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Pfandringe in Erlangen Ein Heim für Pfandflaschen

Auch Erlangen testet jetzt "Pfandringe" an Mülleimern. Flaschensammler sollen nicht mehr im Müll wühlen müssen und weniger Flaschen im Restmüll landen. Gute Idee - funktioniert aber leider nicht überall.

Von: Paul Schedelbeck

Stand: 03.08.2017 | Archiv

Pfandring an Mülleimer | Bild: picture-alliance/dpa

Bamberg, Regensburg, Schwandorf - und jetzt Erlangen. Viele Städte haben sie schon getestet, die sogenannten Pfandringe. Eine Metallkonstruktion, in die man Pfandflaschen stellen soll, wenn man sie gerade loswerden will - maßgeschneidert für jede Mülltone. Die Idee dahinter: Die Pfandflaschen landen nicht in Büschen, auf der Straße oder im Müll - und Bedürftige, die sich mit Flaschensammeln etwas dazuverdienen, müssen nicht mehr zwischen alten Pommes, Glasscherben und Kippen herumwühlen.

Gute Idee. Warum wird da noch viel diskutiert?

Weil viele Städte keine so guten Erfahrungen gemacht haben. Beispiel Regensburg: Nachdem die Stadt letztes Jahr zwei "Test-Ringe" montiert hat, geht sie bisher davon aus, keine weiteren zu montieren.

Zum einen habe man sich unter Pfandsammlern umgehört. Von ihnen hält ein Großteil die Pfandringe für unnötig. Und dass durch das Projekt tatsächlich weniger Pfandflaschen im Müll landen, ließ sich demnach bisher auch nicht nachweisen. Ein weiteres Problem: Anstatt Pfandflaschen landeten gerne auch mal Joghurt- oder Eisbecher in den Pfandringen. Der Müll fällt leicht runter, dadurch brauchen die Arbeiter des Entsorgungsamtes länger, um Regensburgs Mülltonnen sauber zu halten. In Bamberg lief es wohl ein wenig besser, trotzdem hat man sich auch hier nicht dazu entschieden, mehr Pfandringe anzuschaffen.

Aber gibt’s denn auch gute Erfahrungen mit den Pfandringen?

Die gibt’s! Dazu eine pikante Geschichte aus Nordrhein-Westfalen: Düsseldorf hat letztes Jahr gute Erfahrungen gemacht. Das dort zuständige Abfallunternehmen meldete: Deutlich weniger Flaschen im Restmüll, und das Leeren der Mülleimer dauerte auch nicht länger. Beim Nachbarn Köln ist der Versuch "Pfandringe" dahingegen mächtig schiefgegangen. Die Abfallbetriebe hatten das Projekt ein Jahr beobachtet, aber wie in Regensburg waren die Metallringe oft mit anderem Müll zugestopft. Außerdem hätten Chaoten die gut erreichbaren Pfandflaschen als Wurfgeschosse benutzt.

Also: Ob das Konzept "Pfandringe" aufgeht oder nicht, hängt auch davon ab, wie die Einwohner einer Stadt sich verhalten. Da macht es aber durchaus Sinn, es einfach mal zu probieren - nicht nur in Erlangen.

Sendung: Hochfahren, 04.08.2017 - ab 07.00 Uhr