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Strompreise 2017 Verbraucher in Bayern trifft es hart

Eigentlich ist Strom an sich billiger geworden – die meisten Energieversorger können auch 2017 ihren Strom zu günstigeren Großhandelspreisen beschaffen. Aber davon haben die Verbraucher nichts. Sie müssen im nächsten Jahr mehr zahlen. Vor allem in Bayern.

Von: Angelika Noerr

Stand: 25.11.2016

Strommasten auf einem Feld | Bild: picture-alliance/dpa

Strom muss nicht nur produziert werden, er muss auch verwaltet und vor allem verteilt werden. Und das wird mit der Energiewende immer komplizierter. Hier kommen die Netzentgelte ins Spiel: Mit diesem Geld werden Stromnetze gebaut, gewartet und verwaltet.

Das war schon immer so. Jetzt aber - mit den erneuerbaren Energien - wird es immer schwieriger, Strom immer und überall gleichmäßig bereit zu halten. Deshalb steigen die Netzentgelte im nächsten Jahr, im Bundesdurchschnitt um acht Prozent, in Bayern um satte 18 Prozent - aber warum diese große Diskrepanz? 

"Letztendlich bauen wir unser komplettes Netz um. Es entsteht immer mehr Strom im Norden Deutschlands, durch Windkraftanlagen. In Bayern nimmt die Stromerzeugung ab, insbesondere durch die Stilllegung der Kernkraftwerke. Der Strom wird in Bayern aber weiterhin benötigt. Also muss der Strom vom Norden nach Bayern. Und das zu managen kostet viel Geld und schlägt sich in den Netzentgelten nieder."

Detlef Fischer, Geschäftsführer vom Verband der bayerischen Energiewirtschaft

Strompreise variieren auch in Bayern stark

Bayern zahlt also insgesamt mehr, aber auch innerhalb des Freistaates trifft es - pauschal gesagt - den Osten mehr als den Westen, weil sie von zwei unterschiedlichen Netzbetreibern versorgt werden.

"Der eine Übertragungsnetzbetreiber ist stärker betroffen vom Ausbau der Windkraft im Norden, muss auch mehr managen. Und der andere eben weniger. Und da die Kosten vom Übertragungsnetz bis zur Steckdose durchgereicht werden, entwickelt sich das in Bayern derzeit unterschiedlich."

 Detlef Fischer, Geschäftsführer vom Verband der bayerischen Energiewirtschaft

Das heißt: In Schwaben, bei Amprion, steigt das Netzentgelt nur minimal. Im Osten Bayerns aber, bei Tennet, steigt das Netzentgelt um 80 Prozent. Tennet-Sprecherin Ulrike Hörchens hält das für ungerecht:

"Tennet muss für die Energiewende einen großen Teil des Netzausbaus durchführen. Und wir führen heute auch schon einen Großteil der netzstabilisierenden Maßnahmen durch. Deshalb steigen bei uns die Netzentgelte an. Obwohl die Maßnahmen, die wir durchführen, für das gesamtdeutsche Netz wirksam sind und eben auch allen Stromverbrauchern zugute kommen."

Ulrike Hörchens, Tennet-Sprecherin

Eine faire Verteilung der Kosten lässt auf sich warten

Tennet setze sich deshalb stark für eine faire Verteilung der Kosten ein, so Sprecherin Ulrike Hörchens. Eine solche faire Verteilung aber muss der Gesetzgeber regeln und das dauert. Für Stromkunden bedeutet das, die Preise sind stark unterschiedlich. Zum Beispiel in Dettelbach in Unterfranken, wo Stromkunden so um die drei Prozent mehr zahlen müssen, einige wenige aber sogar fast 15 Prozent mehr.

Wechseln kann man natürlich. Aber dann muss man sich erstmal durch den Dschungel der Strompreistarife kämpfen und hoffen, dass der neue Anbieter nicht auch seine Preise erhöht.


