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Einmal wirklich sterben Kommentar Stephanie Heckner

Stand: 20.10.2015

Stephanie Heckner, Redaktionsleitung Reihen und Mehrteiler | Bild: BR/Christian Demas

"Was mich bei dem Stoff von Anfang an faszinierte, war die Figur der Emma. Wie kann es sein, dass ein Mensch ein solches Trauma seelisch überlebt? Emma hat es geschafft. Sie hat sich abgegrenzt, ist eine Überlebende, bevor der Vater, der Täter von damals, wieder in ihr Leben tritt. Eigentlich war das nicht unbedingt ein Stoff für einen Tatort, sondern eher eine gute Idee für ein Drama. Und genau darin lagen auch die Schwierigkeiten in der Buchentwicklung. Denn das Buch musste Batic und Leitmayr als Ermittlern gleichermaßen gerecht werden, auch wenn die ganze emotionale Aufmerksamkeit eigentlich an der Figur der Emma hängt. Dass auch solche emotionalen, eigentlich dramatischen Stoffe im Münchner Tatort immer wieder gelingen, zeigt wie offen das Format ist. Auch im Jubiläumstatort von Max Färberböck, der gerade in der Postproduktion ist, gelingt, was selten gelingt: nämlich dass die Ermittlungsspannung und die Emotion um die Figuren im Fall auf Augenhöhe sind. Der Münchner Tatort ist nicht zu reduzieren auf routiniertes Granteln. Mit Kalli Hammermann an Batic' und Leitmayrs Seite und Christine Lerch als Fallanalytikerin, haben wir eine junge Linie eingezogen,  die immer auch die Fälle involviert. So beim 'Verkauften Lächeln' und auch beim 'Wüstensohn'. Anna Lena Klenke und Yasin El Harrouk sind für ihr Spiel in beiden Tatorten vielfach nominiert und ausgezeichnet worden. Und Anna Drexler hat meiner Ansicht nach für ihre Darstellung der Emma schon jetzt jeden Preis verdient."

Stephanie Heckner


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