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BR Fernsehen/ARD-alpha: Themennacht am 25.8. Sonderprogramm zu 50 Jahre Farbfernsehen

Das Farbfernsehen wird 50 – zu diesem Anlass holt der Bayerische Rundfunk eine echte Programmperle aus dem Archiv: die Ausgabe der legendären Berufsrateshow "Was bin ich?" vom 29. August 1967 war die erste BR-Sendung überhaupt in Farbe! Sie ist Teil einer langen Themennacht zum Jubiläum im BR-Fernsehen am 25. August 2017 ab 22.55 Uhr. Durch den Abend führt Carolin Reiber, die hier ihr Comeback als Ansagerin feiert. Parallel dazu widmet sich ARD-alpha bereits ab 21.00 Uhr den technischen Aspekten der damals bahnbrechenden Umstellung von Schwarz-Weiß auf Farbe.

Stand: 02.08.2017

Ab sofort alles in Farbe
Es gibt wohl wenige technische Revolutionen in der Fernsehlandschaft, die mit der Einführung des Farbfernsehens in Deutschland vergleichbar wären. Willy Brandt drückte auf der Internationalen Funkausstellung in Berlin 1967 symbolisch den roten Startknopf – und plötzlich war der Bildschirm bunt. Anhand historischer Schwarz-Weiß-Aufnahmen wird die technische Entwicklungsarbeit nachgezeichnet, die u. a. vom Institut für Rundfunktechnik auf dem BR-Gelände in Freimann geleistet wurde, aber auch die Markteinführung der neuen Technik: Die Verbraucher waren zunächst verunsichert, wie sie mit der "bunten Flimmerkiste" umgehen sollten – vor allem angesichts der astronomisch hohen Verkaufspreise: Ein Farbfernsehgerät kostete damals etwa so viel wie ein Mittelklassewagen. Ein eher humorvoller Rückblick in eine Zeit, in der die Farbe Einzug hielt in die schwarz-weiße Gewohnheit der Fernsehzuschauer. 

"Was bin ich?“ vom 29.8.1967
Dem legendären Beruferaten mit Moderator Robert Lembke wurde während der Funkausstellung in Berlin 1967 eine große Ehre zuteil. Nicht nur sendete der BR direkt von der Ausstellung, es wurde auch die erste BR-Fernsehsendung in Farbe! Auch die Gäste waren ganz auf die neue Farbvielfalt hin ausgesucht: Neben einer Orchideengärtnerin stellten sich ein Mosaikmacher und eine Bekleidungstechnikerin dem Rateteam aus Annette von Aretin, Marianne Koch, Guido Baumann und Hans Sachs. Prominenter Gast war Alpinfilmer Luis Trenker. Das Experiment war erst mal ein vorübergehendes: Vier Wochen später ging es erst mal wie gehabt in Schwarzweiß weiter, und erst ein Jahr später, ab 24. September 1968, schaltete die Sendung dauerhaft auf Farbe um.

Musik aus Studio B
Die Sendung, die der NDR für das "Deutsche Fernsehen" – so  hieß "Das Erste" damals – produzierte, war in den 60er-Jahren die beliebteste deutsche Schlagershow überhaupt. Das BR Fernsehen zeigt die ersten beiden noch erhaltenen Folgen – damals schon in Farbe:
Durch die Sendung vom 22.1.1968 führte der langjährige Moderator Chris Howland, der als Gäste u. a. Bill Ramsey, Rex Gildo, Vicky Leandros, Gus Backus und Dorthe Kollo begrüßte.
Die Sendung vom 2.9.1969 kam direkt von der Internationalen Funkausstellung in Stuttgart und war das Debüt des neuen Moderators Peter Fröhlich. Musikalische Gäste waren u. a. Mary Roos, Rex Gildo, Peggy March, Heintje, Roy Black und Udo Jürgens. Immer mit dabei: Das Hamburger Fernsehballett.

Porträt Heinz Oestergaard vom 28.12.1967
Wer über Mode made in Germany spricht, kommt an Heinz Oestergaard nicht vorbei. Der 1916 in Berlin geborene Verlegersohn gilt als bedeutendster deutscher Modeschöpfer der Nachkriegszeit. 1967 zog er nach München, wo er nicht nur eigene Boutique-Kollektionen, sondern auch erschwingliche Mode für den boomenden Versandhandel entwarf. Ein Filmteam besuchte ihn damals in seinem Wohn- und Atelierhaus in Harlaching und begleitete ihn bei der Arbeit. Der Film war eine der ersten BR-Sendungen in Farbe.

25. Deutsche Funkausstellung Berlin 1967 – Eröffnungsfeier
Startschuss für das deutsche Farbfernsehen: Während der Eröffnungsfeier zur Funkausstellung am 25. August 1967 läutete Vizekanzler Willy Brandt per Knopfdruck die Ära des Farbfernsehens ein. Was wir heute wissen: Der rote Knopf war nur eine Attrappe – denn das Fernsehbild wurde aufgrund eines technischen Fehlers bereits farbig, kurz bevor Brandt abdrückte.

