Matthias Hacker Zwischen Gin Fizz und Teenage Wasteland

Matthias steht sowohl beim Freundeskreis als auch im Filter bei PULS hinterm Mikro. Und irgendwie kam er auch ohne Jugendbewegung zum Jugendradio.

Stand: 10.05.2013

Matthias Hacker, Oktober 2018. | Bild: BR/Lisa Hinder

Fußballschuhe oder Chucks?

In der Popwüste Bayerischer Wald - zwischen Landjugend, Feuerwehrfesten und dem heimischen Fußballverein - musste sich jedes Stück Popkultur und jede Independentplatte hart erkämpft werden. Wer kennt im örtlichen Kaufhaus schon At The Drive In oder Pavement?

Klar gab es da die Klassiker der drei älteren Brüder mit dem kruden Mix aus Madonna, Meat Loaf und Manowar. Und klar kam man irgendwann wie von selbst in die obligatorische Nirvana-Rebellen-Phase. Aber die eigentliche musikalische Erweckung kommt mit Tocotronics "Ich möchte Teil einer Jugendbewegung sein". Die wollte aber grad nicht im Bayerischen Wald vorbeischauen. Deshalb musste man sie sich eben holen.

Grunge, LaBamba und tanzende Rentner

Schon als kleiner Junge spielte Matthias vorne neben dem Busfahrer vor Schulklassen und Reisegruppen in den Schwarzwald den Entertainer. Von da an legte er das Mikrofon nicht mehr aus der Hand.

Mit 14 Jahren wurde dann erst mal eine Grunge-Band gegründet.

Mit 16 Jahren kam die "Scheiße, ich brauch' Geld-Phase". Und nur wenig eignet sich da besser für den rebellischen Rowdie-Rocker als ein Job als Alleinunterhalter an der Hotelbar eines Wellnesshotels. Zwischen Gin Fizz, tanzenden Rentnern und LaBamba.

Ehrlich, so schlimm wie's klingt war's gar nicht. Heinz Strunk gibt mir sicher recht.

"Irgendwas mit M...ikrofon"

Während an der Münchner LMU nur das Minimum an Kursen belegt wird, übernachtet Matthias schon mal zwecks Überstunden im Studentenradio. Nach einem kurzen Abstecher zu einem Schweizer Independent Radio landet Matthias schließlich beim Zündfunk und Nachtmix auf Bayern2 und bei PULS.