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Tech-Industrie Silicon Valley von Trumps Erfolg überrumpelt

Den Umfrage-Daten zufolge hätte Hillary Clinton mit einiger Wahrscheinlichkeit US-Präsidentin werden müssen. Umso mehr schockt der Wahlsieg von Donald Trump die Daten-Industrie im Silicon Valley.

Von: Florian Regensburger

Stand: 09.11.2016

Trump, Facebook-Logos (Archivbild) | Bild: picture-alliance/dpa

Auch wenn der republikanische Kandidat Donald Trump zuletzt stark aufgeholt hatte: Laut den Umfragen hätte die Demokratin Hillary Clinton immer noch mit relativ großer Wahrscheinlichkeit das Rennen um die US-Präsidentschaft machen müssen. Doch diese Daten irrten.

Was macht Trump mit Google, Apple, Facebook, Uber, Airbnb?

Entsprechend geschockt zeigen sich einige Größen der datengetriebenen Digital-Industrie im Silicon Valley. Nicht nur, weil die Umfragen trogen oder weil die Mehrheit der Bevölkerung im liberalen und vom gesellschaftlichen Fortschritt geprägten Kalifornien Trumps Ideen nicht viel abgewinnen können wird. Sondern auch, weil nicht klar ist, wie die Wirtschaftspolitik einer kommenden Trump-Regierung die Geschäftsmodelle von Google, Apple, Facebook, Uber, Airbnb und tausender kleinerer Digital-Unternehmen beeinflussen wird.

"Manchmal sehen wir andere Länder und sagen uns 'Oh Mann, Ihr Typen seid verrückt'. Mist, das sind jetzt wir." twitterte etwa Aaron Levie, CEO des Cloud-Anbieters Box. "Ich würde jetzt gerne aufwachen", postete Sam Altman, Präsident des Startup-Inkubators Y Combinator, als sich in der Wahlnacht ein Erfolg Trumps bereits angedeutet hatte.

Apple und seine "verdammten Computer"

Bereits im Juli hatten 140 Vertreter der US-Tech-Industrie Trump mit seiner Ankündigung einer protektionistischen Wirtschaftspolitik als "Gefahr für die Innovation" bezeichnet. Im Januar hatte Trump in einer Rede an der Liberty-Privatuniversität in Lynchburg erklärt: "Wir werden Apple dazu bringen, ihre verdammten Computer und anderen Sachen in diesem Land zu bauen, anstatt in anderen Ländern."

In wie weit Googles oder Facebooks weltumspannende Geschäftsmodelle von einer möglicherweise durch Abschottung geprägten Wirtschaftspolitik Trumps betroffen sein werden, muss sich zeigen. Ebenso wenig ist klar, in wie weit eine kommende Trump-Regierung die Datenschätze dieser und anderer Silicon-Valley-Firmen etwa zur Terrorismusbekämpfung und zur Verfolgung auch weniger schwerer Straftaten anzapfen wollen wird.


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