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Tipps fürs Rennrad Sicher in kurvige Abfahrten

Auf Berge hinauf, in Täler hinab: Sommer ist Rennrad-Zeit. Für Anfänger sind gerade die Abfahrten und Kurven ein Problem. Das Fitnessmagazin hat die besten Tipps für eine sichere Ankunft.

Stand: 21.07.2016

Radrennfahrer Rafal Majka bei der Tour | Bild: picture-alliance/dpa

Was den meisten Rennradlern Spaß macht, ist für einige eher abschreckend: Bergabfahren. Da stehen auf dem Tacho schnell mal 50 oder 60 Kilometer pro Stunde und deshalb ist es wichtig, das Rad im Griff zu haben. Sportwissenschaftler und Trainer Stefan Drexl fährt seit seiner Jugend Radrennen und gibt diese Tipps zum richtigen Bremsen:

"Du greifst den Lenker immer unten und hast ihn fest im Griff. Außerdem sitzt du fest im Sattel und hast die Füße fest auf den Pedalen. Dann betätigst du zuerst die Hinterradbremse, also den Bremshebel auf der rechten Seite. Und immer schön dosiert bremsen."

Trainer Stefan Drexl

Ab- und Kurvenfahren: Tipps für Einsteiger

Für Einsteiger oder Menschen, die unsicher sind, empfiehlt Stefan Drexl, das Bremsen gezielt an Hügeln zu üben, um ein Gefühl zu bekommen. Denn bei den meisten Abfahrten geht es nicht nur bergab, es ist auch kurvig. Und das erhöht die Schwierigkeit. Doch auch das Kurvenfahren kann man üben: Auf einem leeren Parkplatz zum Beispiel. Man malt sich einen Parcours oder stellt Hütchen auf, die man dann unmrundet.

Beim Kurvenfahren ist eine stabile Position auf dem Rennrad wichtig, deshalb rät der Trainer, den Lenker unten zu greifen und immer zwei Finger an den Bremshebeln zu haben. Der Bremsvorgang sollte vor Beginn der Kurve, spätestens im Kurvenscheitel beendet sein. Und noch ein Tipp: "Während der Fahrt durch die Kurve sollte das innere Pedal immer oben sein und auf das Äußere gibst Du Druck, um die Schräglage zu stabilisieren." Wer sich traut, kann sich sogar richtig in die Kurven legen.

Erst bergauf, dann bergab

In der Regel ist es so, dass vor der Abfahrt ein Anstieg steht. Der größte Fehler dabei ist, erklärt Stefan Drexl, dass die Radler zu spät schalten. Sein Tipp: Früh schalten und die Trittfrequenz beibehalten, so um die 70 bis 75 Umdrehungen pro Minute sind eine Richtlinie. Und dann das ganze Gangrepertoire ausnutzen. Gleichmäßiges Treten ist auch in der Ebene wichtig, hier sollten es etwa 90 Umdrehungen sein. Die meisten Radcomputer und umgerüstete Tachos bieten diese Funktion neben Geschwindigkeits- und Entfernungsmessung an.

Sport auf der Straße

Ganz klar: Rennradfahren ist ein Sport, der auf der Straße stattfindet, mit Autos und anderen Verkehrsteilnehmern. Deshalb sollten die Pedalisten die Straßenverkehrsordnung kennen und beachten. Eine weit verbreitete "Legende" ist übrigens, dass Rennradler von der Radwegbenutzungspflicht ausgenommen sind. Der ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club) stellt klar, dass die Straßenverkehrsordnung (StVO) keine Ausnahmeregelungen, die unmittelbar an bestimmte Fahrradtypen oder bestimmte Geschwindigkeiten geknüpft ist, kennt.

So fahren Sie richtig Rennrad im Straßenverkehr

Die ausführlichen Verkehrsregeln für Rennradfahrer finden Sie hier.

Aber es muss auch nicht jeder Radweg benutzt werden - das gilt für alle Radler. Nur wenn ein blaues Schild einen Weg als Radweg kennzeichnet, muss er benutzt werden. Wenn ein als benutzungspflichtig ausgeschilderter Radweg objektiv unbenutzbar ist, muss man ihn nicht befahren, also wenn er zum Beispiel vereist, von Pflanzen überwuchert oder von Autos zugeparkt ist.

Fahren in der Gruppe

Zusammen macht Radeln mehr Spaß. Die magische Zahl ist hier die 16. Denn ab 16 Fahrern gelten (Renn-)Radler als "Geschlossener Verband" und dürfen die Straße auch zu zweit nebeneinander befahren, wenn ein benutzungspflichtiger Radweg vorhanden ist (§27 StVO). Das gilt übrigens unabhängig vom Rad-Typ.

Das Fahren in der Gruppe macht mehr Spaß, sollte aber auch geübt werden. Um den Windschatten auszunutzen, fahren die Räder dicht an dicht. Deshalb muss man achtsam auf Vorder- und Nebenmann sein und auf Zeichen achten.


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