzmitteln behandelt. Dabei räumt man, sofern überhaupt vorhanden, auch gleich noch sämtliche Nützlinge aus dem Weg. Noch 2017 hat der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) in Stichprobenuntersuchungen bei 17 Christbäumen aus ganz Deutschland immerhin bei 13 Bäumen Pestizide nachweisen können. Die Werte lagen zwar auch in zurückliegenden Untersuchungen nie im gesundheitsgefährdenden Bereich, aber wie sich die Gifte in kleinen, warmen Räumen verhalten und wie Allergiker und Asthmatiker darauf reagieren, ist unbekannt. Und auch im BUND Weihnachtsbaumtest 2023 stellte ein beauftragtes Prüf-Labor bei immerhin 15 von 19 Bäumen Rückstände von Pestiziden fest; in 5 Bäumen wurden sogar Pestizide gefunden, die in der EU entweder gar nicht oder nicht für Christbäume zugelassen sind.

Tannen sind, wie die meisten Weihnachtsbäume, Koniferen und immergrün. Das heißt, Sommer wie Winter nehmen die Nadeln alles auf und lagern es ein. Auch Giftstoffe. In dem Moment, wo es im heimischen Wohnzimmer warm wird, geben sie einen Teil davon auch wieder ab.

Wir Verbraucher tragen dabei auch eine Mitverantwortung: Ein kräftig leuchtendes Grün mit einem edlen Hauch von Blau sollten die Nadeln schließlich schon zeigen und das erzielt man wiederum durch den Einsatz spezieller Düngezusätze. Um dem Markt makellose Weihnachtsbäume zu liefern, wird an Designer-Bäumen gearbeitet. Perfekte Maße, wohlgeformte Proportionen, harmonischer Aufbau bei gleichzeitiger Resistenz gegen Schädlinge und Unkrautvernichter. Und billig sollen die Bäume natürlich auch noch sein.

Warum wir die Nordmanntanne lieber als die Fichte haben

Der beliebteste Christbaum in Deutschland - die Nordmanntanne.

Die bereits erwähnte Nordmanntanne, ursprünglich aus dem Kaukasus, trägt den Namen ihres Entdeckers Alexander von Nordmann (1832), einem finnischen Botaniker. Nordmanntannen sind vor allem wegen ihrer fest haftenden Nadeln so beliebt. Doch wie schaut es da mit dem Umweltschutz aus?

Lange standen eher heimische Fichten in den deutschen Wohnzimmern, aber die nadeln eben schnell. Da nützt es der Fichte auch nichts, dass sie etwa zwei Drittel weniger kostet als eine Nordmanntanne.

Zwischen 1,50 bis 1,70 Meter misst der durchschnittliche Christbaum derzeit im deutschen Haushalt. Früher hingen die Christbaumspitzen deutlich höher. Vergessen wird dabei oft, dass auch die kleineren Bäume mindestens 6 bis 7 Jahre brauchen, um so groß zu werden. Letztlich nur, um nach zwei Wochen wieder auf dem Wertstoffhofe entsorgt zu werden. Der Christbaum ist ein Luxusartikel.

Wo kann ich Bio-Christbäume kaufen?

Die Anzahl der Christbäume aus streng ökologischem Anbau reicht noch nicht mal ansatzweise aus, um den jährlichen Christbaumbedarf in Deutschland zu decken. Nur etwa ein halbes Prozent der Christbäume, die jedes Jahr verkauft werden, tragen laut Umweltorganisation ROBIN WOOD ein Bio-Siegel. Solche Bäume sind strengen Richtlinien unterworfen. Die zertifizierten Betriebe werden nach den Regeln der Bio-Verbände bewirtschaftet. Kunstdünger und Pestizide sind dabei tabu.

Zum Beispiel auf Gut Mergenthau in Kissing, im schwäbischen Landkreis Aichach-Friedberg. Bei dem zertifizierten Naturlandbetrieb werden auf etwa zehn Hektar Weihnachtsbäume gezüchtet. Vorrangig natürlich die beliebten Nordmanntannen, aber auch Blaufichten, Rotfichten oder Colorado.  Sowie Küsten- und die Nobilistannen. Weil sowohl mineralischer Dünger (sorgt für die tiefgrüne Farbe), als auch chemische Mittel zur Terminaltriebregulierung (heute meist nicht mehr zugelassen) nicht angewendet werden konnten, galten Bio-Christbäume lange Zeit als "weniger schön". Mittlerweile haben die Bio-Christbaumzüchter aber natürliche Mittel und Wege gefunden, gewisse Erwartungen der Kunden zu erfüllen.

