Jetzt Wish Me Luck Wallows

Info Wallows haben sich 2011 als Schülerband gegründet. Drei Umbenennungen und sechs Jahre später kam 2017 dann der Durchbruch. Seitdem sind die drei Jungs eine Instanz in Sachen Indie-Rock.


4

Michel Gondry Musikvideos Wunderlich & wunderschön

Für ihr Video zum Comeback-Song "Go" haben sich die Chemical Brothers Michel Gondry als Regisseur ausgesucht. Der hat auch schon seltsam großartige Clips für Björk, Daft Punk und Kanye West gemacht. Hier unsere Top 5 seiner Videos.

Von: Matthias Scherer

Stand: 05.05.2015 | Archiv

Chemical Brothers - Go | Bild: Screenshot vevo.com

Oui Oui - Ma Maison (1990)

Oui Oui war eine französische Art-Pop-Band der 80er und frühen 90er Jahre. Als es darum ging, einen Regisseur für ihre ersten Musikvideos zu finden, mussten sie sich nur zum Drumkit umdrehen – denn da saß Kunststudent und Filmfanatiker Michel Gondry. "Ma Maison" ist eins von Gondrys frühen Musikvideo-Projekten, aber ein paar Elemente, die ihn später berühmt machen sollten, kann man schon erkennen: Experimente mit Animation zum Beispiel, oder die albtraumhafte Bildsprache (Menschen als Käfer, anyone?). Die Oui-Oui-Videos brachten Gondry so viel Fame, dass eine aufstrebende isländische Sängerin auf ihn aufmerksam wurde…

Björk - Human Behaviour (1993)

Björk verpflichtete Gondry für das Video zu ihrer Debütsingle "Human Behaviour". Der schaffte es auf Anhieb, die vagen Anweisungen der schrulligen und hochtalentierten Pop-Sensation umzusetzen und ihr Image mitzuprägen. Die Bildsprache basiert teilweise auf dem Märchen "Goldlöckchen und die drei Bären", aber die Handlung folgt eher Björks Message über die Unberechenbarkeit des Menschen – "There’s definitely no logic".

Das Video wurde 1994 für vier MTV Video Music Awards nominiert und legte den Grundstein für eine fruchtbare Zusammenarbeit zwischen Gondry und Björk: über die Jahre drehte der Franzose acht schräge, schöne, aber immer sehenswerte Musikvideos für die Isländerin (zuletzt 2011 mit "Crystalline").

Foo Fighters – Everlong (1997)

Das Musikvideo zum besten Foo Fighters Song aller Zeiten ist oberflächlich gesehen eine Parodie des Horrorfilm-Klassikers "Tanz der Teufel": Ein Haus in einem düsteren Wald, Teenager, Zombies, und so weiter. Aber wie so oft bei Michel Gondry geht es hier um Träume. Beziehungsweise, mehr als 10 Jahre vor "Inception", um Träume innerhalb anderer Träume. Die zackigen Bewegungen, der Wechsel zwischen Schwarz-Weiß- und Farbfilm und die surrealen Momente runden ein irgendwie ganz schön unheimliches Musikvideo ab.

The Chemical Brothers - Star Guitar (2001)

Für viele Fans ist "Let Forever Be", die allererste Kollabo von Michel Gondry und den Chemical Brothers, die beste. Aber das Video zu "Star Guitar" ist besser, weil freier von Gimmicks, stimmiger, atmosphärischer, kunstvoller. Was am Anfang ausschaut wie ein öder Trainspotting-Clip, ist die perfekte Symbiose aus elektronischer Musik und Ambient-Filmkunst.

In einem Making-Of zum Musikvideo erklärt Gondry die penible Kleinarbeit, die nötig war, um Bild und Ton zusammenzubringen – er skizzierte den Rhythmus des Songs auf ein Blatt Papier und markierte die Stellen, die er visuell ausdrücken wollte. Klingt kompliziert, ist es auch. Deswegen lieber Kopfhörer auf, Vollbildmodus an und vier Minuten ausklinken.

The Living Sisters - How Are You Doing? (2011)

Ein Video aus der späten Schaffensphase von Michel Gondry. Sein Clip zu "How Are You Doing?" von The Living Sisters setzt sich aus drei Panels zusammen, die parallel die bizarren Tagesabläufe der drei Sängerinnen Eleni Mandell, Becky Stark und Inara George schildern. Inara muss ins Krankenhaus, denn sie ist hochschwanger. Ihre Freundinnen wollen emotionale Unterstützung liefern, müssen aber erst Flugzeugabstürze, Erdbeben, Banküberfälle und Bombardements überwinden. Die chaotischen Bilder stehen in glorreichem Kontrast zum banal-höflichen Songtext: "Nothing new, can’t complain".


4