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Internationale Medienkonferenz PBI in München Chancen und Wege der Öffentlich-Rechtlichen in der digitalen Welt

Welche Chancen bringt die Digitalisierung der Medienwelt, und welche Herausforderungen ergeben sich dadurch für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt der „Public Broadcasters International“-Konferenz (PBI) in München, die in diesem Jahr erstmals vom Bayerischen Rundfunk ausgerichtet wird.

Stand: 10.09.2015

Ausblick vom Funkhaus des BR München | Bild: BR/Arndt Klinge

Angesichts der "digitalen Informations-Flut" seien öffentlich-rechtliche Sender ganz besonders als "vertrauenswürdige Lotsen" gefordert, sagte BR-Intendant Ulrich Wilhelm als Gastgeber des Branchentreffs in seiner auf Englisch gehaltenen Begrüßungsrede.

BR-Intendant Ulrich Wilhelm

Um diese Rolle auch in Zukunft erfüllen zu können, müssten die Öffentlich-Rechtlichen aber wichtige Hausaufgaben erledigen, vor allem im Bereich crossmedialer Angebote und Arbeitsweisen. "So wie sich der Lebensrhythmus unseres Publikums ändert, so müssen auch wir uns ändern", so Wilhelm.

Bei der hochkarätigen Fachtagung diskutieren heute und morgen Spitzenvertreter öffentlich-rechtlicher Sender und anderer Medien aus aller Welt sowie Marktbeteiligte, Wissenschaftler und Journalisten wichtige Zukunftsfragen und aktuelle Trends.

"In der Medienbranche stehen wir alle vor ähnlichen Herausforderungen: Wir müssen uns an die sich rasant entwickelnde digitale Welt anpassen, eine steigende Zahl technischer Plattformen bedienen und dabei gleichzeitig dem Publikum mit unseren Inhalten Orientierung bieten", sagte der ARD-Vorsitzende und NDR-Intendant Lutz Marmor in seinem Grußwort.

EU-Digitalkommissar Günther H. Oettinger rief als Keynote-Redner die öffentlich-rechtlichen Sender zu Optimismus auf. Es sei Ziel und Verpflichtung der EU-Medienpolitik, faire Rahmenbedingungen zu schaffen, unter denen die Öffentlich-Rechtlichen in Europa ihren gesellschaftlichen Auftrag weiterhin "nachhaltig und effizient" erfüllen können: "Die Zuschauer müssen die öffentlich-rechtlichen Angebote auch in Zukunft einfach auffinden und nutzen können", so Oettinger.

In der sich verändernden Medienwelt müsse der öffentlich-rechtliche Rundfunk alles tun, um seine herausragende gesellschaftliche Relevanz zu behalten, sagte EBU-Generaldirektorin Ingrid Deltenre in einer weiteren Keynote-Rede. Der Schlüssel dafür seien mehr Kooperation und mehr Innovation, so Deltenre. Als größte Herausforderung identifizierte sie die immer stärkere werdendeKonkurrenz durch neue Online- und On-Demand-Angebote. "Wir unterschätzen diese Kräfte nicht und werden unsere Angebote beständig weiterentwickeln. Wir dürfen uns nicht auf unseren Lorbeeren ausruhen."

Bei einem Empfang zum Auftakt der Veranstaltung am Vorabend hatte Bayerns Medienministerin Ilse Aigner den öffentlich-rechtlichen Rundfunk als „Fundament“ für die Gesellschaft gewürdigt, aufgrund der „Breite des Angebots“ und der „Ausgewogenheit und Tiefe der journalistischen Beiträge“. Diesen „Schatz“ gelte es zu bewahren. Forderungen, der öffentlich-rechtliche Rundfunk solle nur noch in Bereichen senden, wo kein Angebot durch Private zu erwarten sei, entspräche den Gefechten von Gestern. Aigner: „Keiner will einen Nischenrundfunk, sondern vollen publizistischen Wettbewerb.“

Ziel der PBI sei es, voneinander zu lernen und Ideen auszutauschen, so der Organisationschef und ARD-Auslandskoordinator Dr. Hans-Martin Schmidt: "Es geht darum, wie die enormen Herausforderungen für öffentlich-rechtliche Medien in der sich rasant entwickelnden und globaler werdenden digitalen Medienwelt bewältigt werden können. Das Besondere an PBI: Es ist die einzige Veranstaltung weltweit, auf der öffentlich-rechtliche Medienvertreter aus wirklich allen Regionen der Welt vertreten sind."

Auf der Tagesordnung der PBI 2015 (10./11. September) stehen unter anderem folgende Fragen:

- Wie gehen internationale Medienanbieter mit den Herausforderungen der digitalen Medienwelt um?
- Welche Rolle spielen öffentlich-rechtliche Medien in einer zunehmend vernetzten Welt?
- Wie sichern wir Qualitätsjournalismus in einer sich rasch wandelnden Medienwelt?

Die PBI 2015 im Internet, per Social Media und bei ARD-alpha verfolgen

Im Internet und über soziale Medien können sich Interessierte über die in weiten Teilen geschlossene Veranstaltung umfassend informieren (Konferenzsprache englisch):

Auf der Seite www.pbi2015.de gibt es das gesamte Konferenzprogramm

Unter www.br.de/pbi15 sind aktuelle Informationen, Videos und ein Liveblog zu finden

Unter dem Hashtag #pbi15 wird die PBI in sozialen Netzwerken wie Twitter diskutiert

Per Periscope wird am Freitag, 11. September, von 8.45 bis 11.15 Uhr das Panel "News Journalism in a Digital World" live gestreamt. Den Link gibt es kurz vorher bei Twitter via @BR_Presse. Teilnehmer: Ulrik Haagerup (Nachrichtenchef des dänischen Fernsehens), Cory Haik (Digitaldirektorin der Washington Post), BR-Informationsdirektor Thomas Hinrichs und Dr. Bruno Patino (Dekan der Journalistenschule Sciences Po, Paris).


Außerdem strahlt ARD-alpha folgende Panel-Diskussionen in der Sendung "Denkzeit" aus:

"Public Service Media in a Digital World" (Session 1) am 3. Oktober 2015 um 22.30 Uhr

"News Journalism in a Digital World" (Session 6) am 10. Oktober 2015 um 22.30 Uhr


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