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Nic, Samstag, 26.November 2016, 13:27 Uhr

7. Stromanbieter wechseln

Die einfachste Lösung den ständigen Preiserhöhungen zu entgehen ist, den Stromanbieter zu wechseln. Das dauert max. 15 min. und bei einem Verbrauch von ca. 2500 Kwh im Jahr, sind locker 250,00 € pro Jahr Ersparnis drin. Das Prinzip ist immer das gleiche, der Stromanbieter verrechnet für Neukunden immer ca. 30 % Rabatt, nach 2 Jahren fällt der Rabatt weg und man zahlt ca. 30% mehr. Um wieder in den Genuss des günstigeren Stroms zu gelangen muss man eben wechseln. Nachdem der Preis für Strom an der Börse spottbillig ist, die Einspeisevergütung mit 52 ct. auf 20 Jahre völlig absurd ist und wir sogar überflüssigen Strom ins Ausland verschenken, ist es nur gerechtfertigt, sich mit dem Anbieterwechsel wenigsten etwas von den hohen Verechnungspreisen und den Steuern zurück zu holen. Das einzige was Sie beachten müssen ist eine kurze Vertragslaufzeit u. keine Tarifpakete zu vereinbaren und nur monatliche Abschlagszahlungen zu leisten.

Silversurver, Samstag, 26.November 2016, 12:02 Uhr

6. Strompreise

Keiner will ein Windrad, keiner will eine Freileitung, keiner will ein Erdkabel, alles schreit: Bei mir n i c h t !!! Keiner will ein Kernkraftwerk, das kann ich verstehen.
Aber von nichts kommt halt auch nichts. Der Strom kommt aus der Steckdose, wie es dahinter aussieht ist manchen wurscht. Das ist die eine Seite, die andere Seite ist die total versagende Politik, die mit ihren Befreiungen und dem ganzen Wust von Umlagen zu Lasten von normalen Verbrauchern die Stromkosten in die Höhe treibt. Zu guter Letzt noch die Mehrwertsteuer darauf. Schäuble reibt sich die Hände. Dann kommt noch das Gefasel von der Altersarmut. Mieten hoch, Strompreis hoch, in Zukunft noch höher. Im Gegenzug windige Lohnerhöhungen, Rentenerhöhungen minimal. Für alles ist Geld da, aber für eine vernünftige, wohldurchdachte Energiewende nicht. Es ist in unserem Land immer so: wenn etwas verändert werden soll wird das Kind immer mit dem Bad ausgeschüttet und alle rufen Hurra ( Politiker )

Tom, Samstag, 26.November 2016, 09:35 Uhr

5.

Ein weiteres grandioses Projekt der Regierung Merkel, das kläglich scheitert. Und wer bezahlt einmal mehr dafür? Der dumme, steuerzahlende Bürger.

Erich W., Samstag, 26.November 2016, 09:23 Uhr

4. Strompreise

HAHAHA!!! Strom muss verwaltet und verteilt werden. Die großen Energieversorger sind Verbrecher. Jetzt machen sie den Reibach nicht mehr mit der Erzeugung von Strom. Also wird der kleine mit der Verwaltung und Verteilung von Strom gemolken. Das ist völliger Quatsch. Durch die Erzeugung von Strom vor Ort durch Photovoltaik,Windkraft und Biogas ist der Transport ja komplett minimiert worden, da der Strom da erzeugt wird wo er gebraucht wird. Lange Transportwege von den AKW`s zum Endverberaucher sind hinfällig, gibt es nicht mehr. Und die Verwaltung ist die selbe wie immer. Warum haben die großen Energieversorger denn schon kräftig in die erneuerbaren wie Photovoltaik und Windkraft investiert, weil ihr Atomstrom von der Politik abgewürgt wird. Die haben sich die Taschen in den letzten Jahrzehnten bis zum Überlaufen voll gestopft und der kleine Steuerzahler darf für die Entsorgung des Atommülls gerade stehen. Alles eine Lobby um den kleinen nicht hochkommen zu lassen.

