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Ruhmeshalle Janet Jackson – Control

Ob Beyoncé, Britney Spears oder Jennifer Lopez: All diese Pop- und R&B-Diven sind von Janet Jacksons "Control" geprägt worden. Auf dem Album geht es um die Emanzipation der Frau – und die Frage, ab wann man Sex haben sollte.

Von: Malcolm Ohanwe

Stand: 29.08.2016 | Archiv

Janet Jackson | Bild: picture-alliance/dpa

Janet Jacksons "Control" gilt als absoluter Meilenstein im weiblichen Pop und steht nicht nur musikalisch für die Emanzipation und Selbstbestimmung der Frau im Musikbusiness. Auch in der ganzen Aufmachung - choreographisch, visuell und textlich - hatte Jackson den weiblichen Pop durchgesetzt. Ihre feministische Message war ein Startpunkt für viele R&B-Künstlerinnen.

"This is a story about control. My control"

Janet Jackson - Control (Cover)

Nachdem ihre beiden ersten belanglosen Platten - "Janet Jackson" und "Dream Street" Anfang der 80er - absolute Chartflops waren, trat Janet Jackson mit "Control" im Jahr 1986 endlich aus dem riesigen Schatten des übermächtigen Jackson-Clans um Bruder und King of Pop Michael. Bis dahin ist die kleinste der Jackson-Schwestern in erster Linie noch erfolgreiche Teenie-Schauspielerin gewesen. Nun machte sie sich daran, die Popwelt zu erobern.

Das Produzenten-Duo um Terry Lewis und Jimmy Jam schaffte mit seinen Beats etwas Neues: Janets sanfte, fast flüsterartige Vocals trafen auf die harten und hektischen Instrumentals. Das wurde gepaart mit Texten über weibliche Selbstbestimmung in Songs wie "Nasty" ("My name is not Baby, it is Janet, Ms. Jackson if you’re nasty"). Eine Zeile im Titelsong "Control" fasst die Platte inhaltlich perfekt zusammen:

"When I was 17 I did what people told me, did what my father said and let my mother mold me, but that was long ago: I’m in control!"

Janet Jackson - Control

Die Blaupause für einen komplett neuen Popstar-Typus

Die Kampagne und die Musikvideos um die "Control"-Ära herum gelten noch heute als Blaupause für die Vermarktung vieler Popstars. Mit den von Paula Abdul konzipierten Tanzschritten ebnete Jackson den Weg für den soft-stimmigen sexy Tänzertyp, der noch häufig nach "Control" folgen sollte. Dazu gehören Aaliyah, Jennifer Lopez genauso wie Britney Spears oder Ciara. Sie hauchen zart über harte Beats, singen von selbstbestimmter Sexualität und tanzen, was das Zeug hält. Und alle nennen Janet Jackson als größte Inspiration. Bei Tinashe ist der Vergleich nicht zu überhören:

Und auch wenn die Emanzipation der Frau das beherrschende Thema auf "Control" ist – einen Tipp für die jüngere Generation hat Janet auch: Im Song "Let’s Wait Awhile" empfiehlt sie den Teenies der 80er vorbildlich die sexuelle Abstinenz. Das Album heißt ja nicht umsonst "Control".


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