Games // Shadow Tactics Samurai-Power aus Bayern

Leicht zu lernen, schwer zu meistern - wenn Strategie-Games gut gemacht sind, kommt man nicht mehr los. Und "Shadow Tactics" ist genau das: ein absolutes Strategie-Highlight aus München, das ohne Ende Spaß macht.

Von: Franz Liebl

Stand: 23.11.2016 | Archiv

Ein chinesisches Dorf in Comic-Ästhetik | Bild: Mimimi Production

Ich mag Strategie-Games am liebsten, wenn sie wenige, aber dafür klare Regeln haben. Wenn sie scheinbar wenige taktische Möglichkeiten bieten, aber trotzdem eine großartige Komplexität entfalten. So ähnlich wie ein gutes Brettspiel. Der Samurai-Strategie-Hit "Shadow Tactics" ist so ein Spiel.

"Shadow Tactics" ist nicht leicht, aber nie unfair

Ich befehlige mehrere Figuren wie zum Beispiel den Samurai Mugen, die Diebin Yuki oder den Ninja Hayato. Wir arbeiten für den großen Shogun, der einen unbekannten Gegenspieler hat, der wohl eine Rebellion anzetteln will. Und der hat bereits einen Haufen Soldaten am Start. Überall, wo ich hinkomme gibt es so ohne Ende Wachen, die patrouillieren und deren Blickfelder ich auf Wunsch einblenden kann. Überall in den Levels verteilt sind klar erkennbare Verstecke wie Heuhaufen oder Häuser. Jetzt ist es an mir meine Figuren durch das Bewacherfeld zu bringen, deren Blickfelder teils schwer ineinander verschachtelt sind, um am Ende eine bestimmte Aufgabe zu erfüllen - zum Beispiel ein wichtiges Dokument zu stehlen. Das macht ohne Ende Spaß. Gerade weil so viele Wachen nahezu alle Ecken eines Levels mit Argusaugen bewachen.

Ich muss immer sehr gut auskundschaften, wann eine Lücke entsteht, um durchzuschlüpfen - und dann auch schnell mit der Computermaus sein. Das Game ist in Echtzeit, es gibt keine Runden wie beim Schach. Werde ich entdeckt ist es sehr schwer mit dem Leben davonzukommen. Deshalb am Besten vor jeder gefährlichen Aktion zwischenspeichern. Gut, dass es dieses Feature gibt.

Mit wenigen Mitteln Komplexität entfalten – check!

Natürlich haben meine Figuren wie Mugen oder Yuki Spezialfähigkeiten, die mir die Schleicherei erleichtern. Das i-Tüpfelchen ist der sogenannte „Schattenmodus“: Schalte ich den an, darf ich eine konzertierte Vorgehensweise planen. Dabei werden Aktionen einzelner Figuren in einer Reihe angelegt und auf Knopfdruck nacheinander ausgeführt - für richtig komplexe Züge. Zum Beispiel schalte ich mit einer Spezialfähigkeit von Mugen drei Wachen gleichzeitig aus. Die dadurch alamierte Wache auf dem Dach des gegenüberliegenden Hauses wird sofort von meinem Scharfschützen Takuma ausgeschaltet. Trotzdem wird der Kollege der Wache durch den Schuss aus seinem Nickerchen gerissen. Aber schon erdolcht ihn von hinten mein Ninja Hayato aus einem Heuhaufen.

In "Shadow Tactics" ist manchmal auch Trial & Error angesagt. Aber es fühlt sich nie unfair an, ganz im Gegenteil. Ich werde immer schneller, mutiger und sicherer und gerade wenn eine Befehlskette im "Schattenmodus" klappt, denke ich mit einem breiten Grinsen: Ich liebe es, wenn ein Plan funktionert! Ich bin begeistert von "Shadow Tactics".

Shadow Tactics: Blades of the Shogun (Mimimi Productions // für PC, Mac)