"Deswegen bringen wir im Unterboden vor der Anpflanzung kompostierten Pferdemist aus und in der weiteren Standzeit wird bei den Weihnachtsbäumen bei uns mit stickstoffbindenden Pflanzen gearbeitet. Und dadurch kriegen wir eine schöne volle Nadel und eine dunkle Farbe zusammen. Da brauchen wir uns in keiner Weise verstecken, im Vergleich zu den konventionellen Anbietern."

Ulrich Resele vom Biolandbetrieb Gut Mergenthau

Auch die konventionellen Züchter verwenden kaum noch Wuchsverhinderungsmittel. Nadelbäume bilden nämlich von Natur aus ab einem gewissen Alter vor allem ihre Mitteltriebe aus. Das entspricht natürlich nicht dem Schönheitsideal und die Züchtungen verlieren dadurch ihre A-Qualität oder werden sogar quasi unverkäuflich. Mit der Zange wird bei den Ökozüchtern die Trieblänge begrenzt, das sieht man beim Kauf an den kleinen Narben. "Es ist natürlich sehr aufwendig, zeitaufwendig, arbeitsaufwendig. Aber es funktioniert sehr gut", sagt Forstwirt Resele.

Wer einen Bio-Baum möchte, fragt am besten bei den Ökoanbauverbänden in Bayern wie Naturland, Demeter, Bioland oder Biokreis nach. Oder erkundigt sich bei Umweltschutzverbänden, Waldbauern oder dem Förster, ob sie Christbäume aus naturnahem Anbau beim Durchforsten haben. Diese Bio-Bäume entsprechen natürlich nicht immer dem Idealbild eines Muster-Weihnachtsbaums. Da ist der Stamm schon mal ein wenig schief, die Astkränze nicht ganz regelmäßig, hier und da vielleicht eine Lücke. Das lässt sich mit etwas handwerklichem Geschick aber gut kaschieren. Man kann einen schönen Zweig von unten entsprechend kürzen und in ein vorgebohrtes Loch an der Fehlstelle einfügen. Oder den Baum halt so nehmen wie er ist – natürlich gewachsen, natürlich schön.

Wie finde ich in Bayern nachhaltige Christbäume aus der Region?

Christbaum selber schlagen - ein Event für die ganze Familie.

Wer einen Baum aus der eigenen Region kaufen möchte, kann sich zum Beispiel bei den Ämtern für Landwirtschaft und Forsten in Bayern kundig machen. Hier gibt’s Informationen zu den Ansprechpartnern des nächsten Forstreviers. Oft haben Forstreviere und private Waldbesitzer einen eigenen Weihnachtsbaumverkauf oder sie bieten Christbäume sogar zum Selbstschlagen an.

Zudem gibt es im Freistaat den Verein "Bayerischer Christbaumanbauer e.V.", der dafür zuständig ist, Christbäume aus Bayern zu vermarkten. Das Herkunftszeichen "Bayerischer Christbaum" steht für frische Weihnachtsbäume aus Bayern und verlangt, dass ausschließlich Bäume zertifiziert sind, die in Bayern produziert und nach dem 15. November oder nach Vollmondkriterien (also drei Tage vor dem elften Vollmond im Jahr) gefällt worden sind.

Stefan Spennesberger leitet zum Beispiel den Tannenhof in Oberweilbach bei Dachau nun in dritter Generation. Etwa 8.000 Christbäume wachsen auf seiner Plantage bis zum Einschlag heran. Er wirbt mit "Regional. Nachhaltig. Zertifiziert." Das heißt, es ist zwar kein Biobetrieb, aber immerhin sind seine drei Standorte in Oberweilbach, Hörgenbach, Petershausen nach dem (privaten) GLOBAL.A.P. zertifiziert, und Spennesberger steht für umweltbewussten Anbau und nachhaltiges Ressourcenmanagement. Die Standorte sind nicht mehr als 15 Kilometer auseinander und auch die Verkaufsstände liegen im Umkreis von Dachau. Er vertreibt seine Bäume zwar mittlerweile auch über einen Online-Shop, aber Stefan Spennesberger öffnet seine Plantagen auch zum Selbstschlagen des Christbaums.

Sehr zu empfehlen ist beispielsweise da auch das nordbayerische Mittelsinn. Das Dorf im Spessart hat zwar gerade mal etwa 850 Einwohner, doch am zweiten und dritten Advent verwandelt sich Mittelsinn in das "erste Christbaumdorf Deutschlands". Hintergrund ist, dass es in dem Mini-Ort allein 30 Familien gibt, die Christbäume anbauen und verkaufen. Zumindest im Verhältnis zur Einwohnerzahl gehört Mittelsinn zu den größten Christbaum-Standorten Deutschlands. Im Dezember öffnen nun die Bewohner ihre weihnachtlich geschmückten Höfe, backen Waffeln, schenken Glühwein aus und verkaufen regionale Produkte.

