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Kurt Landauer beim BR Landauer – Der Mann, der den FC Bayern erfand

Kurt Landauer hat bayerische Fußballgeschichte geschrieben: Als Präsident führte er den FC Bayern München 1932 zur ersten Deutschen Meisterschaft. Doch mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 verlor der Jude Kurt Landauer seinen Posten und nach der Reichspogromnacht auch seine Freiheit. Fast seine ganze Familie wurde von den Nationalsozialisten ausgelöscht. 1947 kehrte Landauer nach Gefangenschaft und Schweizer Exil nach München zu seinem Verein zurück. Schnell wurde er wieder zu einem wichtigen Mann beim FC Bayern.

Stand: 07.10.2014

Landauer | Bild: BR

Der Bayerische Rundfunk hat um den Mythos Landauer ein vielfältiges Programm gestaltet:

Hervorzuheben sind dabei der Spielfilm "Landauer – Der Präsident" (BR/ARD Degeto/WDR/ARD-alpha) mit Josef Bierbichler in der Titelrolle, die Dokumentation "Landauer – gefeiert, verbannt, vergessen" und eine Talkrunde für das Bayerische Fernsehen. Eine umfangreiche Website begleitet das Filmangebot ebenso wie eine Smartphone App, mit der man sich auf einen "LandauerWalk" in München begeben kann und eine Installation, die gemeinsam mit dem Jüdischen Museum München realisiert wurde. BAYERN 3 und das Bayerische Fernsehen präsentieren den Spielfilm in fünf bayerischen Kinos. Außerdem veranstaltet die FC Bayern Erlebniswelt einen "Kurt Landauer Tag", wo der Film ebenfalls vorab gezeigt wird.

Die Website www.kurtlandauer.de steht im Mittelpunkt des Transmedia-Projekts "Landauer". Neben einer Fülle von exklusiven Interviews, Videobeiträgen, Texten, Fotos und "Behind the scenes"-Material können User ab der Erstausstrahlung auch den Spielfilm, die Dokumentation und die Talksendung abrufen.

Spielfilm "Landauer – Der Präsident"
Mittwoch, 15. Oktober 2014, 20.15 Uhr im Ersten

Kurt Landauer (Josef Bierbichler), ehemaliger Spieler und Präsident des FC Bayern, ist eigentlich nur auf der Durchreise, auf dem Weg in seine neue Heimat Amerika. Doch dann kommt alles ganz anders. Als „bayerischer Jude“ war er 1933 vom Präsidentenamt verdrängt, ins KZ Dachau verschleppt und ins Schweizer Exil getrieben worden. Nun will er sich in der amerikanischen Besatzungszone ein Visum abholen und für immer in die USA ausreisen. Von seiner Familie, aber auch von seinem einstmals geliebten Club ist fast nichts mehr übrig. Und doch findet er ein letztes Familienmitglied: die langjährige Haushälterin im Haus seiner Eltern, Maria (Jeanette Hain).

Zwar hält er daran fest, nur so lange bleiben zu wollen, bis der Papierkram mit den Amerikanern erledigt ist, doch kann der Macher Landauer nicht aus seiner Haut und wird schnell wieder zu einem wichtigen Mann des FC Bayern. Dabei herrscht Misstrauen auf beiden Seiten. Einige Mitglieder im Verein wollen ihn – aus Schuldgefühlen oder tief sitzenden Ressentiments gegenüber dem „Juden Landauer“ – lieber so schnell wie möglich auf dem Dampfer nach Amerika sehen.
Landauers Biografie ist außergewöhnlich, und doch hat bisher noch niemand sein Leben erzählt. Regisseur Hans Steinbichler und Produzent Michael Souvignier richten den Fokus ihres Films (nach einem Drehbuch von Dirk Kämper) auf einen Abschnitt der deutschen Geschichte, der ebenso wie Landauer bisher wenig Aufmerksamkeit erfahren hat. Im Gegensatz zum „Dritten Reich“, dem Zweiten Weltkrieg und den Wirtschaftswunderjahren blieb die Zeit, die unmittelbar auf den Krieg folgte, ein kaum behandeltes Thema des deutschen Films. Genau in dieses zerbombte und desillusionierte Deutschland kehrt Landauer zurück.
Neben Josef Bierbichler in der Hauptrolle sind Jeanette Hain, Herbert Knaup, Andreas Lust, Andrea Wenzl, Eisi Gulp, Billie Zöckler u.v.a. zu sehen.
Der Film ist eine Produktion von Zeitsprung Pictures in Koproduktion mit BR, ARD Degeto, WDR, ARD-alpha, gefördert von Film und Medien Stiftung NRW, FFF Bayern und MFG Baden-Württemberg.