Sendungen im BR Fernsehen im Überblick

22.55 Uhr: Carolin Reiber und der Startschuss für Farb-TV
23:00 Uhr: Ab sofort alles in Farbe
23:10 Uhr: Fernsehansage Carolin Reiber
23:11 Uhr: Was bin ich? (vom 29.8.1967)
23:55 Uhr: Carolin Reiber zu TV Unterhaltung in Farbe
00:00 Uhr: Musik aus Studio B (vom 2.9.1969)
00:45 Uhr: Carolin Reiber und die Mode der 60er Jahre
00:50 Uhr: Porträt Heinz Oestergaard (vom 28.12.1967)
01:15 Uhr: 25. Deutsche Funk-Ausstellung Berlin 1967 - Eröffnungsfeier
02:50 Uhr: Musik aus Studio B (vom 22.1.1968)

Guten Abend, meine Damen und Herren!

Carolin Reiber als Ansagerin im November 1971 (l.) und beim Dreh für die Themennacht 2017

Zurück zu den Wurzeln: Carolin Reiber ist seit mehr als 50 Jahren untrennbar mit dem Bayerischen Rundfunk verbunden, moderierte TV-Klassiker wie "Jetzt red i", "Unser Land" oder auch "Weihnachten mit Carolin Reiber". Was viele nicht mehr wissen: 1960 fing sie als Programmansagerin an und wurde schnell zu einem der bekanntesten Gesichter im deutschen Fernsehen und bald auch in der noch jungen Farb-TV-Ära. Für die Themennacht zu 50 Jahre Farbfernsehen schlüpft Carolin Reiber noch einmal in diese Rolle: Mit charmant-nostalgischen Rückblicken erinnert sie an den technischen Umbruch in dieser Zeit und gibt zu jedem Film eine kleine Einführung – ganz im Stil der Fernsehansagerinnen der 60er-Jahre. "Wir hatten damals keinen Teleprompter und mussten uns seitenweise Text mit Uhrzeiten, Namen und Inhaltsangaben im Kopf merken", erinnert sich Reiber. "Aber es war eine tolle Zeit, und Ansagerin war neben der Stewardess damals ein Traumberuf."

EXPOniert – Bilder einer Weltausstellung.
"Die Fernsehtruhe extra" mit Gerd Ruge
In Form einer inoffiziellen Preisverleihung betrachten Gerd Ruge und die Germanistin Vicki Alward etliche Pavillons aus dem bunten Gewirr der EXPO 1967 im kanadischen Montreal. Sie prämieren u. a. den spaßigsten Pavillon, die vollgepfropfteste Ausstellungshalle, das bedrückendste Stück Architektur, die unverschämteste Propaganda und die sympathischste Selbstdarstellung. Der unterhaltsame Bericht ist die erste in Farbe ausgestrahlte WDR-Sendung.

Farbfernsehen technisch.
"Die Fernsehtruhe extra"

Interviews und Erklärungen von WDR-Mitarbeitern zur technischen Umstellung auf das Farbfernsehen im Jahr 1967. Erklärt wird unter anderem die Funktionsweise des Farbfilms, des Sendens farbiger Fernsehfilme und des Farbfernsehens auf elektronischem Wege. Dazu Erläuterungen von Dr. Franz-Josef In der Smitten, Leiter der WDR-Videotechnik.

25. Große Deutsche Funkausstellung 1967 Berlin.
"Die Fernsehtruhe extra: Schlagzeilen"
Bei der Eröffnung der 25. Großen Deutschen Funk-Ausstellung 1967 in Berlin gab der damalige Bundesaußenminister und Vizekanzler Willy Brandt per Knopfdruck(-Attrappe) den Startschuss für das bundesdeutsche Farbfernsehen. Der Beitrag erklärt außerdem die Unterschiede des auf dem PAL-System basierenden Farbfernsehens zum bis dahin verbreiteten Schwarz-Weiß-Fernsehen.

Heinrich Harrer berichtet: Bei den Xingu-Indianern im Mato Grosso.
"Die Fernsehtruhe extra"
In der brasilianischen Provinz Mato Grosso, im Quellgebiet des etwa 2000 km langen Xingu, leben einige Indianerstämme, die erst Ende des 19. Jahrhunderts entdeckt wurden. Die Errichtung eines Indianerschutzgebietes bewahrte sie vor der Ausrottung durch Krankheiten und Sklavenjäger. Um ihr tägliches Leben, ihre Kultur und Religion zu studieren, besuchte Heinrich Harrer die Stämme der Kalapalos, Jawalapitis und Kamajuras. TV-Dokumentation von 1967- eine der ersten in Farbe.

Sendungen bei ARD-alpha im Überblick

21.00 Uhr: EXPOniert - Bilder einer Weltausstellung. "Die Fernsehtruhe extra" mit Gerd Ruge
21.45 Uhr: Farbfernsehen technisch. "Die Fernsehtruhe extra"
22.05 Uhr: 25. Große Deutsche Funkausstellung 1967 Berlin. "Die Fernsehtruhe extra: Schlagzeilen"
22.10 Uhr: Heinrich Harrer berichtet: Bei den Xingu-Indianern im Mato Grosso


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