Vorgestellt // Declan McKenna Die Stimme der Generation Z

Declan McKenna gilt als einer der heißesten Indie-Newcomer – trotz oder gerade wegen seiner gesellschaftskritischen Texte. Wir erklären euch, warum der 18-Jährige zum internationalen Superstar werden könnte.

Von: Wieland Mikolajczyk

Stand: 15.02.2017 | Archiv

Declan Mc Kenna | Bild: picture-alliance/dpa

Declan McKenna ist gerade mal 18 Jahre alt, aber schon jetzt überschlagen sich die britischen Medien von BBC bis NME mit Lobgesängen auf seine Musik. Der Evening Standard macht ihn sogar zur Stimme der Generation Z - also allen, die mit Smartphone und Tablet aufgewachsen sind. Der Grund: Declan McKenna beschreibt nicht nur Missstände, sondern singt hoffnungsvoll über die vielen klugen Köpfe um ihn herum. Den Titel mag der Sänger trotzdem nicht.

"Das Ding an dieser ‚Stimme einer Generations-Sache‘ ist: Es ist eigentlich genau das Gegenteil von dem, was ich sagen will. Viele meiner Freunde zum Beispiel wissen viel mehr über die Welt und den ganzen Kram, über den ich singe, als ich. Ich habe nur durch meine Songs eine größere Plattform."

Declan McKenna, Musiker

So richtig los ging es mit der Karriere des Briten aus Hertfordshire vor zwei Jahren, als er einen Wettbewerb gewann und damit auf dem größten britischen Festival spielen durfte: dem Glastonbury. Danach unterschrieb er einen Vertrag mit dem Managment, das unter anderem auch die Foals vertritt. Und das ist noch nicht alles: Es standen mehr als 40 Labels Schlange, um seine Musik zu veröffentlichen. Er entschied sich für Columbia Records, die neben McKenna auch die Alben von Adele, Beyoncé oder Daft Punk releasen.

Einen ordentlichen Push gab es auch durch seine erste Single "Brazil". In dem Song kritisiert er die FIFA wegen ihrer Vergabepolitik der Fußball WM 2014 an Brasilien. Die Veröffentlichung des Songs kam passend zum FIFA Korruptionsskandal und sprach damit aus, was vielen seit langem auf der Seele brannte. Generell liegen ihm gesellschaftskritische Texte. Obwohl sie auf der einen Seite sehr wütend klingen, sind sie immer auch einfühlsam:

"Ich schreibe eben Songs, die ein negatives Thema haben, aber ich versuche das in einer hoffnungsvollen Weise zu tun. Einfach um zu zeigen, dass diese Welt nicht nur voller Schrecken ist."

Declan McKenna, Musiker

Diese Hoffnung in seinen Songs hört man nicht nur in den Texten, sondern auch in den poppigen, sanften Melodien. Das erinnert hier mal an MGMT, da mal an Vampire Weekend und ab und zu auch mal an Two Door Cinema Club. Tanzbare Gesellschaftskritik also. Zum internationalen Durchbruch fehlt eigentlich nur noch das Debütalbum – aber das soll noch diesen Sommer kommen.

Das ganze Interview mit Declan McKenna gibt es hier.