Games // Death Road to Canada Wie "The Walking Dead", aber in lustig

Eine Zombie-Apokalypse. Mal wieder. Aber diesmal mit einer großen Portion Humor im Survival-Rucksack. In "Death Road to Canada" passieren die absurdesten Dinge. Und genau deshalb ist dieses Handygame so gut.

Von: Franz Liebl

Stand: 07.04.2017 | Archiv

Death road to Canada | Bild: Rocketcat Games

Eine Straße, ein Auto und ein Charakter, den ich aussuchen oder erstellen darf. So geht dieser absurde Zombie-Roadtrip los. Auf nach Canada, wo es keine Zombies geben soll! Auf dem Weg lauern natürlich ohne Ende gefahren. Nicht nur Zombies machen mir das Leben schwer, es kann auch passieren, dass über einer Kloschüssel plötzlich ein Djinn erscheint. Aber auch die eigene Gruppe kann zur Gefahr werden. Ich kann nämlich unterwegs andere Überlebende auflesen, die mir helfen zu überleben. Oder es verhindern, je nachdem wie der Neue so drauf ist. Kleiner Spoiler: Nehmt den Ritter mit dem großen Schwert als Unterstützung mit! Oder die von Thor gesandte Walküre.

Überhaupt treffe ich eine überlebenswichtige Entscheidung nach der anderen. Gehe ich der verdächtig blockierten Straße weitläufig aus dem Weg und riskiere den Umweg durch den gefährlichen Wald? Lege ich mich nachts lieber schlafen oder halte ich Wache, bin dafür aber am nächsten Tag unkonzentriert vor lauter Müdigkeit?

Plündern, während eine Horde Pixelzombies hinter einem her ist

Und dann plündere ich natürlich, was das Zeug hält. Einkaufszentren, Tankstellen, verlassene Wohnhäuser, Müllhalden, Baumärkte und Apotheken. Immer auf der Suche nach Essen, Medizin, Benzin und Waffen. Letztere brauche ich, um den überall herumschlurfenden Pixelzombies Herr zu werden. Ja, Pixelzombies: "Death Road to Canada" kommt in einer putzigen Retrooptik daher. So schön sie auch aussehen, man sollte den Zombies lieber aus dem Weg gehen. Oft wuselt der ganze Handybildschirm. Dann ist ein Kampf nicht zu gewinnen. Und wenn alle Gruppenmitglieder tot sind, heißt es: "Game Over" - und das Spiel startet von vorn. Übrigens: Jeder Trip ist anders. Ich habe auch nach vielen Stunden noch neue Dinge erlebt und gesehen.

Absurde Begebenheiten am laufenden Band

Die Survival-Action ist toll, die vielen Entscheidungen sind super, aber es sind vor allem diese abstrusen Begegnungen, die "Death Road to Canada" zu einem ganz besonderen Game machen. Einmal habe ich einen halbnackten Bodybuilder mitgenommen. Der hatte echt fette Muckis und hat einen Haufen Zombies weggeklatscht. Dann aber wurde er anstrengend und hat die Gruppe runtergezogen, weil er unbedingt Anabolika wollte. Unbedingt! Er bestand darauf, in die nächste Apotheke zu gehen. Das war zu gefährlich. Alle tot.

Einmal bin ich mit meiner letzten Überlebenden auf eine Ziege getroffen, die mich eindringlich angestarrt hat. Ich konnte mich entscheiden: Gehe ich ihr aus dem Weg. Töte ich sie für einen schnellen Happen. Oder versuche ich, sie mitzunehmen und melke sie regelmäßig. Bei dem Versuch sie mitzunehmen, hat sie mich getötet. Dann musste ich mit der Ziege weiterspielen - und konnte mit dem Tier sogar autofahren! Aber dann wollte die Ziege nicht mehr. Canada interessiert sie nicht, hat sie gemeint und ist davongelaufen: "Game Over". Wahnsinn!

"Death Road to Canada" scheint mit 8€ recht teuer zu sein für ein Handygame, auf PC kostet es fast doppelt so viel. Aber egal auf welcher Plattform, es ist jeden Cent wert. Was für ein Spaß! 

Death Road to Canada (Rocketcat Games // für PC, Linux, Mac, iOS)

Sendung: Freundeskreis, 10.04.2017 ab 10 Uhr