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PULS Lesereihe 2015 Würzburg, meine Perle!

Mine spielt "Du Scheinst" und die Kellerperle in Würzburg glänzt: Dank dreier ausgezeichneter Geschichten unserer PULS Lesereihe-Autoren und einem fantastischen Publikum. Kommen gerne wieder!

Von: Dominic Holzer

Stand: 30.10.2015 | Archiv

Letzte Station unserer PULS Lesereihe dieses Jahr, bevor es ins große Finale geht nächste Woche: Fabian Bader, Johanna Wohlgemuth und Lena Schweizer haben sich unser Motto "Sind wir bald da?" vorgenommen und völlig unterschiedlich interpretiert. Für den Schmunzler des Abends sorgte unser Ehrengast KARO, die uns letztes Jahr musikalisch auf Lesereihe begleitet hat - und zutiefst beeindruckt war von Mines Loopmaschine. Kurzes Fachgesimpel auf der Bühne inklusive. Der Mann des Abends war Tagessieger Fabian Bader, der mit seinem Text "#Bachelor of Hearts" ins Finale einzog. 

Hauptsache Gin Tonic

Heimspiel für Fabian Bader in seiner alten Heimat Würzurg, hier hat er Abi gemacht, studiert aber jetzt in Regensburg. Voraussichtlicher Abschluss: Bachelor of Arts. Von da war's nicht weit zum Titel seiner Geschichte "#Bachelor Of Hearts", mit Hashtag, bitteschön. Seinen Text zum Motto "Sind wir bald da?" hat er in der Uni-Schreibwerkstatt verfasst und, wie er sagt, "doch, schon auch daran gearbeitet". Hat sich ausgezahlt: Fabian nimmt uns mit in Gin-Tonic-geschwängerte Gedanken am Tresen einer Studentenkneipe, die sich dem immer wieder leeren Glasboden annähren, bis wieder nachgefüllt wird. Seinen Drink fürs Lesereihe-Finale darf Fabian schon mal ordern: Das Publikum in Würzburg  gab ihm und seinem Text die meisten Stimmen des Abends.

Autobahnfahrten aus der Hölle

Johanna Wohlgemuth ist gut rumgekommen: Über München ins Ruhrgebiet, zum Studieren nach Karlsruhe und mit ihrem Wettbewerbstext jetzt nach Würzburg. Ging ihr ganz leicht von der Feder: "Ich bin froh, wenn mir einer ein Thema gibt und nen Grund zu Schreiben", sagt sie - ihre Interpretation des Lesereihe-Mottos hat sie in gerade mal zwei Wochen bei uns eingereicht. Dabei hat sie erst im März erst ihren ersten Roman fertig geschrieben - und darum geht’s ein bisschen auch in ihrer Geschichte "Generationalität".  Darin beschreibt Johanna auf den Punkt genau, wie drei Generationen herrlich zielgerichtet aneinander vorbei reden können, wenn man mal lieber das Radio angemacht hätte im Auto. Das Publikum in der Würzburger Kellerperle fühlte sich zu Recht ertappt und applaudierte ihrer Geschichte lautstark!

Schreiben als Therapie

Lena Schweizer war die letzte Autorin des Abends und damit auch die zwölfte und letzte Teilnehmerin der PULS Lesereihe 2015. Dass Lena den gleichen Anreiseweg hatte wie Tagessieger Fabian, war kein Zufall: Sind Kommilitonen, die beiden! In der Schreibwerkstatt an der Uni Regensburg saßen sie sogar nebeneinander. Für Lehramtsstudentin Lena ist schreiben auch eine Form von Therapie, verriet sie uns ganz offen. Inspiration für Geschichten holt sie sich aus privaten Erlebnissen, hauptsächlich. Diesmal eher nicht: Ihre Geschichte "Wo oben und unten eins werden" malt in drastischen Bildern eine Mittelmeer-Überfahrt im Schlepper-Kahn, auf die sie ihren Protagonisten schickt. Ein brandaktuelles Thema, das Lena mit viel Empathie erst zu Papier und gestern dann auf die Bühne gebracht hat. Kein Wunder, dass danach der ein oder andere erst mal schlucken musste…

Ein halbes Jahr nicht "Lauter"

Darf man da von Routine sprechen, Mine? Zum Abschluss übernahm Mine einmal mehr die Lesebühne mit ihrer überhaupt ersten Prosageschichte, die für die Öffentlichkeit bestimmt ist: Und wie gern die Würzburger mit Mine "Abgeschwiffen" sind - ihre Interpretation des Lesereihe-Mottos "Sind wir bald da?" spricht aber auch einfach allen aus der Seele, die schon mal haareraufend einen klaren Gedanken zu Papier bringen wollten. Mitgefiebert mit Mine hat auch unser Ehrengast KARO - die hat uns im letzten Jahr musikalisch begleitet bei auf Lesereihe und saß selbst schon mit einem eigenen Text auf der Bühne.

Mine hatte auch für den Abend in Würzburg wieder andere und neue Songs im Gepäck und ließ sich auch von kleinen technischen Problemen nicht aus der Ruhe bringen. Weil ihr inzwischen legendäres Omnichord anfangs nicht wollte, spielte sie zum Auftakt eben "Du Scheinst" statt "Kann Sie Es Tragen." Und zum ersten Mal seit über einem halben Jahr gab's mal wieder ihren Song "Lauter" live zu bestaunen - ein wahnsinnsintimer Moment in der Kellerperle, bei dem Mine wirklich alles reingelegt hat in ihre Performance. Kennt eben nur Vollgas geradeaus, die Gute! Wir freuen uns auf Mines Setlist zum Finale in Regensburg, die Tagessieger unter den Autoren (und natürlich den "Wildcard"-Gewinner) - und auf Euch.


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