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BR-Webspecial NSU.Interviews

Fünf Angeklagte, fast 90 Nebenkläger, mehrere hundert Zeugen bisher und am Ende vermutlich viele weitere offene Fragen. Am 6. Mai jährt sich der Auftakt des NSU-Prozesses zum zweiten Mal. Für „NSU.Interviews“ hat der Bayerische Rundfunk mit vierzehn Beteiligten und Beobachtern über ihre Eindrücke vom Mammutprozess gesprochen. Entstanden ist ein Webspecial mit fünf interaktiven Filmen in denen die, teils konträren, Blickwinkel der Interviewpartner auf das Verfahren gegenüber gestellt werden – online ab Mittwoch, 6. Mai 2015.

Stand: 06.05.2015

Webspecial: NSU-Prozess Interviews | Bild: BR

Aus Sicht von Beate Zschäpes Verteidiger Wolfgang Heer „haben die Maximalvorwürfe des Generalbundesanwalts keine Bestätigung gefunden in dieser Beweisaufnahme“. Für Bundesanwalt Herbert Diemer hat sich der Vorwurf der Mittäterschaft gegen Beate Zschäpe dagegen „soweit bisher Beweis erhoben worden ist, bestätigt.“

Für Zschäpe selbst ist der Prozess eine außerordentliche Belastung, wie ihr Verteidiger im Interview beschreibt. „Das geht natürlich an die Nerven und auch an die körperliche Substanz“, sagt Wolfgang Heer. Dass Zschäpe weiter schweigt, findet ARD-Rechtsexperte Frank Bräutigam im BR-Webspecial schade, denn die Hauptangeklagte könnte ja erklären: „Schön und gut was ihr da in die Anklage geschrieben habt, aber es war alles ganz anders.“

Unter Zschäpes Auftritt leiden die Opfer und Opfer-Angehörigen. „Mir ging es richtig schlecht und ihr ging es super“ erinnert sich in „NSU.Interviews“ Sandro D`Alauro an den Prozessauftakt. D´Alauro wurde beim Nagelbombenanschlag in Köln schwer verletzt und sagte als Zeuge in der Münchner Verhandlung aus. Er zieht eine bittere Zwischenbilanz: „So wie es im Moment ist, denke ich nicht, dass meine Fragen am Ende des Tages beantwortet sind.“

Das BR-Webspecial verbindet die Aussagen der Gesprächspartner mit Bildern vom Prozess, den Tatorten und anderen Schauplätzen. Die User werden über die Filmspuren zu zahlreichen Zusatzinformationen in Form von Textkästen, Gerichtssaalprotokollen, Reportertagebüchern, Grafiken und Links zu Radio- und Fernsehbeiträgen geführt. So bietet „NSU.Interviews“ einen umfassenden Überblick über das, was bisher im Saal A 101 des Münchner Strafjustizzentrums geschah und darüber, wie unterschiedlich es interpretiert wird. Das Webspecial „NSU.Interviews“ ist ab Mittwoch, 6. Mai 2015 online unter: web.br.de/nsu-interviews/


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