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Deutscher Menschenrechts-Filmpreis 2014 Themenschwerpunkt

Am 6. Dezember 2014, wurde in Nürnberg zum neunten Mal der Deutsche Menschenrechts-Filmpreis verliehen. In der Kategorie Langfilm ging der Preis an die ARTE/WDR/BR-Koproduktion „Flucht aus dem Todeslager – Camp 14“. Die von Christoph Süß moderierte Verleihung des Deutschen Menschenrechts-Filmpreises zeigt die „Denkzeit“ am Samstag, 13. Dezember, 22.30 Uhr in ARD-alpha. Außerdem sendet das Bayerische Fernsehen und ARD-alpha einen Themenschwerpunkt zum Tag der Menschenrechte.

Stand: 05.12.2014

Shin Dong-Hyuk wird in "Camp 14", einem nordkoreanischen Gulag für politische Gefangene, geboren. Mit vierzehn muss er mit ansehen, wie seine Mutter und sein Bruder wegen eines Fluchtversuchs hingerichtet werden. Sieben Jahre später kann er entkommen. | Bild: Engstfeld Film Gmbh

Programmschwerpunkt zum Tag der Menschenrechte im Bayerischen Fernsehen und in ARD-alpha
Das Bayerische Fernsehen sendet am Tag der Menschenrechte, am Mittwoch, 10. Dezember unter dem Titel „Wir und die da draußen“ ab 23.15 Uhr fünf Kurzfilme: „Bon Voyage“, „Rausch“, „Das Rauschen des Meeres“, „Acholiland“ und „Die Welt in Zahlen“. Es geht um legale und illegale Einwanderer, um Bürgerkriegs-Opfer, um Verteilung von Wohlstand und um eine Krisenmanagerin.

Auch ARD-alpha widmet dem Thema Menschenrechte bereits ab Montag, 8. Dezember einen Schwerpunkt im Programm.

Die Dokumentation „Stadt der Menschenrechte - Nürnberg will Vorbild sein“, am Montag, 8. Dezember, 21.00 Uhr, stellt Kasha Jacqueline Nabagesera vor, die 2013 den Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreis verliehen bekam für ihr Engagement für die Rechte von Homosexuellen, Bisexuellen und Transsexuellen in Uganda. Am Mittwoch, 10. Dezember, 21.00 Uhr geht es in der Dokumentation „Von Nürnberg nach Den Haag“ um die Geschichte der Kriegsverbrecherprozesse.

Am Freitag, 12. Dezember zeigt ARD-alpha vier Kurzfilme, die in der Vergangenheit mit dem Deutschen Menschenrechts-Filmpreis ausgezeichnet worden sind: Filme über Menschen im Kosovo und Iran, in Guatemala und China. Den Anfang um 20.15 Uhr macht der Animationsfilm von Fabio Friedli „Bon Voyage“, der Gewinner 2012 in der Kategorie „Kurzfilm“, über Flüchtlinge, die versuchen in die Europäische Union zu kommen.

Die Aufzeichnung der von Christoph Süß moderierten Verleihung des Deutschen Menschenrechts-Filmpreises zeigt die „Denkzeit“ am Samstag, 13. Dezember, 22.30 Uhr in ARD-alpha.

Alle Sendungen und Sendetermine auf einen Blick:

Bayerisches Fernsehen
Mittwoch, 10. Dezember 2014, 23.15 Uhr:
Wir und die da draußen, D 2013
Kurzfilmnacht zum Tag der Menschenrechte

ARD-alpha
Montag, 8. Dezember 2014, 21.00 Uhr:
Stadt der Menschenrechte
Nürnberg will Vorbild sein, D 2006

Mittwoch, 10. Dezember 2014, 21.00 Uhr:
Von Nürnberg nach Den Haag, D 2010

Freitag, 12. Dezember 2014:
20.15 Uhr: Bon Voyage, D 2011
20.25 Uhr: Five ways to kill a man D 2012
20.40 Uhr: Iran: Elections 2009, D 2009
21.30 Uhr: Rückkehr ins Elend, D 2010

Samstag, 13. Dezember 2014, 22.30 Uhr:
Denkzeit: Verleihung des Deutschen Menschenrechtsfilmpreises

Informationen zu „Camp 14“:
„Camp 14“ ist ein Lager der höchsten Sicherheitsstufe „Total Control Zone“ und so groß wie eine Stadt: etwa 40.000 Gefangene leben hier auf 500 Quadratkilometern Gelände. Das Lager liegt in der südlichen Provinz Pyeongannam, rund achtzig Kilometer nördlich von Nordkoreas Hauptstadt Pjöngjang. Innerhalb des Arbeitslagers gibt es Kohlebergwerke, Zementfabriken, eine Keramik-, Gummi und Textilfabrik sowie landwirtschaftliche Farmen. Wer in diesem Lager lebt, wird nie entlassen, sondern bleibt bis zu seinem Tod eingesperrt.

Jury-Begründung Deutscher Menschenrechts-Filmpreis:
„Regisseur Marc Wiese ist es gelungen, das Vertrauen Dong-Hyuks zu gewinnen: In einem langen, schwierigen Gespräch entfaltet sich vor unseren Augen ein fürchterliches Schicksal, das zugleich die hermetisch verschlossene Welt von ‚Camp 14' offen legt. Dabei bleibt immer die Würde des Opfers gewahrt, unterstützt durch die unaufgeregte, präzise Kameraarbeit von Jörg Adams, der Raum für eigene Gedanken lassenden Montage von Jean-Marc Lesguillons und den einfühlsamen Animationen von Ali Soozandeh.“

„Camp 14" ist ein Lager für politische Gefangene in Nordkorea. Am 19. November 1982 wurde Shin Dong-Hyuk als Kind zweier Häftlinge dort geboren. Seine gesamte Kindheit und Jugend verbrachte er in Gefangenschaft. Im Alter von 23 Jahren gelingt ihm etwas Unvorstellbares: Er kann entkommen. Shin ist bislang der einzige Mensch, der es schaffte, aus „Camp 14“ zu fliehen und über die Verhältnisse dort zu berichten. In seinem Film zeichnet Marc Wiese die Schlüsselereignisse in Shins Leben nach.

Die Gemeinschaftsproduktion von ARTE, WDR und BR „Camp 14 – Total Control Zone“ (Originaltitel der Kino- und ARTE-Fassung) wurde auf vielen internationalen Festivals gezeigt und erhielt 2013 unter anderem den Jurypreis des Eurodok Filmfestivals in Oslo und den Nestor Almendros Award des Human Rights Watch Film Festival in New York.

Über den Autor Marc Wiese:
Marc Wiese dreht seit über 15 Jahren Dokumentarfilme für Kino und Fernsehen. Er hat in vielen Krisengebieten der Welt gearbeitet und zahlreiche Preise für seine Filme erhalten, darunter die Dokumentationen „Kanun – Blut für die Ehre“ (BR/WDR) über Blutrache in Albanien sowie „Das Mädchen und das Foto“ (ARTE/WDR) über das berühmte Bild des brennenden Mädchens im Vietnam-Krieg.


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