Bayernweite Präsentation des Spielfilms am 14. Oktober 2014
BAYERN 3 und das Bayerische Fernsehen zeigen „Landauer – Der Präsident“ noch vor der Ausstrahlung im Ersten, am Dienstag, 14. Oktober 2014 um 20.00 Uhr gleichzeitig in fünf bayerischen Städten: Abensberg, Ansbach, Cham, Rosenheim und Türkheim. Bei allen Vorstellungen sind Mitglieder des Filmteams und Vertreter des FC Bayern vor Ort. Die kostenlosen Eintrittskarten werden über BAYERN 3 ausgelobt und können am Montag, 13. Oktober, ab 17.00 Uhr direkt an den Kinos abgeholt werden.
Für Pressevertreter halten wir eine begrenzte Anzahl an Tickets bereit. Bitte geben Sie uns bis Freitagmittag per E-Mail, unter Angabe der Vorführung, an der Sie teilnehmen möchten, Bescheid, wenn wir eine Karte für Sie reservieren sollen.

Dokumentation "Landauer – gefeiert, verbannt, vergessen"
Mittwoch, 15. Oktober 2014, 22.00 Uhr im Bayerischen Fernsehen
Im Anschluss an den Fernsehfilm im Ersten ergänzt und vertieft die Dokumentation im Bayerischen Fernsehen die Lebensgeschichte Kurt Landauers. Vieles davon lag bis heute im Dunkeln. Die Dokumentation schließt diese Lücken und lässt neben Zeitzeugen auch Persönlichkeiten wie Uli Hoeneß oder Charlotte Knobloch zu Wort kommen. Im Zentrum steht einer der letzten Hinterbliebenen Kurt Landauers: sein heute 92-jähriger Neffe Uri Siegel.
Die Dokumentation ist eine Produktion von Zeitsprung Pictures im Auftrag des BR. Buch und Regie: Nick Golüke, Michael Müller.

"Landauer – Der Talk"
Mittwoch, 15. Oktober 2014, 22.30 Uhr im Bayerischen Fernsehen
Der Talk beschäftigt sich u.a. mit der Frage, was das Schicksal Kurt Landauers für die heutige Zeit bedeutet. An der von Dominik Vischer moderierten Diskussionsrunde nehmen Persönlichkeiten aus Sport und Kultur teil, u.a. Robby Rajber, Präsident des jüdischen Sportvereins TSV Maccabi München, Dietrich Schulze-Marmeling, Autor zahlreicher Sachbücher zum Thema Fußball.

Smartphone-App
Die App führt User mithilfe der "Augmented Reality"- Technologie auf den "LandauerWalk" durch München. An den Wirkungsstätten von Kurt Landauer erhält man Hintergrundinformationen zum Leben und Schaffen des ersten FC Bayern Präsidenten. Sie ist ab sofort für Android und iPhone verfügbar.

Die Installation im Jüdischen Museum München mit dem Titel
"Kurt Landauer Fanshop"
7. – 26. Oktober 2014
Das Jüdische Museum München eröffnet einen "Kurt Landauer Fanshop" im Foyer. Während der Spielfilm versucht, die historische Wirklichkeit mit Schauspielern und Requisiten in Kulissen nachzubilden, geht das Museum einen anderen Weg und überlegt, inwieweit ein Leben rekonstruierbar ist, wenn wenige Sachzeugnisse vorhanden sind.
Im "Kurt Landauer Fanshop" werden übrig gebliebene Dokumente und Erinnerungsstücke zu Landauers Lebensgeschichte in das aktuelle Fanshop-Sortiment des FC Bayern München eingefügt und so Facetten Kurt Landauers sichtbar gemacht.


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