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Gernstl in Israel Reise ins Gelobte Land

Franz Xaver Gernstl ist mit seinem altbewährten Team, dem Kameramann Hans Peter Fischer und dem Tonmann Stefan Ravasz, nach Israel gereist, um zu sehen, wie man in einem Land lebt, das nie zur Ruhe kommt. Denn Israel ist eines der geschichtsträchtigsten, dynamischsten und umstrittensten Länder, in dem die Menschen gelernt haben, in permanenter Ausnahmesituation so etwas wie ein normales Leben zu führen. Begleitet werden sie dabei von Mickey Shubitz, der in Tel Aviv geboren ist - zu sehen am Montag, 5. und Dienstag, 6. Januar 2015, jeweils 19.00 Uhr im Bayerischen Fernsehen.

Stand: 25.11.2014

Gernstl unterwegs | Bild: Megaherz

Tel Aviv ist nicht die Hauptstadt Israels, aber wirtschaftliches Zentrum und Kulturmetropole des Landes. Die Stadt ist jung, gerade mal 100 Jahre alt, und verfügt über ein architektonisches Erbe von rund 4000 Gebäuden im Bauhausstil. Sie wurden von deutschstämmigen, jüdischen Architekten errichtet, die 1933 vor den Nationalsozialisten nach Israel geflohen sind. Die Deutsch-Jüdin Sharon Golan Yaron kümmert sich um den Erhalt der Häuser.

In der Fußgängerzone treffen Mickey und Franz einen älteren Herrn mit Rauschebart, Sonnenbrille und Schlapphut. Er erzählt, dass er ehemals Rock-Sänger in Brooklyn war, jetzt aber Mitglied der orthodoxen Chabad-Bewegung und als Rabbi tätig ist.

Auf halbem Weg zum Toten Meer machen die Reisenden in der Wüste Negev Halt. Am Schild „Sea Level Zero“ sitzt seit 30 Jahren ein Beduine, der gelegentlich sein Kamel an Touristen vermietet und ansonsten das Leben ganz ohne Uhr oder Handy gemächlich angeht.

Zurück in Tel Aviv besucht das Team Ronny Edry in seiner „Peace Factory“. Der Graphikdesigner hatte vor zwei Jahren fast versehentlich eine große Bewegung ins Leben gerufen, die „Israel Loves Iran“-Kampagne auf Facebook. Ein Ausflug ins Kibbuz Ein Shemer und ein Besuch bei Uri Hofi folgen. Er gilt als Begründer der israelischen Schmiedekunst, wobei er das Schmieden erst mit 59 Jahren begonnen hat. Mit inzwischen 79 Jahren hat er es zu beachtlichem Können gebracht.

Wieder zurück in Tel Aviv am Drummer‘s Beach endet der erste Teil der Reise. Jeden Freitag vor dem Shabbat treffen sich hier junge Israelis, um gemeinsam zu trommeln, zu tanzen und den Sonnenuntergang zu feiern.

In der zweiten Folge von „Gernstl in Israel“ geht es nach Jerusalem. Hier treffen die drei monotheistischen Weltreligionen aufeinander. Man zählt 1200 Synagogen, 158 Kirchen und 73 Moscheen. Besonders turbulent wird es freitags, denn die Moslems müssen für das Freitagsgebet zum Felsendom, die Christen zur Grabeskirche und die Juden zur Klagemauer.

Beim Spaziergang durch die engen Gassen taucht „Jesus“ auf, ein Amerikaner, der versucht wie Jesus zu leben. Manche Gläubige sind von der Atmosphäre der Heiligen Stadt derart ergriffen, dass sie unter Persönlichkeitsverlust leiden, ein Phänomen, das man Jerusalemsyndrom nennt.

Wem der religiöse Trubel zu viel wird, der findet Zuflucht in der Via Dolorosa. Dort steht seit 1856 das österreichische Hospiz, in dem man in einem der schönen Zimmer übernachten oder nur auf ein Wiener Schnitzel und eine Linzer Torte mit Meinl Kaffee einkehren kann. Auch Juden und Moslems sind hier willkommen.

Im Elah-Tal, der nächsten Station der Reise, bauen einige der besten israelischen Winzer Wein an. Einer von ihnen ist Shuki Yashuv. Er keltert preisgekrönten koscheren Wein. Shuki selbst ist Atheist, aber viele seiner Freunde sind gläubig, und weil er seinen Wein nicht alleine trinken wollte, baut er ihn koscher an. Bei der Verkostung seines eigenen Weines allerdings darf er die Fässer nicht berühren, das übernimmt für ihn sein orthodox gläubiger Helfer Yeshaya.

Zurück nach Tel Aviv wird Gernstl von eigenartigen Klopfgeräuschen geweckt. Es ist Matkotzeit. Den israelischen Nationalsport spielt man mit Gummiball und Holzschlägern am Strand. Unangefochtener Matkotkönig ist der 69 Jahre alte Amnon Nissim. Er spielt jeden Tag. In seiner Wohnung hat er ein Matkotmuseum eingerichtet. Auch sein Bett ist mit Schlägern und Bällen dekoriert.

1993 hat Tel Aviv einen neuen Busbahnhof bekommen, den größten der Welt. Damals ein ehrgeiziges Projekt, ist er heute ein gigantisches Beispiel verwirrender Fehlplanung. Mendy Cahan hat im fünften Stock eine einzigartige, jiddische Bibliothek untergebracht. Es kommen nicht allzu viele Besucher, aber Mendy kämpft unbeirrt und mit viel Humor für den Erhalt der jüdischen Sprache.

Mit Blick über die Skyline von Tel Aviv verabschiedet sich Franz Gernstl von einem alten Freund, der sich wehmütig an seine Zeit in München und an friedvolle Tage im Biergarten erinnert. Und trotzdem bleibt er in seiner Heimat Tel Aviv.


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