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Einspeisevergütungen Gesetz bringt bayerische Windkraft weiter unter Druck

Die Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG), die der Bundestag am Freitag beschlossen hat, bedroht die Windkraft in Bayern wirtschaftlich. Das neue EEG ersetzt ab 2017 die bisher gewährten festen Einspeisevergütungen durch ein Ausschreibungsmodell.

Von: Lorenz Storch

Stand: 11.07.2016

Windrad in Kemmerberg | Bild: BR/Lorenz Storch

Dabei werden die Standorte in Bayern mit ihren im deutschlandweiten Vergleich schwachen Windstärken nur schwer mithalten können. Nach einer Studie im Auftrag des Bundesverbands Windenergie liegen die mittleren Gestehungskosten für Windstrom an den besten Standorten in Norddeutschland mittlerweile bei nur noch 5,3 Cent pro Kilowattstunde. Bei den windschwächsten Standorten im Binnenland dagegen kostet Windstrom in der Herstellung durchschnittlich 9,6 Cent pro Kilowattstunde.

Ausschreibung statt fixer Vergütung

Ab 2017 werden durch die jetzt beschlossene EEG-Novelle die fixen Einspeisevergütungen abgeschafft. Dann müssen bayerische Windenergieprojekte in Ausschreibungen mit norddeutschen konkurrieren. Und werden schlechte Karten haben.

Das neue EEG sieht für windschwächere Standorte zwar einen Bonus beim gezahlten Strompreis vor. Der gleicht den Nachteil jedoch nur teilweise aus - so dass unter den bayerischen Windrad-Standorten nur die besten konkurrenzfähig bleiben dürften.

"Der Ausgleich ist leider zu niedrig, um hier für eine Bürgergesellschaft eine nachhaltige Rendite kalkulieren zu können."

 Erich Wust, Bürgerwindparkverwalter

Kaum Auswahl an Standorten

Gute Standorte sind ohnehin knapp, und wegen der bayerischen "10H"-Sonderregel zum Mindestabstand für Windräder von Siedlungen ist die Auswahl an Standorten drastisch geschrumpft.

Im ersten Quartal 2016 ging bei den bayerischen Behörden nach Angaben der Staatsregierung kein einziger Antrag für ein neues Windrad ein.


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Vernunftkraft Bardowick, Donnerstag, 14.Juli 2016, 23:00 Uhr

8. Nur ein Abstand 'Gesamthöhe x 10' kann eine gesunde Stromerzeugung gewährleisten

Dieser Mindestabstand (10fache Gesamthöhe) ist doch das einzig Wahre. Ich wollte, wir hätten das auch in Niedersachsen. Der schädliche Infraschall von Windrädern ist noch in 10 Kilometer Entfernung messbar, und lässt Kinder (und Senioren) erkanken. Dennoch ist Stromerzeugung durch Windkraft möglich: die potentiellen Windparkbetreiber brauchen nur die geplante Gesamthöhe reduzieren. Dann wären entsprechende Abstände da.
Wie? Dann ist der Ertrag kleiner? Bitte beachten: Ohne Förderung durch die Steuerzahler und privaten Stromabnehmer wären selbst 300 Meter hohe Windräder unrentabel.
Aber die Stromversorgung gehört in die öffentliche Hand, denn dort werden zumindest keine Gewinne an wenige ausgeschüttet, die alle Stromkunden zahlen müssen.
Abschließend noch ein Selbstversuch: Wenn jemand wissen möchte, wie viel 200 Meter in die Höhe sind, kann den Kölner Dom mit seinen 157 Metern Höhe zum Vergleich nehmen. Oder mal schnell 200 Meter laufen.

HinterTürkisch, Montag, 11.Juli 2016, 17:02 Uhr

7. der vollkommen falsch Weg

Es wird dogmatisch verengt nicht darüber gesprochen, wo die "zu deckelnden" Kosten überhaupt herkommen: In nicht geringem Umfang von den Ausnahmen bei der Bezahlung verbrauchten Stromes. Derlei Sabotage darf einfach nicht belohnt werden und in die richtige Richtung gehende Anstrengungen nicht wieder durch Verunmöglichungen der Erneuerbaren aufgehoben werden.

Wanda, Montag, 11.Juli 2016, 16:18 Uhr

6. Windkraft ?

- wenn man durch die Landschaft fährt, dann kann man nur von optischer Umweltverschmutzung sprechen. Diese Art von Energieparks gehören off-shore...
Aber wie heisst es so treffend: Politik und Weitsicht, da treffen zwei Welten aufeinander...

willi, Montag, 11.Juli 2016, 15:42 Uhr

5. EEG

Die Energie kann man nicht erneuern, entweder ist " SIE " da oder nicht.
Aber wie das halt so ist, die Kanzlerin plappert vor und alle folgen Ihr......

Frechheit siegt, Montag, 11.Juli 2016, 13:35 Uhr

4. Rosinenpicker mit Sepplhut

Seehofer-Logik:

Billiger Strom in Bayern, aber ohne Leitungen.
Atomenergie in Bayern, aber ohne Zwischen- oder Endlager.