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Schildkrötenwut BR zeigt prämierten Dokumentarfilm

Der Dokumentarfilm "Schildkrötenwut" der deutsch-palästinensischen Autorin Pary El-Qalqili ist eine BR-Koproduktion, die bereits mehrfach mit Preisen ausgezeichnet wurde, zuletzt am Montagabend in Doha mit dem „Aljazeera Golden Award“. Auf beeindruckende Art und Weise beleuchtet er die Auswirkungen von Flucht und Exil bis in das Innere einer deutsch-palästinensischen Familie in Berlin. Das Bayerische Fernsehen sendet „Schildkrötenwut“ am Dienstag, 23. April 2013, ab 22.45 Uhr.

Stand: 22.04.2013

Filmszene aus "Schildkrötenwut" | Bild: BR/Aline László

Jahrzehntelang hat der einst stolze Musa El-Qalqili für die Freiheit Palästinas gekämpft. Doch jetzt lebt er im Souterrain des Berliner Reihenhauses seiner deutschen Frau. Zurückgezogen in seinen „Schildkrötenpanzer" sieht er stundenlang Wildwest-Filme im Fernsehen an und lebt in Erinnerungen. Flucht und Vertreibung, das Leben im Exil und die gescheiterte Rückkehr nach Palästina haben ihn zu einem einsamen Mann gemacht.

Seine Tochter, die Filmemacherin Pary El-Qalqili, will endlich verstehen, was dieses Palästina des Vaters eigentlich ist, das immer zwischen ihnen steht. Bisher hat der Vater seine Geschichten wie Märchen erzählt. Doch nun stellt sie ihm Fragen, sehr direkte Fragen einer Tochter an ihren Vater. Und sie erwartet Antworten.

Musa El-Qalqili und seine Tochter durchqueren die Negev-Wüste in einem Taxi. Gemeinsam begeben sie sich auf eine Reise nach Ägypten, Gaza, nach Israel und ins Westjordanland. In Qalqiliya, jener Stadt, von der sie ihren Namen herleiten, zeigt Musa seiner Tochter das Haus, das er gekauft hatte. Oft träumte er davon, dass ihn seine Kinder aus Berlin dort besuchen würden. Doch schließlich wurde er ausgewiesen. Nach und nach werden Musas Illusionen und Verletzungen sichtbar, und die Grenzen verwischen sich zwischen Opfer und Täter, Gut und Böse, Schwarz und Weiß.

Preise und Auszeichnungen für „Schildkrötenwut“

- Visions du Réel (Nyon: Regard Neuf) 2012
- Award of the City of Rome 2012 für besten Dokumentarfilm
- Förderpreis der Stadt Duisburg 2012
- Publikumspreis der Rheinischen Post für den beliebtesten Film
- Bester Film und Produzentenpreis beim Dubai International Film Festival in der Kategorie Arabischer Dokumentarfilm 2012
- Aljazeera Golden Award für den besten langen Dokumentarfilm beim Aljazeera International Documentary Film Festival 2013 

Die Autorin Pary El-Qalqili Pary El-Qalqili wurde 1982 in Berlin geboren. Sie studiert seit 2006 Dokumentarfilm / Regie an der HFF München. Davor studierte sie Kulturwissenschaften an der Europa Universität Viadrina. Für den Kurzfilm "Ruhe im Kopf" erhielt sie 2009 den Starter-Filmpreis der Stadt München. „Schildkrötenwut" ist ihr erster abendfüllender Dokumentarfilm.

Informationen zum Film

„Schildkrötenwut“ (D, 2012)
Dokumentarfilm, BR-Koproduktion
Regie:             Pary El-Qalqili
Buch:              Pary El-Qalqili und Aline Laszlo
Redaktion:      Christian Baudissin (BR)
Monika Lobkowicz, Jochen Kölsch (BR/arte)
Produktion:     Koproduktion von Kaissar-Film, Hochschule für Fernsehen und Film München mit arte und BR

 


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