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Band der Woche // Me Succeeds Gefangen im Loop

Das nervöse Musik-Chaos haben Me Succeeds hinter sich gelassen und machen jetzt melancholisch-entspannten Elektropop. Das Leben hat die Münchner Band nach Hamburg verschlagen – was ihren Sound veränderte.

Von: Vanessa Patrick

Stand: 23.09.2016 | Archiv

Was man wissen muss...

... Me Succeeds leben in Hamburg, aber: gefunden haben sich Mona Steinwidder, Lorin Strohm und Sebastian Kokus 2004 in München. Mona ist dann wegen der Uni nach Hamburg gegangen und die beiden Jungs sind hinterher gezogen. Mittlerweile ist aus dem Trio aber ein Duo geworden.

Musik für...

... Liebhaber von filigranem Elektropop und Fans von Konzeptalben. Auf ihrer Platte "Into Randomness" geht es nämlich alles andere als zufällig und beliebig zu. Mona Steinwidder singt, spricht und flüstert mit ihrer zerbrechlichen Stimme Textfragmente, die sie über mehrere Songs hinweg wiederholt. Das gleiche gilt für einige Sound-Elemente: Scheinbar Zufälliges erscheint durch die Wiederholung vertraut. Die Loops lassen einen vollkommen in das Album eintauchen.

Mögen wir, weil...

... Me Succeeds eine abgefahrene Idee für das Artwork von "Into Randomness" hatten. Sie haben sich im Universitätsklinikum in den MRT-Scan schieben lassen. Dort wurde dann sichtbar, welche Wirkung akustische Reize auf ihre Nervenbahnen haben. Das Ergebnis sieht man auf dem Cover: Abermillionen Nervenbahnen in bunten Farben dargestellt. Fancy!

Bester Moment...

... wenn man ihre Platte das zweite, dritte oder vierte Mal hört und die Details entdeckt. Zwischen Housebeats und Hip Hop Bässen experimentieren Me Succeeds mit Loops aus YouTubeclips und Smartphoneschnipseln – quasi Field Recording für die Generation Internet. Soundmäßig hat sich auch einiges getan: Klang ihr 2007er Album "Riemerling" teilweise noch nervös und fast schon chaotisch, geht es jetzt entspannter und melancholischer zu. Es scheint, als haben die Me Succeeds ihren Stil und sich selbst gefunden.


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