Presse - Pressemitteilungen


11

Neu-Edition von Hitlers „Mein Kampf“ ARD-alpha-Themenabend und Webspecial

Nach Ablauf des Urheberrechts von "Mein Kampf" ist am 8. Januar die 2000 Seiten starke, wissenschaftlich kommentierte Neu-Edition von Hitlers Propagandaschrift erschienen. Herausgeber ist das Münchner Institut für Zeitgeschichte (IfZ). Dazu hat ARD-alpha am Samstag, 16. Januar 2016, einen Themenschwerpunkt im Programm. Im Zentrum steht die Dokumentation "Mein Kampf - Programm eines Massenmörders", die als Erstausstrahlung gezeigt wird. Unter www.br.de/hitlers-mein-kampf widmen BR24 und ARD-alpha dem Thema außerdem das multimediale Webspecial "Hitlers Mein Kampf. Eine Demontage".

Stand: 08.01.2016

Mein Kampf | Bild: Imago

Alle Sendungen des ARD-alpha-Themenschwerpunkts am Samstag, 16. Januar

20.15 Uhr: Mein Kampf - Programm eines Massenmörders
Dokumentation, Deutschland 2016 (Erstausstrahlung)
Autor und Regie: Klaus Gietinger
Hitlers zweibändige, 1925 und 1926 veröffentlichte Propagandaschrift "Mein Kampf" ist politisches Programm und unverhohlene Absichtserklärung zugleich: Judenvernichtung, Krieg, "Lebensraum Ost" - als Hitler an der Macht war, setzte er um, was er bereits Jahre zuvor geschrieben hatte.
In der 90-minütigen Dokumentation "Mein Kampf - Programm eines Massenmörders" begibt sich die Journalistin Vivian Perkovic an die Orte, an denen Hitler seine Hetzschrift verfasste, und dorthin, wo er Ideen für das Buch sammelte. Dabei zeigt sich: Hitler nahm viele damals weit verbreitete geistige Strömungen auf und entwickelte aus zahlreichen Versatzstücken die Grundlage der nationalsozialistischen Ideologie. Außerdem verfälschte er seine Biografie und stilisierte sich als "Führerfigur". In "Mein Kampf" erprobte er die demagogischen Mittel, die er später perfektionierte.
Zudem trifft Vivian Perkovic Experten, die sich seit Jahren mit "Mein Kampf" beschäftigen. Darunter ist auch das Historiker-Team des Instituts für Zeitgeschichte in München, das im Januar eine Neu-Edition von "Mein Kampf" mit kritischen Kommentaren und Einordnungen herausbringen wird. Umfassendes Archivmaterial ergänzt die filmische Recherche-Reise.
Das Fazit der Doku: Hitlers "Mein Kampf" sollte nicht weggesperrt, sondern diskutiert, eingeordnet und erklärt werden - um den Mythos um das Buch zu entzaubern und vor allem, um die demagogischen Mittel jener Zeit besser zu verstehen. Dass diese auch heute noch aktuell sind, zeigen nicht zuletzt rechtspopulistische Bewegungen und das Erstarken rechtsnationaler Parteien in ganz Europa.

19.15 Uhr: Schatten über München - Der Aufstieg Adolf Hitlers
Dokumentation, Deutschland 2015
Regie: Steffi Illinger, Autorin: Barbara Schepanek

In den 1920er-Jahren verändert sich das Klima in München: Die weltoffene, liberale Grundhaltung der Stadt weicht dem aufkommenden Nationalismus und dem Antisemitismus, reaktionäre Kräfte gewinnen in Politik und Gesellschaft an Einfluss und Macht. Gleichzeitig werden Hitler und seine Ideen für eine breite Schicht salonfähig. Wieso wurde ausgerechnet die bayerische Metropole zur "Hauptstadt der Bewegung"? Die Dokumentation "Schatten über München - Der Aufstieg Adolf Hitlers" begibt sich auf eine historische Spurensuche.

21.45 Uhr: Alpha-Forum
Dr. Christian Hartmann (IfZ) im Gespräch mit Jochen Kölsch (Erstausstrahlung)
D
as Institut für Zeitgeschichte (IfZ) veröffentlicht Anfang Januar 2016 eine wissenschaftlich kommentierte, kritische Neu-Edition von "Mein Kampf". Christian Hartmann, Leiter des Historiker-Teams am IfZ, gibt Einblicke in die jahrelange Forschungsarbeit und begründet die Notwendigkeit, sich auch heute noch mit Hitlers Hetzschrift auseinander zu setzen.

22.30 Uhr: Denkzeit
Die dritte Generation nach der Shoah (Erstausstrahlung)
Die von Richard C. Schneider moderierte Podiumsdiskussion widmet sich der Frage, inwiefern die heutige dritte Generation nach dem Holocaust noch von den Ereignissen des Zweiten Weltkriegs beeinflusst ist. Die Diskussion wurde während der 29. Jüdischen Kulturtage am 22. November 2015 in München aufgezeichnet.

Das multimediale Webspecial "Hitlers Mein Kampf. Eine Demontage"

Unter www.br.de/hitlers-mein-kampf können Besucher mit Maus und Tastatur durch Inhalt und Entstehungsgeschichte von "Mein Kampf" navigieren: Animierte Grafiken und "Word Maps" verdeutlichen die zerstörerische Macht von Hitlers Sprache und seiner perfiden Propaganda.

In seinen autobiografischen Angaben ist "Mein Kampf" eine raffinierte Mischung aus Wahrheit, Lüge und gezielt gesetzten Leerstellen. Ob die Schilderung vermeintlicher Kriegserlebnisse oder seiner vorgeblichen Arbeit auf dem Bau: Die gescheiterte Existenz Adolf Hitler erfindet sich in der Schrift als Objekt wie als Subjekt der Weltgeschichte neu. Das Webspecial konfrontiert Hitlers Lebenslügen mit der biografischen Realität.

Außerdem zeigt das Webspecial, wie Hitlers Demagogie bis in die Gegenwart nachwirkt. Was bedeutet es zum Beispiel, wenn heute auf Massenversammlungen und in Facebook-Kommentaren wieder Begriffe aus der damaligen Zeit wie "Volksverräter" und "Lügenpresse" auftauchen? Zur Einordnung tragen Experteninterviews aus der Dokumentation "Mein Kampf - Programm eines Massenmörders" bei.


11