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E-Auto gehackt Forscher steuern Serien-Tesla fern

Chinesische Forscher haben demonstriert, dass sie einen Tesla Model S während der Fahrt anhalten können. Um Auto-Hacker fernzuhalten, müssten Tesla-Fahrer die Fahrzeug-Software aktualisieren.

Von: Florian Regensburger

Stand: 20.09.2016

Ein Mann sitzt am 17.08.2015 in München (Bayern) in einem Tesla Model S auf dem Fahrersitz vor einem Showroom des Autoherstellers. | Bild: picture-alliance/dpa

Es gibt eine Sicherheitslücke, behoben wird sie durch ein Software-Update: Was man vor allem von PC oder Handy kennt, wird mehr und mehr auch bei Autos Realität – zumindest bei denen des bekannten US-amerikanischen Herstellers vernetzter E-Autos, Tesla.

Sitz während der Fahrt verstellt

IT-Sicherheitsforscher des chinesischen Internet-Konzerns Tencent haben demonstriert, dass sie bei einem Tesla Model S einige Funktionen fernsteuern konnten. So konnte das Fahrzeug während der Fahrt angehalten werden. Außerdem gelangen auch weniger gravierende Eingriffe, etwa das Öffnen des Schiebedachs und des Kofferraums oder das Verstellen des Fahrersitzes. Doch auch zum Beispiel Letzteres kann einem während der Fahrt einen ziemlichen Schrecken einjagen und zu Unkonzentriertheit bis hin zu Unfällen führen.

Tesla bestätigt Sicherheitslücke

Der Zugriff auf die Bordsysteme des Tesla gelang den Forschern durch die Ausnutzung einer Funk-Schnittstelle, über die ein Tesla automatisch zur nächstgelegenen Ladestation navigiert werden kann. Man habe die Sicherheitslücken an Tesla berichtet und das Unternehmen habe diese bestätigt. Laut Tesla selbst war der Zugriff auf die Fahrzeug-Funktionen nur möglich, während der Fahrer den Web-Browser seines Fahrzeugs benutzt und sich gleichzeitig in der Nähe eines Unsicheren WLAN-Hotspots befunden habe.

Auf einer Unternehmenswebseite berichten die Tencent-Mitarbeiter, sie hätten die Attacke bei verschiedenen Varianten des Model S erfolgreich durchgespielt. Es sei zudem Wahrscheinlich, dass dasselbe Vorgehen auch bei anderen Tesla-Modellen funktionieren würde. Die Forscher rufen Tesla-Besitzer dazu auf, die Firmware – also das Betriebssystem ihres Autos – auf die neueste Version zu aktualisieren, bei der die Sicherheitslücke nicht mehr besteht.


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