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Bayerischer Kabarettpreis Preisverleihung am 17. Juli im BR Fernsehen

Zum 19. Mal verleiht der Bayerische Rundfunk in diesem Jahr gemeinsam mit dem Münchner Lustspielhaus den „Bayerischen Kabarettpreis“ – 2017 geht dieser renommierte Preis an Helge Schneider, Michael Altinger, Maxi Schafroth und Hazel Brugger. Das BR Fernsehen überträgt die Preisverleihung am Montag, 17. Juli 2017, ab 20.15 Uhr live aus dem Münchner Lustspielhaus. Der Kabarettist Alfred Dorfer führt als Moderator durch den Abend, für den musikalischen Rahmen sorgt die bayerische Band „Django 3000“.

Stand: 10.07.2017

Trophäe Bayerischer Kabarettpreis | Bild: BR/Philipp Kimmelzwinger

"Es ist mir eine große Freude, dass der Bayerische Rundfunk dieses Jahr vier Künstler auszeichnen darf, die sich auf höchst unterschiedliche Weise mit unserer Gesellschaft auseinandersetzen, dabei aber alle das Besondere und Eigene im vermeintlich Banalen aufzeigen. Helge Schneider, Michael Altinger, Maxi Schafroth und Hazel Brugger haben jeder für sich eine ganz individuelle Art von Humor – doch allen gemein ist die große Verspieltheit und Lust an absurden Gedankenexperimenten. Gewohnte Pfade zu verlassen und den eigenen Blickwinkel zu erweitern – diese wichtigen Aufgaben von Kabarett und Satire erfüllen alle vier Ausnahmekünstler mit Bravour. Der Bayerische Rundfunk gratuliert den Preisträgern sehr herzlich."

Annette Siebenbürger, Leitung Programmbereich Bayern und Unterhaltung

Senkrechtstarter-Preis: Hazel Brugger

Auszug aus der Jurybegründung:
"Hazel Bruggers Arbeit lebt von absurden, urkomischen Gedankengängen, bei denen sie sich nicht scheut, auch düstere Wege zu beschreiten. Souverän und facettenreich bewegt sich die 23-Jährige in einem Themenspektrum von Popkultur bis Philosophie, von Tagespolitik bis Alltagsfrust. Mit einem scharfen Auge für Details setzt sie sich differenziert mit dem Menschen auseinander und lotet gekonnt stereotype Rollenbilder und gesellschaftliche Konventionen aus. Immer komisch, oft böse und einfach einzigartig!"

Hazel Brugger: "Was kann ich mehr zum Förderpreis sagen, als dass ich mich darüber freue? Vielleicht, dass ich es für sehr irre halte, wenn nicht sogar wahnsinnig, dass eine Schweizerin von Bayern Geld bekommt für ihren Humor. Das ist wirklich witzig. Nicht unbedingt normal oder nachvollziehbar, aber auf jeden Fall wirklich, wirklich witzig. Dankeschön."

Laudator:

„Die Anstalt“-Gastgeber Claus von Wagner ist ein kluger Kopf mit Herz und Haltung, der es wie kein Zweiter versteht, selbst die komplexesten Zusammenhänge emotional greifbar zu machen.

Musikpreis: Maxi Schafroth

Auszug aus der Jurybegründung:
"Maxi Schafroth konterkariert meisterhaft die Absonderlichkeiten der Großstadtwelt mit dem Allgäuer Landleben und dessen Heimat- und Brauchtums-Befindlichkeiten. Begleitet von seinem kongenialen Gitarristen Markus Schalk oder dem in die Jahre gekommenen „Kinderchor der Jungen Union Miesbach“ bietet er brillant-präzise Gstanzln und rotzigen Blues und malt dabei stimmungsintensive und urkomische Bilder von Allgäuer Tankstellen, dreibeinigen Nutzkatzen und lustlosen Bankern. Lyrisch, authentisch und scheinbar mühelos!"

