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Flughafen-Subventionen Viel Schotter für "Landratspisten"

Vielen der knapp 30 deutschen Regionalflughäfen droht in den kommenden Jahren das Aus. Die meisten der oft spöttisch als "Landratspisten" bezeichneten Airports sind defizitär, ihr Unterhalt verschlingt Millionen. Wegen der Schuldenbremse der Länder und strengerer EU-Vorschriften werden künftig Subventionen für den Betrieb der Flughäfen kaum noch möglich sein. Heute veröffentlicht das Bundesverkehrsministerium eine EU-Liste. Aus ihr geht künftig hervor, wie viel an öffentlichen Mitteln in die Airports fließt.

Von: Stephan Lina

Stand: 02.07.2016

Eine Fluggastbrücke steht auf dem Vorfeld des Kassel-Airports in Calden (Hessen) vor leeren Gepäckwagen | Bild: Uwe Zucchi/dpa

Die meisten Flughäfen in Deutschland - auch in Bayern - wären ohne Finanzspritzen der öffentlichen Hand nicht überlebensfähig. Luftfahrt-Experten vermissen bei vielen der knapp 30 deutschen Regionalairports ein tragfähiges Konzept. Dies wird in regelmäßigen Abständen durch Studien untermauert, etwa von den Fachleuten der Deutschen Bank. Die Befürworter dagegen argumentieren zumeist mit der Bedeutung der mittleren und kleinen Flughäfen für die Wirtschaft der jeweiligen Region.

Schuldenbremse und EU-Recht greifen ein

Die finanzielle Unterstützung der Airports wird allerdings in den kommenden Jahren schwieriger. Zum einen müssen die meisten Bundesländer - und damit wichtige Geldgeber - wegen der Schuldenbremse sparen. Zum anderen will die EU-Kommission der Dauer-Subvention der Regionalflughäfen einen Riegel vorschieben. Ab dem Jahr 2024 soll es nicht mehr möglich sein, dass die öffentliche Hand Mittel zuschießt, um den Betrieb defizitärer Pisten irgendwie am Laufen zu halten. Spätestens dann rechnen Experten mit einer Bereinigung. Wie viele bayerische Airports dann übrig bleiben ist offen.


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teures Spielzeug, Freitag, 01.Juli 2016, 10:29 Uhr

3.

Bayern braucht genau 2 Flughäfen: München und Nürnberg. Der Norden greift auch auf den von Frankfurt zu. Und zwischen beiden bitte verteilen und nicht alles in München konzentrieren. Desweiteren gibt es ein dichtes Autobahnnetz, Chauffeure, Taxis und ICE/IC.

  • Antwort von qw, Freitag, 01.Juli, 13:02 Uhr

    Sie sagen es. Ich kann mir eh nicht vorstellen, wer da von diesen "Landratspisten" abfliegen soll?
    Wollten wir in D nicht auch mal auf gewisse Klimaziele achten? Hat nicht diese woche Söder zu mehre sparen aufgefordert?
    Also weg mi den "Landratspisten".

Das Leihschwein, Freitag, 01.Juli 2016, 08:19 Uhr

2. Regionalflughäfen deren Bau, Planung und späteren Unterhalt der Steuerzahler

finanziert, dienen ausschließlich lokalen Seilschaften aus Politik/Wirtschaft. Gleichzeitig garantieren diese steuerfinanzierten Erfolgsmodelle bestimmten Führungskräfte fette Gehälter, Pensionen, Abfindungen, üppige Beraterverträge auch bei Versagen oder Rausschmiss obwohl diese Gelder gar nicht erwirtschaftet werden. Landräte gehören zur privilegierten Berufsgruppe die genau Wissen das sie für das Verzocken von Steuergelder niemals zur Rechenschaft gezogen werden und so lange sie für ihr Fehlverhalten nicht bestraft werden, wird sich an der Verschwendungssucht nichts ändern. Wenn die Wirtschaft meint, sie benötige einen Flughafen, dann soll sie ihn selber finanzieren, bauen und unterhalten. Dieser Kommentar wurde von der BR-Redaktion entsprechend unseren
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steamtrain, Freitag, 01.Juli 2016, 07:38 Uhr

1. Wozu?

Wozu braucht überhaupt jedes halbwegs größere "Kaff" einen eigenen Flughafen? Für ein paar überbezahlte Manager, weil diese angeblich ach so lebensnotwendig für die örtliche Wirtschaft sind? Um die Umwelt zu schonen verbietet man uns normale Glühbirnen und hier bei diesen Flughäfen scheint Umweltschutz keinerlei Rolle zu spielen. Zudem wird hier auch wieder der Bürger zu Gunsten einer Hand voll sogenannter "Wirtschaftseliten" zur Kasse gebeten. Diese somit völlig sinnfreie Geldverschwendung muß aufhören denn schließlich gibt es genügend andere wirklich notwendige Projekte die eine Unterstützung durch öffentliche Gelder benötigen. Es ist ohnehin schwachsinnig zu glauben, eine Firma oder ein Konzern würde abwandern oder weniger Umsatz machen weil im Umkreis von 10 km kein steuergeldsubventionierter Flughafen zu finden ist.