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Finale der PULS Lesereihe 2018 Dieses Date bleibt uns für immer, München!

Valentinstag, Aschermittwoch, Finale! Fünf sagenhafte Nachwuchsautoren und Maeckes an der Luftgitarre haben das Finale der PULS Lesereihe dank euch zu einem Fest der Liebe gemacht!

Von: Jasmin Brock, Dominic Holzer

Stand: 09.02.2018 | Archiv

"Ist das für immer?" ist eine fiese Frage für einen Valentinstag, der auch noch auf einen Aschermittwoch fällt. Wir hatten trotzdem ein Date... zu ungefähr dreihundert im Bahnwärter Thiel in München - und was für eines! Trotz Minusgraden draußen habt ihr beharrlich Schlange gestanden, um unsere fünf junge Nachwuchstalente auf der Bühne lesen zu sehen: um den Finalsieg der PULS Lesereihe 2018.

Wir meinen’s ernst mit euch

Zum Vorprogramm war es dann auch schon proppenvoll im Bahnwärter Thiel: Wo normalerweise ein Stand-up-Comedian die Crowd anheizt, wollten wir es ganz entspannt, aber durchaus ernst angehen mit euch: "Ist das für immer?" ist schließlich auch eine Frage, die den öffentlich-rechtlichen Rundfunk gerade umtreibt - und damit auch uns. Die PULS-Moderatoren Fumiko Lipp, Sebastian Meinberg, Laury Reichart und Vanessa Schneider haben euch Rede und Antwort gestanden über den Rundfunkbeitrag, das Solidarprinzip und was man sonst noch so nicht versteht, bei den Öffis. Grandios, wie offen, seriös und engagiert ihr mit uns diskutiert hat! Denkt euch an dieser Stelle einfach viele, viele Herzchen-Emojis.

Spezilippen und Hundehalsband

Danach: Bühne frei für unsere fünf Lesereihe-Finalisten. Den Anfang machte Maximilian Weigl, überglücklicher Tagessieger in Augsburg, mit seiner Interpretation des Lesereihe-Mottos namens "Wer schmust ist fix zam". Und natürlich seinem obligatorischen Garfield-Pulli. Dass Max überhaupt im Finale stand, konnte er bis zuletzt noch nicht fassen. Sein Text aber war wie gemacht für den Valentinstag: Ohne Kitsch, mit viel Knutscherei und Mundyoga zwischen zwei "speichelnden" Menschen - und das irgendwie auch "für immer".

Alles, nur nicht ins Westend

Die zweite Lesung des Finalabends dann von Romina Ecker: Ein Heimspiel für die 26-jährige Münchnerin, die Opern liebt und gerade ein neues WG-Zimmer sucht. Nur nicht im Westend - warum auch immer. Damit hatte sie jedenfalls eine Menge Lacher auf ihrer Seite, die dann schnell verstummten. Rominas Geschichte "Tropical Banana" hat auch beim zweiten Vortrag dieser Lesereihe nichts von ihrer Wucht und Trostlosigkeit verloren - ein Text, der vielen im Publikum schnell den Atem stocken lässt.

Paartherapie, Teil zwei

Ihr Potential als "Rampensau" hat Tabea Zeltner schon in Nürnberg unter Beweis gestellt: Tabea schreibt nicht nur Kurzgeschichten und Theaterstücke, sondern auch beruflich Infotexte für Lederhosenartikel. Ein gute Anekdote, vor allem, wenn man wie sie, wie Tabea selbst sagt, von Aufmerksamkeit lebt. Dann ist sie wieder ganz bei sich: Wenn sie von Trennungen, Nähe, Liebe und Hass liest. "Paartherapie, mit dem derdaimmer auf dem leeren Stuhl sitzt" ist ein eng verwobener Text, der mit Chilli con Carne endet.

Da kann jeder relaten

Lene Pottgießer mag "juicy stories", studiert Drehbuch an der HFF in München und zog mit den meisten Stimmen und Lachern des Regensburger Publikums ins Finale ein. Dahin reiste sie mit einer Kardashian-Biografie als Lektüre an: Sie findet es eben faszinierend, wie Leute mit so komischen Vornamen so viel Salat im Fernsehen essen können. "Trans sein in Zeiten von Tinder", so fasst PULS Moderator Laury ihren Text zusammen, der genau genommen "<3 in love forevah <3" heißt. Der Text handelt davon, was man bei Tinder eben so erlebt, während keiner um einen herum mehr relaten kann.

Vielleicht doch lieber gärtnern?

Die letzte und jüngste Autorin des Finalabends ist die 19-jährige Anna Sophia Merwald aus Würzburg. In ihrem Tinderprofil steht, dass sie mal Gärtnerin werden möchte und ihre Liebelingsblume ist... ein Baum. Bei soviel Humor schreibt sie trotzdem am liebsten düstere Geschichten. Bei ihrem Text "Und jetzt?" wird es so still im Bahnwärter Thiel, dass jedes Knarzen hörbar ist. Die vielen offenen Münder, betretenen Mienen und Hände vorm Gesicht kamen nicht von ungefähr!

Maeckes: Wir lieben es!

So oder so ein Highlight des Abends ist der "Theme-Song" zur PULS Lesereihe 2018: Hat der Maeckes uns doch tatsächlich einen Song zum Motto geschrieben, der quasi seine Uraufführung in München hat und praktischerweise "Ist das für immer?" heißt. Ohrwurmgefahr. Was werden wir diesen guten Typen mit seinen knallbunten Socken vermissen, jetzt wo die Lesereihe rum ist… gelesen hat Maeckes auch in München noch mal außer Konkurrenz seine Geschichte zum Lesereihe-Motto: Bei "Siebenminütige Taxifahrt zum Südkreuz" saß nach fünfmaliger Generalprobe quasi in Passau, Regensburg, Augsburg, Nürnberg und Würzburg diesmal jede Pointe. Der Zeilenabstand macht den Unterschied, nicht wahr, Maeckes? Am Ende Standing Ovations sogar mit Nebelmaschine.

Und dann, kurz vor halb elf: Die Siegerehrung! PULS Moderator Laury Reichart holt alle fünf Finalistinnen und Finalisten noch mal auf die Bühne und verkündet den Gewinner. Der Mann des Abends ist Max Weigl! "Never change a winning Garfield," sagte der mit Anspielung auf seinen Lieblingspulli - hat ja auch verdammt gut funktioniert. Er und München sind jetzt fix zam. Wir gratulieren!

Sendung: Hochfahren, 15. Februar 2018, ab 07 Uhr.