Warum Bio-Christbäume eigentlich teurer sein müssten

"Besser leben"-Hörer Benedikt Reindl hat uns ein Foto seines Christbaums geschickt - nachhaltiger geht's kaum! Danke und Frohe Weihnachten :-)

Allein in Bayern werden jährlich etwa vier Millionen Christbäume verkauft. Der Anteil an Verkaufsstellen von Öko-Christbäumen ist mit knapp 150 so hoch wie in keinem anderen Bundesland. Aufgrund des hohen Preisdrucks bleiben aber sowohl bei den konventionellen wie auch bei den nachhaltigen Christbaumzüchtern die Preise seit Jahren etwa konstant. Der Meter Nordmanntanne liegt auch heuer zwischen 18 und 25 Euro. Je nachdem, wo man ihn kauft. Mit den großen Anbietern, die im Sauerland oder in Dänemark Christbäume produzieren, können die hiesigen Anbieter preislich sowieso kaum mithalten.

Selbst der Meterpreis von Bio-Christbäumen liegt kaum über denen der konventionellen, regionalen Anbieter. Aus wirtschaftlichen Gründen müsste Ulrich Resele vom zertifizierten Naturlandbetrieb Gut Mergenthau eigentlich etwa 2,00 bis 2,50 Euro mehr für den Meter verlangen. Auch weil die Bio-Christbäume rund zwei Jahre länger stehen und daher mehr Pflege, Schnitt und Risiko eingepreist werden könnte. Das lässt sich aber am Markt kaum durchsetzen.

"Wenn wir als Verbraucher höhere Qualität wollen - das heißt, aus der Region und nicht Produktion in Billigländern - dann müssen wir auch mehr bezahlen. Dafür werben wir auch beim Verbraucher."

Ralf Straußberger vom BUND

Diese Christbaum-Siegel helfen bei der Orientierung

Das FSC-Siegel garantiert den Mindeststandard einer verantwortungsvollen Forstwirtschaft.

Das PEFC-Siegel (Programme for the Endorsement of Forest Certification schemes – Programm für die Anerkennung von Waldzertifizierungssystemen) garantiert nachhaltige Waldwirtschaft. Fast 80 Prozent der bayerischen Waldfläche ist bereits nach PEFC zertifiziert.

Das Forest Stewardship Council (FSC) zertifiziert Wälder, in denen keine mineralischen Düngemittel und keine Pestizide eingesetzt werden dürfen. Außerdem wird auf Kahlschläge verzichtet und es dürfen vorrangig nur heimische Baumarten angepflanzt werden. Das Zertifikat garantiert zudem, dass soziale Standards eingehalten werden und es gibt regelmäßige Kontrollen. Die meisten Umweltorganisationen erkennen das FSC-Zertifikat als Mindeststandard einer verantwortungsvollen Forstwirtschaft an.

Die strengsten Kriterien werden bei den Siegeln der ökologische Anbauverbände wie Bioland, Demeter oder Naturland angelegt. Diese Forstbetriebe und Weihnachtsbaumkulturen werden nach ökologisch ausgerichteten Regeln bewirtschaftet. Auch wird die Einhaltung der vorgegebenen Standards regelmäßig von unabhängigen Kontrollstellen geprüft.

Fazit

Um auch untern Christbaum an Heilig Abend ein gutes Umweltgewissen zu haben, ist es doch schon mal ein erster Schritt, auf Christbäume aus Bayern zurückzugreifen. Das bedeutet kürzere Wege und damit grundsätzlich eine bessere Ökobilanz.

Regional statt importiert - so holen Sie sich mit dem Christbaum auch noch ein gutes Umweltgewissen ins Wohnzimmer

Die meisten regionalen Anbieter in Bayern verkaufen ihre Bäume auch ab Hof oder man kann sie selbst schlagen. Sozusagen als Familienevent. Dabei lassen sich die Züchter gerne in die Karten schauen. Der Duft einer Tanne, die im Wohnzimmer ihre Poren öffnet und für den ganz speziellen Weihnachtsgeruch sorgt, ist schließlich etwas besonders. Aber deshalb muss Qualität auch ihren Preis haben dürfen und letztlich haben wir Verbraucher auch länger mehr Freude daran.

Eine echte Alternative zu importierten Christbäumen sind heimische Tannen, Kiefern oder Fichten, die auf so genannten Sonderflächen, also unter Strom- oder auf Leitungstrassen wachsen. Diese Flächen gehören meist zu den regionalen Forstbetrieben und werden über diese auch vertrieben. Einfach anrufen und nachfragen.

Hilfreiche Links:

Wie Sie Ihren Weihnachtsbaum übrigens richtig entsorgen, lesen Sie hier: Weihnachtsbaum entsorgen

Podcast "Besser leben. Der BAYERN 1 Nachhaltigkeitspodcast"

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