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Regierung will rasche Lösung im VW-Streit Appell an Verantwortung der Unternehmen

Der Streit zwischen dem Volkswagen-Konzern und seinen Zulieferern ruft die Bundesregierung auf den Plan. Die Produktion des Golf im Stammwerk in Wolfsburg muss ruhen, für Tausende VW-Mitarbeiter ist Kurzarbeit geplant. Das Bundeswirtschaftsministerium fordert eine rasche Lösung.

Von: Charlie Grüneberg

Stand: 22.08.2016

Mehrere Männer gehen am 19.08.2016 vor Schichtbeginn im Volkswagenwerk in Wolfsburg auf ein Werkstor zu. | Bild: picture-alliance/dpa

Ein Appell an die hohe Verantwortung der Unternehmen – so nennt der Sprecher von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel die Mahnung aus Berlin an Volkswagen und seine Zulieferer. Es gehe um Tausende Arbeitsplätze, die von Kurzarbeit betroffen sein könnten, das Ministerium gehe davon aus und erwarte auch, dass die beteiligten Unternehmen die ungeklärten Fragen so bald wie möglich lösen können. Ob ein Antrag des VW-Konzerns auf Kurzarbeit erfolgreich wäre, konnte die Sprecherin des Arbeitsministeriums nicht sagen. Der Antrag müsse bei der Bundesagentur für Arbeit gestellt und dann dort geprüft werden.

Linke werfen VW Versäumnisse vor

Dass der VW-Konzern darüber nachdenkt, sorgt für Kritik: So schreibt der CDU-Wirtschaftspolitiker Thomas Bareiß über den Kurznachrichtendienst Twitter, der Streit dürfe nicht auch noch über die Sozialkassen finanziert werden. Der stellvertretende Vorsitzende der Linksfraktion, Klaus Ernst, sagte im Deutschlandfunk: Sollte sich herausstellen, dass VW an der Eskalation selbst schuld sei, müsse das Unternehmen die Kosten des Produktionsstopps alleine tragen. Ernst warf dem Konzern schwere Versäumnisse vor: VW, so der Linken-Politiker, verlasse sich bei "lebensnotwendigen Teilen" auf nur je einen Lieferanten, bei einer solchen Einkaufsstrategie lange man sich an den Kopf.


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