Traunsteiner Indieclub macht zu Warum die Metro schließt

Sie ist einer der wichtigsten Clubs im Chiemgau: Die Metro in Traunstein. Jetzt verabschiedet sich der legendäre Indie-Club aus dem Nachtleben der Stadt. Bis zum 19. Mai kann da noch gefeiert werden, dann ist leider Schluss.

Von: Lili Ruge

Stand: 21.02.2018 | Archiv

Exclusive beim PULS Club Festival 2015 in Traunstein | Bild: BR/Manuel Schuller

Im Club Metropolitain in Traunstein haben die Sportfreunde Stiller gespielt, Milky Chance und auch das Puls Club Festival ist hier jahrelang zu Gast gewesen: Die Metro war über 20 Jahre der Zufluchtsort für alle, die musikalisch anspruchsvoll sind. Besonders in der Indie-Szene gilt der Club als der letzte Laden rund um Traunstein, in dem noch Gitarrenmusik gespielt und zelebriert wird.

Aus Passau sind die Gäste angereist, aus Rosenheim und vom Chiemsee - jetzt wird sie schließen. Bis zum 19. Mai 2018 kann in der Metro in der Gabelsberger Straße in Traunstein noch gefeiert werden, dann ist leider Schluss - und einer der besten Indie-Clubs macht die Türen zu.

Nur warum?

Für die Schließung gibt es mehrere Gründe, sagt Helmut Würtz von Monta Music, der Besitzer des Metropolitain. Zum einen hätten sie seit zwei Jahren keinen Vertrag mehr und haben trotzdem weiter gemacht, weil sie es wirklich wollten:

"Da es zu keiner Einigung mit dem Verpächter gekommen ist und wir wussten, dass das Gebäude höchstens noch eineinhalb Saisons steht, wollten wir uns auf keine weiteren vertraglichen Verpflichtungen einlassen."

Helmut Würtz, Monta Music

Das Gelände der Metro gehörte früher der BayWa, wurde aber an einen Bauträger verkauft. Monta Music, die die Metro machen, nutzen jetzt die Situation, um sich anderen Projekten zu widmen und da ihre geballte Energie reinzustecken, so Würtz: Festivals, wie das Brass Wiesn Festival, das PULS Open Air, das Kufstein Music Festival und die Wirtshausroas. Gleichzeitig verlange ein solcher Betrieb, wie die Metro, auch intensive Beschäftigung mit der heutigen Jugendkultur, um am Ball zu bleiben - und das würde mit zunehmenden Alter immer schwerer.

"Natürlich ist uns die Entscheidung nicht leicht gefallen, da ja im Prinzip alles, was wir heute machen, aus diesem Club entstanden ist. Man blickt mit einem weinenden Auge auf all die geilen Abende zurück, in denen wir ausgiebig und intensiv gefeiert haben, auf Musik die jenseits des Mainstream stattfand. Aber man muss sich auch eingestehen, dass man keine 29 mehr ist."

Helmut Würtz, Monta Music

Eine Ära geht zu Ende. Wir verdrücken ein Tränchen!

Sendung: Plattenbau, 21. Februar 2018 - ab 19 Uhr