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BR im Ersten Vom schwierigen Ausstieg aus der Neonazi-Szene

Mit 14 Jahren gerät Felix Benneckenstein in die Neonaziszene. Zehn Jahre lang ist er dort aktiv, unzugänglich für Eltern, Lehrer und Freunde. 2011 schafft er den Ausstieg. Der 30-minütige Film von Andrea Kammhuber zeigt, wie Felix seither um einen Neuanfang kämpft – und wie ihn seine Ex-Kameraden als "Verräter" verfolgen. Am Sonntag, 7. September 2014 um 17.30 Uhr im Ersten.

Stand: 28.08.2014

Aus E-Mails und Anrufen erfährt Felix, was seine früheren Kameraden von ihm halten: "Verräter an der Idee und am Kampf sind im Nationalsozialismus Schädlinge und auch als solche zu behandeln." Felix weiß, er muss vorsichtig sein.

Bei seinem ersten Kontakt mit der Erdinger Naziszene faszinierten den 14-Jährigen zunächst die Musik, provozierende Texte auf schwarz gebrannten CDs, und die Kleidung, mit der er sich von anderen Gleichaltrigen "abhebt". Später lernt er bei einer Mahnwache ranghohe Mitglieder der "Kameradschaft München" kennen.

Die rechte Szene bindet ihn schnell ein. Er wird NPD-Mitglied und tritt als Liedermacher Flex bei Kameradschaftstreffen in ganz Deutschland auf. 2007 zieht er nach Dortmund-Dorstfeld, eine Hochburg der Rechten. Als es dort unter den Neonazis zu gewalttätigen Auseinandersetzungen kommt, flieht er Hals über Kopf. Die Polizei sucht ihn längst.

Im Gefängnis sitzt er dann Tür an Tür mit Abschiebehäftlingen. Er hört deren Geschichten und beginnt, an seiner braunen Ideologie zu zweifeln. Doch es dauert noch fast zwei Jahre, bis er tatsächlich den Ausstieg aus der Naziszene schafft.

Mittlerweile ist Felix 27 Jahre alt. Der Erfolg als rechter Liedermacher war trügerisch. Felix muss sein Leben neu ordnen – unter enormen Schwierigkeiten.


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