Maxi Schafroth: "Dank und Freude über diese Auszeichnung möchte ich verkünden! Der Jury und meinen Rohstofflieferanten. Allen voran der Commerzbank München die während meiner Zeit als Auszubildender so selbstlos druckreife Pointen lieferte, dass sie eine Gewinnbeteiligung einklagen könnte. Dank meinem Gitarristen Markus Schalk, all denen die mich haben machen lassen und meiner Großmutter und Ghostwriterin, Dori Schafroth, die vor 20 Jahren mit dem Prittstift auf dem Sofa saß und den wunderbaren Satz sagte: ,I woiss gar net. Seits den Labello in der Schreibwarenabteilung gibt, babbt der so!‘"

Laudator:

Kulturkenner und Schauspielgröße Max von Thun, war mit Maxi Schafroth in Marcus H. Rosenmüllers „Sommer der Gaukler“ zu sehen.

Hauptpreis: Michael Altinger

Auszug aus der Jurybegründung:
"Michael Altinger ist verspielt im allerbesten Sinne: lebhaft, begeistert und mit großer Liebe zum Unfug. Sein zentrales Thema ist dabei der Zustand unserer Gesellschaft, ihre Entwicklung, ihre Krisen, Nöte und Hoffnungen. Dabei ist er so freundlich, dass einem mitunter die bittere Note seiner Texte entgeht – legt er doch dar, wie brüchig das Gerüst aus Moral, Höflichkeit, Respekt und Fairness ist, das unser Leben stützen soll. Michael Altingers Arbeit ist facettenreich, klug, empathisch und sehr, sehr komisch."

Michael Altinger: "Der bayerische Kabarettpreis ist inzwischen in meinen Jahresrhythmus eingezogen, wie Weihnachten, Ostern und die Routinekontrolle beim Zahnarzt. In den unterschiedlichsten Funktionen bin ich hier schon aufgetreten. Als Laudator, Moderator, Preisträger und Warmupper. Diesmal also als Hauptpreisträger. Ich bin tief bewegt und meine Brust ist stolz geschwollen. Außerdem werde ich Helge Schneider treffen. Das ehrt mich nochmal zusätzlich."

Laudatoren:

"Mama Bavaria" Luise Kinseher und Satire-Querdenker Alexander Liegl verbindet nicht nur ihre lange Freundschaft mit Michael Altinger, sondern auch ein klarer Blick auf gesellschaftliche Entwicklungen und ihr Hang zu absurden Gedankenspielen.

Ehrenpreis: Helge Schneider

Auszug aus der Jurybegründung: "Helge Schneider sprengt in seinem beispiellosen Werk mit dadaistischer Leichtigkeit Konventionen und schafft so urkomische Meisterwerke von erhabener Sinnlosigkeit. Niemals verletzend, aber immer entlarvend und mit klugem Blick auf – vermeintliche – gesellschaftliche Gewissheiten und erstarrte Routinen. Konsequent grenzenlos zeigt Helge Schneider seit über 30 Jahren neue Wege auf, Parodien, Satire und Pointen."

Helge Schneider: "Obwohl ich kein Bayer bin, wird mir der Bayerische Kabarettpreis verliehen. Das finde ich schon ziemlich ausgeflippt! Aber wahrscheinlich weiß man, dass ich zehn Jahre meines Lebens in Knickerbockern aus Kirchanschöring am Waginger See herumgelaufen bin. Das machte mich insbesondere zu dem, der ich heute bin. Ich freue mich sehr auf den Preis. Ich komme persönlich, um ihn mir abzuholen."

Laudator:

Schwarzhumorig, blitzgescheit, legendär – und ein langjähriger Weggefährte von Helge Schneider: Georg Ringsgwandl setzt sich mit einzigartigen Liedern, unverwechselbaren Texten und scharfem Auge mit der Gegenwart auseinander.

"Der Bayerische Kabarettpreis ist nicht nur für jeden Künstler eine besondere Auszeichnung, sondern zeigt auch, wie vielfältig und lebendig die deutschsprachige Kabarettszene ist. Der Bayerische Rundfunk bietet namhaften Künstlern und Nachwuchstalenten sehr gerne die mediale Bühne im Radio und im Fernsehen. Auch 2017 überträgt das BR Fernsehen den Bayerischen Kabarettpreis live und zur Primetime. Meinen herzlichen Glückwunsch an die diesjährigen Preisträger Helge Schneider, Michael Altinger, Maxi Schafroth und Hazel Brugger."

(BR-Fernsehdirektor Dr. Reinhard Scolik)

Weitere Informationen unter: www.br.de/kabarettpreis 


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