  • Antwort von Jochen Brem, Samstag, 26.November, 14:02 Uhr

    Sie haben nicht so ganz verstanden wie das ist. Früher wurden (Kern-)Kraftwerke dort gebaut, wo der Strom gebraucht wurde (z.B. Grafenrheinfeld am Industriestandort Schweinfurt oder Isar nahe des Chemiedreiecks und des Großraumes München). Heute verlagert sich die Stromproduktion aus erneuerbaren Energien dorthin, wo die Sonne scheint, der Wind weht oder Energiepflanzen angebaut werden können und letztlich auch Platz für die ANlagen vorhanden ist, sprich fernab der Ballungszentren, wo der Strom gebraucht wird. D.h. je mehr die Stromproduktion dezentralisiert wird oder im Norden durch Winkraft dann letzten wieder "zentralisiert" wird, desto mehr Leitungen werden benötigt, um den Strom zum Verbraucher zu bringen. Im ländlichen Raum wird doch am wenigsten Strom verbraucht, aber immer mehr produziert. Im Stadtgebiet von München ist mir kein Windrad, keine Biogasanlage oder Photovoltaikanlage bekannt, die auch nur annähernd das erzeugen könnte, was die Münchener benötigen. Ihnen?

  • Antwort von Erich W., Sonntag, 27.November, 11:01 Uhr

    Fahren sie doch mal einen Kreis z.B. um Schweinfurt oder andere Ballungsgebiete. Wenn man die Augen auf macht sieht man was da Windräder und Photovoltaik-Freiflächen entstanden sind. Im Stadtgebiet von München ist natürlich kein Windrad oder eine Photovoltaikfläche am Netz. Dieser Kommentar wurde von der BR-Redaktion entsprechend unseren
    Kommentar-Richtlinien bearbeitet.

  • Antwort von Jochen Brem, Montag, 28.November, 00:02 Uhr

    Ich fahre oft an der A70 und A7 um Schweinfurt herum und sehe manchmal, das sich keines der Windräder dreht und wenn sich alle drehen, denke ich mir, rein rechnerisch reicht das nicht mal für SKF. Von allen anderen Industriebetrieben oder Privathaushalten ganz zu schweigen. Das geht mir um Nürnberg, Augsburg oder Würzburg genauso. Ich muss nur die MW-Leistung der Windturbinen und deren Gesamtanzahl zsuammenzählen und es kommt raus, dass es nicht mal rein rechnerisch reichen würde, wenn die 8760 Stunden im Jahr laufen. Wenn ich dann noch schaue, welche Leistung die dort installierten Photovoltaikanlagen rein rechnerisch das ganze Jahr könnten, würde auch das zusammen nicht reichen. Und bekanntlich scheint nicht an 8760 Stunden im Jahr die Sonne. Sie machen es sich leider zu einfach! Bei mir kommt der Strom jedenfalls nicht nur aus der Steckdose, steht mir aber erstaunlicher weise immer dort zur Verfügung.

Bayer, Freitag, 25.November 2016, 21:55 Uhr

3. Strom noch zu billig

Wenn man sieht, wie immer noch Energie und besonders Strom verschwendet wird, kann man eigentlich nur sagen: Strom ist immer noch zu billig. Erst wenn die Steigerungen schmerzhaft sind, wird sich daran etwas ändern. Daher sind die Erhöhungen gut für das Klima. Weiter so!

  • Antwort von Bernhard, Freitag, 25.November, 22:19 Uhr

    Ich möchte zwar nicht, dass ich mehr bezahlen muss.
    Trotzdem haben "Sie" Recht:
    Heute bei meinem Abendrundgang (ohne Hund) staunte ich, wieviele Familien außen mit Weihnachtslichter das Geld rauswerfen und Strom verschwenden.
    Fast alle haben aber die Fenster zu! Vielleicht wollen diese mir nur eine Freude machen oder aber angeben?

  • Antwort von Steinlaus, Samstag, 26.November, 09:55 Uhr

    Ich war auch mal ein Puritaner, ein richtiger Gutmensch. Sparen bis der Notarzt kommt. Diese Aussagen erinnern mich irgendwie an die Grüninen und Grünen. 5DM/ Liter Benzin und so. Dann wird ihnen der Spaß schon vergehen. An alle Moralapostel, nicht jeder Kann sich solch eine Logik leisten.

  • Antwort von Erich, Samstag, 26.November, 11:21 Uhr

    Der Strompreis hat doch gar nix mit den eigentlichen Erzeugungskosten zu tun! Er wird aus politischen Motiven heraus manipuliert. Ökosteuer und der ganze Blödsinn ist dafür sinnbildlich!