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Vorgestellt // Timothy Auld Der geschmeidige Senkrechtstarter

Die meisten Künstler beginnen ihre Karriere bei Null. Timothy Auld startet gefühlt irgendwo zwischen 80 und 100. Das verdankt er keinem Majorlabel, sondern jahrelanger Arbeit im Hintergrund und einer Riesenportion Talent.

Von: Malte Borgmann

Stand: 22.06.2015 | Archiv

Er wird berühmt weil...

…der Soul von Timothy Auld ziemlich fertig klingt. Achtung: "Fertig" nicht im Sinne von "kaputt" sondern im Sinne von "vollendet". Meisterhaft reduziert und gleichzeitig maximal funky pumpen Schlagzeug und Bass, geschmeidig perlt das Rhodes Piano, die Bläserakzente sitzen punktgenau, die Arrangements sind bis ins Letzte ausgecheckt und doch frei von jeder Angeberei – Timothy Aulds Songs wären auch auf der letzten Pharrell-Platte nicht aus dem Rahmen gefallen. Und dann erst diese Stimme: Lässiger rutschen nur wenige ins Falsett rein und wieder raus – okay, Justin Timberlake vielleicht.

Man könnte fast meinen, dass...

…Timothy Auld das perfekte Produkt eines zahlungskräftigen Majorlabels ist. Da ist ja nicht nur seine Musik, die klingt, als hätte sie ein ganzes Team aus abgewichsten Vollprofis zusammengezimmert. Nein. Timothy Auld ist außerdem bereits auf den Soundtracks von ganzen zwei Matthias Schweighöfer-Filmen vertreten. Und das obwohl seine Facebook-Timeline gerade einmal bis März 2015 zurückreicht. Ach ja, und ein Feature mit dem österreichischen Elektroswing-Superstar Parov Stelar war da vor kurzem ja auch noch! Da muss doch eigentlich jemand mit mächtig Geld und Einfluss Starthilfe geleistet haben.

Mögen wir, weil...

…Timothy Auld eben kein fettes Label im Rücken hat. Dass seine Musik derart poppig-perfekt klingt, ist allein sein Verdienst. Beziehungsweise das Ergebnis jahrelanger Arbeit. Lange nämlich war Timothy im Hintergrund aktiv: Als Backgroundsänger, Produzent, Arrangeur und Songwriter für andere Bands: In seinem Studio am Sendlinger Tor in München und als Teil des Produzenten-Netzwerks Truva Music. Jetzt nutzt er die gewonnenen Erfahrungen, Fähigkeiten und Kontakte, um als Solokünstler durchzustarten. In gewisser Hinsicht ist Timothy Auld also Bayerns Bruno Mars.

Wir dürfen froh sein, dass...

…Timothy Auld überhaupt in München gelandet ist. Beziehungsweise Bayern. Beziehungsweise Deutschland. Eigentlich stammt er nämlich aus London, wo er auch einige Jahre am Institute of Contemporary Music Performance studiert hat. Zwischendurch ist er in good old Weilheim aufgewachsen und letztlich dann eben nach München gezogen. Ein Glück für uns. Mit seinen Fähigkeiten hätte sich Timothy Auld wohl auch im Mutterland des Pop durchsetzen können. Wie schön, dass er sich trotzdem für das Stiefmutterland des Pop entschieden hat! Schließlich werden Leute wie er hier auch dringender gebraucht!


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Janine, Donnerstag, 19.Januar 2017, 09:23 Uhr

1. Timothy gestern im TV bei Puls Newcomer 2016 gesehen - tolle Show

Ich habe Timothy Auld gestern im TV bei Puls gesehen und mich sofort in seine Music verliebt, die Music lädt zum mitpfeifen und zum tanzen auf dem Bürostuhl ein und zaubert Gute Laune am Morgen in den Alltagsstress. Ich wünsche Timothy mit Band viel Erfolg und ich freu mich schon auf das erste Konzert!!! Ich bin dabei :-)

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