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Interview // Jasna Fritzi Bauer "Man muss das Drama spielen, sonst wird’s nicht lustig"

Ende Juli geht PULS exklusiv mit der morbiden Coming-of-Age-Komödie "About A Girl" auf Preview-Tour durch Bayern. Zur Deutschlandpremiere in München hat uns die Hauptdarstellerin Jasna Fritzi Bauer im Studio besucht.

Von: Julia Menger

Stand: 09.07.2015 | Archiv

Jasna Fritzi Bauer | Bild: Max Fesl/BR

Jasna Fritzi Bauer ist zwar inzwischen 26, aber sie geht trotzdem ohne Probleme als 15-Jährige durch. Deshalb ist sie auch die perfekte Besetzung für die Coming-of-Age-Komödie "About A Girl". Darin spielt sie Charleen, die nach einem gescheiterten Selbstmordversuch ihr Leben auf die Reihe bekommen muss. Das klingt erstmal nicht besonders lustig - ist es aber. Deshalb zeigen wir euch den Film auch exklusiv bei der PULS Preview in Bad Tölz, München, Erlangen und Regensburg.

PULS: Der Dreh von "About A Girl" ist jetzt schon zwei Jahre her, inzwischen hat der Film auch ein paar Preise eingesammelt. Jetzt ist endlich die offizielle Premiere. Bist du noch aufgeregt, oder ist das schon ganz weit weg von dir?

Jasna Fritzi Bauer: Ich bin natürlich noch aufgeregt. Jetzt ist es soweit! Wir starten zwar erst in einem Monat, aber wir haben heute Premiere. Und jetzt sehen zum ersten Mal Leute den Film und ich bin dabei. Ich habe mir den Film nämlich alleine im Kino angeguckt. Und dann, na klar, der rote Teppich und die Fotografen, das ist schon alles immer ein bisschen aufregend.

Auf den ersten Blick ist "About A Girl" eine typische Teenie-Eltern-Komödie. Aber es ist auch ein bisschen Drama dabei, weil es um Selbstmord geht und um Mobbing. Wie spielt man das denn - ernst und lustig?

Ich glaube, das Geheimnis ist, nicht die Komödie, sondern eher das Drama zu spielen. Um Komödie spielen zu können, muss man Drama spielen, sonst wird’s nicht lustig. Aber ich habe mich jetzt nicht darauf konzentriert, besonders dramatisch oder besonders lustig zu sein, sondern einfach gespielt.

Aber musstest du dich manchmal zusammenreißen, um nicht loszulachen bei den Dialogen? Die sind ja schon sehr pointiert und ironisch geschrieben...

Zum Beispiel bei Simon Schwarz, der meinen Bio-Lehrer, Schrägstrich Stiefvater spielt - da musste man schon sehr loslachen. Weil er einfach megalustig ist. Wir hatten sehr viel Spaß am Set. Es war aber nicht so schlimm. Es gab, glaube ich, nicht so viele Outtakes, wo wir alle mega anfangen mussten zu lachen. Vor allem, wenn’s einmal passiert, dann kriegt man es auch nicht mehr raus. Das kannst du vergessen.

Hast du deine eigene Teenagerzeit gechannelt für die Rolle?

Ja, es war furchtbar, und auch ein bisschen schwierig. Ich war ja bei den Dreharbeiten schon 24. Und sich so neun, zehn Jahre zurückzuversetzen, das ist dann doch nicht so einfach. Ich habe aber zum Glück zwei kleine Schwestern. Da habe ich so ein bisschen nachgehorcht. Und dann ging das schon relativ automatisch. Man fällt ganz schnell wieder in dieses Verhalten rein. Ganz schlimm!

Warst du als Teenager auch selber so eine beleidigte Leberwurst wie in dem Film?

Ich war nicht so richtig cool und ziemlich aggressiv. Meine Mutter hatte auch schon schwere Zeiten mit mir, glaube ich. Das ist die grausamste Zeit für alle.

Hast du nach "About A Girl" die Befürchtung, dass du auf "Genervte Teenager"-Rollen festgelegt wirst?

Ich hoffe nicht! Ich spiele ja schon viel jüngere Rollen, oft mit zehn Jahren Altersunterscheid. Aber inzwischen hat sich das auch ein bisschen gelegt. Ich kann jetzt zwischendurch auch fast mal mein Alter spielen. Zum Glück! Man spielt schon auch gerne mal was anderes. Aber es ist auch nochmal ein Unterschied beim Theater. Und ich habe tatsächlich auch ein paar Stücke gemacht, wo wir einfach gar nichts, gar keine Rollen hatten, sondern so experimentelle Sachen machen. Und das ist dann schon gut, wenn man ein bisschen Abwechslung drin hat. Dann ist es auch egal, wenn ich zwischendurch mal wieder die 16-Jährigen spiele.

Vor den Dreharbeiten konntest du kaum proben. War das ein Problem für dich oder probst du eh nicht so viel und findest dich eher so in die Rolle rein?

In Filmen spiele ich eher intuitiv, da muss es schnell gehen. Weil ich einfach nie viel Zeit habe, mich vorzubereiten - bei allen Filmen. Was mir aber, glaube ich, ganz gut tut. Weil ich nicht jemand bin, der sich vier Monate einlullt mit dem Zeug. Ich spiele sehr intuitiv. Deshalb war das eher unproblematisch - für mich zumindest, ich weiß nicht, wie das für die Kollegen war.

Du bist in Wiesbaden geboren, als Schweizerin, und jetzt wohnst du wieder in Berlin, mit Zwischenstopp in Wien. Gedreht habt ihr "About A Girl" aber in Bayern. Wie hat es dir in Bayern gefallen?

Herrlichst. Wir waren in Bamberg. Das ist eine sehr schöne Stadt. Ein bisschen langweilig, aber wir waren ja im Team da. Nee, ich mag Bayern, ich mag auch München sehr gerne - mit der Isar! Ich habe ein paar Freunde in München und bin öfter mal in München. Ich bin immer nur im Sommer hier. Deshalb finde ich es wahrscheinlich so toll. Im Winter ist es wahrscheinlich genauso blöd wie alle anderen Städte.


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