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"6 Millionen Schulstunden" SPD beklagt Unterrichtsausfall in Bayern

Die LandtagsSPD ist heute mit einer plakativen Zahl an die Öffentlichkeit gegangen: Sechs Millionen Schulstanden fallen pro Jahr aus. Das ergibt sich aus der Antwort des Kultusministeriums auf eine SPD-Anfrage.

Von: Eva Lell

Stand: 15.06.2016

Eine Lehrerin schreibt am 19.03.2014 in einer Grundschule, «1./2. Stunde fällt aus!!» an die Tafel. Die GEW befürchtet wegen des Lehrermangels an Sachsens Schulen eine wachsende Chancenungerechtigkeit. Foto: Caroline Seidel/dpa (zu dpa «GEW befürchtet Chancenungerechtigkeit durch Lehrerm... | Bild: picture-alliance/dpa

SPD-Fraktionschef Markus Rinderspacher spricht von erschreckenden Zahlen: 8,5 Prozent des Unterrichts in Bayern fallen aus.

"Der Unterrichtsausfall ist ein tiefer Krater in der bayerischen Unterrichtslandschaft."

Markus Rinderspacher, SPD-Fraktionschef

Das Kultusministerium relativiert diese Zahl, in vielen Fällen würden Kollegen die kranken Lehrer in den Klassen vertreten.

Kultusministerium spricht von Panikmache

Die tatsächliche Quote der Schulstunden, die ohne Ersatz ausfallen, liegt demnach bei 1,6 Prozent. Die CSU-Fraktion wirft der SPD deshalb Panikmache vor.

Martin Güll, SPD

Der bildungspoltische Sprecher der Sozialdemokraten Martin Güll aber fordert weitreichende Konsequenzen.

Über 6000 neue Lehrer bräuchte es, um diesen Ausfall zu kompensieren, rechnet er vor. Seine Idee: die Ausbildung der Lehrer flexibler machen. Immerhin bekommen jedes Jahr hunderte junge Lehrer keine Anstellung:

"Das kann nur bedeuten, wir müssen uns Gedanken machen, wie wir die Lehrerausbildung verändern, dass wir die Schularten kompatibel versorgen können."

Martin Güll, SPD

Mit diesen zusätzlichen Lehrern, so die SPD, müsste die so genannte mobile Reserve aufgestockt werden.


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