Vorgestellt // The Sound Of Money Nerd-Pop mit Metaebene

Für The Sound Of Money sind die Beatles sowas wie Beethoven für Klassik-Fans. Die vier 60s-Freaks aus München sind Pop-Nerds, wie sie im Buche stehen. Auf ihrem aktuellen Album zeigen sie, wo der Hammer in Sachen Metaebene hängt.

Von: Vanessa Patrick

Stand: 17.08.2017 | Archiv

Was man wissen muss...

Die Sechziger sind das Lieblingsjahrzehnt von The Sound Of Money. Die Musik der vier Münchner verströmt den Spirit des "Summer Of Love“ und ist ein wahrer Genuss für Pop-Nerds. Referenzen raten ist hier angesagt!

Musik für…

... den Underground. Von Musikern, die sich schon eine ganze Weile in der Münchner Szene bewegen. Ins Leben gerufen wurde The Sound Of Money von Claudia Kaiser und Albert Pöschl. Kaiser hat früher mit ihrer Band Die Moulinettes charmanten Deutschpop gemacht. Pöschl ist Betreiber des Echokammer-Labels und Mitglied der Kraut-Wave-Band Das Weiße Pferd. Mit Martin Lickleder und Franziska Erdle wurden schließlich zwei weitere Mitstreiter gefunden. Das Projekt entwickelte sich zur Band, die sich mit Instrumenten wie Zither, Geige, Bongos und einem E-Piano von Wurlitzer so vielfältig und verspielt wie ihr Lieblingsjahrzehnt präsentiert.

Mögen wir, weil...

... manche Musiker gar nicht wissen, dass sie auf dem Konzeptalbum "More? Why Not!“ von The Sound Of Money gelandet sind. Zum Beispiel Enno Palucca, der Schlagzeuger der Goldenen Zitronen. Der hat für eine andere Produktion von Albert Pöschl einmal Bongos eingespielt. Diese wurden aber nie verwendet und finden jetzt bei The Sound Of Money endlich Gehör.

Sie sind gekommen, um...

... ein Sammelsurium an Querverweisen auf die Sechziger Jahre zusammenzustellen. Ihrem Konzeptalbum "More? Why Not!“ haben die vier Münchner den Untertitel "An Anagrammatic Exorcism Of The 60s“ verpasst. Die Songnamen haben sie kreiert, indem sie Anagramme zu den Titeln ihrer zwölf Lieblingsplatten gebastelt haben. Die Buchstaben, die im Namen des wegweisenden Beach Boys-Albums "Pet Sounds“ vorkommen, wurden beispielsweise zum Songtitel "Nude Spots“ umgemodelt. Und im Text des Lieds übt die Band Kritik am kalifornischen Selbstoptimierungsdenken. Ein Genuss für alle Pop-Nerds, weil sich in jedem Song eine Metaebene öffnet.

Sendung: Freundeskreis, 21.08.2017 - ab 10.00 Uhr