Vorgestellt // Liann Ritter des Luftpolsterfolien-Pop

Der Gegenpol zur Menschen/Leben/Tanzen-Popmusikwelt: Singer-Songwriter Liann. Er erzählt seine Geschichten auf brutal ehrliche Weise – und baut Traumwelten aus Luftpolsterfolien.

Von: Vanessa Patrick

Stand: 23.06.2017 | Archiv

Er ist gekommen, um...

Luftpolsterfolien-Pop zu machen. Den Begriff hat sich der Singer-Songwriter Kilian Unger alias Liann selbst ausgedacht: Er findet, seine Musik erinnert an das seltsam befriedigende Geräusch, wenn man Luftpolsterfolie zerplatzen lässt. Auch hat er überhaupt kein Problem mit dem Genre "Pop" – er macht schließlich Musik, die zugänglich ist: nicht zu edgy, nicht zu avantgarde.

Was man wissen muss...

mit sieben Jahren steht Liann mit seinem Cello das erste Mal vor einem Publikum. Mit 13 tauscht er das Streichinstrument gegen die Gitarre und spielt Songs von John Butler, Cat Empire und den Beatles nach. Mit ausreichendem Repertoire an Cover-Songs ist er später von Bar zu Bar getingelt und in dieses "Musiker-Ding" so reingerutscht. Mittlerweile wird er live von einer Band unterstützt und lebt von der Musik – nur noch nicht von seiner eigenen. Er gibt ein bisschen Unterricht und jobbt nebenher am Theater.

Mögen wir, weil...

er seine Texte schreibt wie sein Vorbild Tracy Chapman: nix durch die Blume, sondern verdammt direkt. Die Songs handeln von innerer Zerrissenheit und dem Gefühl von Sehnsucht, wenn man jemanden unfassbar vermisst. Der Münchner macht sich dabei keine Gedanken um sein Image, sondern redet frei Schnauze. Das wirkt authentisch und ehrlich. Und damit ist Liann genau der richtige Gegenpol zum "Menschen, Leben, Tanzen, Welt"-Kosmos, den Jan Böhmermann so schön besungen hat.

Bester Moment...

wird für den Münchner hoffentlich noch kommen. Um als Musiker alles erreicht zu haben, hätte er gerne noch den Ritterschlag durch die Queen. Dann wäre er in einer Liga mit Paul McCartney, Eric Clapton und Elton John. Wir drücken die Daumen.

Sendung: Freundeskreis, Montag, 26. Juni 2017 - ab 10 Uhr.