55 Jahre "Familie Feuerstein" Yabba-Dabba-Donut!
Ein dicker nichtsnutziger Familienvater erobert die Herzen der Zeichentrick-Fans. Homer Simpson? Ja, auch. Aber sogar die Simpsons haben ein Vorbild, das vor genau 55 Jahren auf den US-Bildschirmen auftauchte.
Ein Zeichentrick-Liebling: Männlich, übergewichtig, mit Hang zu Bier und Bowling, hohe Unfallrate bei der Arbeit, ständig in irgendwelche Schwierigkeiten verwickelt.
Die Rede ist nicht von Homer Simpson. Es geht um Fred Feuerstein. Am 30. September 1960 erblickte der Choleriker im Fellanzug das Flimmerlicht der US-Fernsehbildschirme. Es war die erste Zeichentrickserie, die zur Primetime lief.
Ein typisch amerikanisches Familienleben
Die "Familie Feuerstein" führt ein typisch amerikanisches Familienleben – in der Steinzeit. Kuchen werden mit Dinosaurier-Eiern gebacken, Mammuts dienen als Staubsauger. Freds Chef im Steinbruch nervt, und viel zu oft steht der nächsten Bowlingmeisterschaft das Interesse der Gattin Wilma entgegen.
Als Zeichentrickserie, die – mit klar verteilten Rollenbildern – auch erwachsene Themen behandelte, ebnete die "Familie Feuerstein" den "Simpsons" den Weg. Erstmals entwickelten sich Handlungsbögen über eine Folge hinaus, zum Beispiel als Wilma schwanger wird. Auch die vielen Anspielungen auf das aktuelle Zeitgeschehen trugen zum Erfolg bei.
Aus Brian Epstein, dem Manager der Beatles, wurde Brian Popstein. Hollywood wurde zu Hollyschutt, und Fernsehmoderator Rudi Carrell in der deutschen Version zu Rudi Geröll. Wovon Homer Simpson nur träumen konnte: Fred und Barney machten in den Sechzigern sogar Werbung für Bier und Zigaretten.
Zahlreiche Referenzen bei den Simpsons
Die Simpsons dankten den Feuersteins diese Vorarbeit mit etlichen Referenzen. Zum Beispiel als sie im Intro zur heimischen Couch zurückkehrten – nur um sie von Familie Feuerstein besetzt zu finden. Wenige Folgen später sang Homer im "Simpsons"-Vorspann zur Feuerstein-Melodie. In einer Halloween-Folge verkleideten sich Marge und Homer sogar als Wilma und Fred.
"Die Simpsons" verdrängten die "Familie Feuerstein" nach 30 Jahren an der Spitze der erfolgreichsten Animations-Serien. Doch schon 2013 hätte es fast ein Wiedersehen gegeben. Ausgerechnet "Family Guy"-Macher Seth MacFarlane wollte die Feuersteins wieder ins Leben rufen. Damals ist nichts daraus geworden. Doch wer einmal aus der Steinzeit heraus ins 20. Jahrhundert gewirkt hat, dem könnte das im 21. Jahrhundert genauso gelingen.