Jetzt Features Creatures (The Knife Remix) Björk

Info 2019 sind Björk, Fever Ray und The Knife für eine Remix-EP zusammengekommen, bei der sich alle Artists gegenseitig neue Versionen verpassen. The Knife haben sich Björks Track "Features Creatures" geschnappt.


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Netzlexikon C wie Cat Content

Katzen regieren das Internet - so viel ist ja wohl klar. Jetzt bekommt der Cat Content sogar eine Ausstellung in New York. Und Grumpy Cat kriegt eine Wachsfigur bei Madame Tussauds. Ein Erklärungsversuch unserer Katzen-Obsession.

Von: Franziska Schwarz

Stand: 02.09.2015 | Archiv

Netzlexikon C wie Cat Content | Bild: BR

Wer im Netz unterwegs ist, kommt um Cat Content kaum herum: Als Mem, als Gif, als Video: Überall begegnen uns Katzen - auch wenn die das nicht immer toll finden. Da wäre die Katze, die Klavier spielt. Die Katze, die einen Hund massiert. Oder die Katze, die rund um die Uhr schlecht gelaunt in die Welt guckt - berühmt geworden als Grumpy Cat und bald auch Thema im Fernsehen.

Seit 2006 gibt es eine Flut von sogenannten Lolcats, Katzen-Schnappschüssen mit draufmontierten Sprüchen. Und zum US-Wahlkampf kämmen Katzenbesitzer unter "Trump Your Cat" ihren Schützlingen eine Tolle ins Fell. So ähnlich, wie Republikaner-Kandidat Donald Trump sein Toupee trägt. Den betroffenen Katzen ist der enorme Spieltrieb ihrer Herrchen hoffentlich egal.

Wie kommt der Cat Content ins Museum?

Mancher Tierhalter macht sogar Kohle mit den Memes: Grumpy Cat ist eine Marke, verkauft Fan-Shirts, Bücher, soll einen Film kriegen - und sogar eine Wachsfigur bei Madame Tussauds in San Francisco. Zeitgleich startet im Museum of the Moving Image in New York die Ausstellung "How Cats Took Over the Internet". Hier kann man einen historischen Streifzug durch unsere Katzen-Obsession im Netz machen. Nyan Cat - die pixelige Cartoon-Katze, die mit Regenbogenschweif durch den Weltraum fliegt (und fliegt, und fliegt) - ist natürlich auch dabei.

Mittlerweile spricht man sogar dann von Cat Content, wenn gar keine Katze im Spiel ist. Gemeint ist dann jeglicher Netz-Kram, der spaßig ist und Zeit frisst.

Wie alt ist unsere Katzenobsession?

Hätten es all die gähnenden und pupsenden Katzen auch ohne das Netz bis ins Museum geschafft? Schwer zu sagen. Unsere Katzenobsession jedenfalls ist schon etwas älter. Seit mindestens 4000 Jahren leben Katz und Mensch miteinander. Und auch Katzenmemes und -videos sind schon älter als das Netz: Schon um das Jahr 1870 herum verpasste der britische Fotograf Harry Pointer den Tierchen putzige Outfits. Die Fotos versah er dann mit Punchlines - ähnlich wie bei den Lolcats heute. Und auch Glühbirnen-Erfinder Thomas Edison konnte nicht anders und trieb seinen Jux mit den flauschigen Zeitgenossen: Er zog zwei Katzen Fäustlinge an und filmte einen Boxkampf.

Aber klar, so richtig verbreiten konnte man solche Späße erst mit dem Internet. 1995 ging das Onlineforum "Meowchat" online, wo Nutzer so taten, als seien sie ihre eigene Katze. Heißt: Forumseinträge in Babysprache, begleitet von Haustier-Schnappschüssen. Mittlerwile gibt's das auch als App. Die Babysprache ist bemerkenswert, denn klar, Katzen sind perfekt zum Schmusen. Es ist aber auch bekannt, dass sie Einzelgänger sind und ziemlich opportunistisch sein können. Diesem wankelmütigen Charakterzug zum Trotz: Die Menschen lieben Cat Content.

Und was ist mit Dog Content?

Die Katzen-Internet-Herrschaft könnte aber auch eine Urban Legend sein: Die Macher von "How Cats Took Over the Internet" halten in einem Interview mit der New York Times fest, dass auf YouTube nur ein Prozent der Klicks auf Tiervideos entfallen - und Hunde öfter zu sehen sind als Katzen.

Warum sprechen wir dann trotzdem immer nur von Cat- und nicht von Dog Content? Eine mögliche Theorie: Die Mietzen waren zuerst da. Und: Die Katze ist der Narzisst unter den Tieren, ihr Charakter passt einfach am besten zum Showgeschäft. 2014 lebten schätzungsweise zwölf Millionen Katzen in 20 Prozent der deutschen Haushalte. Und die scheren sich offenbar einen Dreck darum, wenn man ihnen mit der Kamera folgt - gute Voraussetzung, um ins Unterhaltungsgeschäft einzusteigen, etwa als missglückter Stuntman.

Zurückhaltendere Zeitgenossen wie Zierfische, Wellensittiche oder Hasen hingegen müssen auf ihren Durchbruch im Netz noch warten. Aber sie lauern schon auf ihr eigenes Stück vom großen Ruhm.


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