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Musiktrend // Whateverstep Die Bassmusik entdeckt ihr Herz

Laut, fett und prollig - das war die Bassmusik der letzten Jahre. Eine neue Generation junger Produzenten wie James Blake oder Jamie XX schaltet nun einen Gang runter und verzahnt Dubstep mit souligem Pop. Wir knien nieder.

Von: Philipp Laier

Stand: 01.03.2011 | Archiv

Bassgefühle und Whateverstep: The XX | Bild: Dan Wilton, Universal, Owen Richards (Collage: BR)

Es tut sich was im Dubstep. Eine ganze Reihe junger und mehr als talentierter Produzenten hat keinen Bock mehr auf den immer gleichen Beat im ewig gleichen Tempo. Die brachialen Wobble-Bässe werden zur Seite gepackt und machen Platz für kleine Melodiebögen und ganz große Emotionen.

Klingt cheesy? Soll es auch. Produzenten wie James Blake, Jamie XX oder Jamie Woon schämen sich nicht für ihre Nähe zum Pop. Blakes bittersüße Coverversion von Feists "Limit To Your Love" wurde zum Konsenshit 2010.

Entschleunigung des Dubstep


Und Dubstep zeigt, dass er mehr kann als Bass, Bass, und nochmal Bass. Entschleunigung, Emotion und Melodie sind Schlagworte mit denen sich die neuen Produzenten viel eher identifizieren können als mit Rave, Druck oder Wucht. Es darf wieder experimentiert werden. Wir taufen den neuen Stil feierlich Whateverstep.

Der Folkstepper

Jamie Woon ist mit Folk aufgewachsen, irgendwann zum Singer/Songwriter geworden und jetzt stößt der Londoner auf Dubstep. Diese Mischung trifft auf offene Ohren und wird gerade von Kritikern genauso gehypt wie vom Mainstream.

Der Backgroundstepper


Mit seiner Band The XX lieferte Jamie Smith DAS Indierock-Konsensalbum 2009 ab. Die Verbindung von Pop und Dubstep treibt er mit seinen Solo-Produktionen und Remixen unter dem Namen Jamie XX noch weiter auf die Spitze.

Der Pianostepper

James Blake ist gerade der größte Liebling der Musikwelt. Der schüchterne Junge aus London sorgt für großes Gefühlskino zwischen Dubstep und Soul. Von allen Whateverstep-Helden hat er das größte Chartpotential.

Die Indiestepper


Stateless aus Leeds kombinieren in ihren Songs trockene Beats mit Dubstep-Anleihen und der ganz großen Pop-Geste. Es gibt massig Referenzen zu was auch immer – definitiv auch Whateverstep!

Alle haben sich lieb

Wir sind da an was dran: an der nicht unbedingt logischen, aber umso konsequenteren Weiterführung von Dubstep. Weniger Wobble-Bass, dafür mehr Gefühl und Melodie. PULS nennt es einfach mal Whateverstep.


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