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Kunst // Eva Krusche Melancholische Manschgerl

Die Augsburgerin Eva Krusche malt ihre abstrakten Figuren auf fast alles. Ihre "Manschgerl" darf man aber nicht als Porträts sehen, sie sind vielmehr ein Ausdruck ihres Gefühlslebens. Auch wenn sie oft traurig schauen.

Von: Florian Nöhbauer

Stand: 24.04.2014 | Archiv

Eva Krusche | Bild: Eva Krusche

Name: Eva Krusche

Wohnort: Augsburg

Alter: 28

Meine Art Bilder zu machen...

Einfach mal anfangen, laufen lassen, den Händen zusehen und das Herz öffnen. Vorher natürlich Keilrahmen bespannen, grundieren, schöne tolle Farben um sich herum sammeln, irgendein Gedudel im Hintergrund hören und vor allem: nicht hungrig sein!

Zur Kunst bin ich gekommen...

Ich denke, die Kunst war schon da, als ich kam. Aber bei mir kam eins zum anderen: Gemalt habe ich schon immer gerne, mit Buntstiften und Wachsmalkreiden am Küchentisch mit Mama. Ich bin mit den Ölfarben und dem Terpentingeruch aus Papas Atelier im Haus aufgewachsen, hab dann selber auch den Kunstzweig gewählt. Der Wunsch, Bühnenmaler zu werden, war dann ganz groß, nach einem Praktikum im Malersaal am Staatstheater in München hab ich dann aber doch gemerkt, dass ich mehr Freiheit brauche. Dann also Abitur nachgeholt an der Fachoberschule für Gestaltung, und Kommunikationsdesign an der Fakultät für Gestaltung in Augsburg studiert. Ich habe nie eine große Entscheidung getroffen, dass ich jetzt malen werde. Es war einfach so und es lief auch immer irgendwie alles gut in der Richtung. Und ich hoffe, das bleibt auch so.

 Ich lasse mich inspirieren von...

...dem Leben.

Wenn ich 500.000 Euro für ein Kunstwerk hätte, würde ich...

...erstmal mordsmäßig bei Boesner shoppen und dann alle, die ich mag, zu "ShrimpswieBrotessen" einladen.

Zum Malen brauche ich unbedingt...

...was im Bauch und Ruhe.

Neben der Kunst...

...bin ich stolze Mama und Frau.

Meine Bilder erzählen über mich...

Einiges. Meine Figuren sind Projektionsflächen für meine Gedanken und Gefühle. Viele Leute sagen, dass meine Menschen sehr melancholisch schauen - ich bin aber eigentlich eine Frohnatur. Aber vielleicht genau deswegen. Weil ich alles, was mich belastet, in die Bilder reinpacke. Leute, die das irgendwie zulassen können, was bei meinen Bildern rüberkommt, die können auch was damit anfangen. Andere, die eher so konzeptionelle Kunst mögen, die haben mit meinen Sachen nicht so viel am Hut.

Mein Heimatort hat mich geprägt...

...indem ich Kühe mag, Menschenansammlungen meide und sehr gerne draußen bin.

 Warum Bayern, nicht Berlin?

Weil's hier so schön uncool, grün und leer ist. Früher fand ich Berlin ja supercool, aber mittlerweile ist Berlin wahnsinniger Stress für mich. Ich fahr so viermal im Jahr zu meinem Bruder nach Berlin, der auch Künstler ist, bin aber so froh, nach ein paar Tagen wieder abreisen zu können, weil mir da einfach viel zu viele Menschen sind und es viel zu viel zu sehen gibt. Dieser krasse Input, den man da hat, lenkt mich total von meinem Schaffen ab.


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