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Jahresrückblick Das war die Oberpfalz 2014

Spatenstich für das neue Fußballstadion in Regensburg, Protest gegen die geplanten Stromtrassen und der Prozess gegen Gustl Mollath ... - das war das Jahr 2014 in der Oberpfalz.

Stand: 24.12.2014

  • Januar 2014

    Januar 2014

    Spatenstich für neue Fußball-Arena in Regensburg

    Anfang Januar beginnt der Bau der neuen Fußball-Arena in Regensburg auf dem Gelände an der A3. Rund 70 Millionen Euro kostet das neue Stadion, im Sommer 2015 werden darin 15.000 begeisterte Fans Platz finden. Der Bau läuft nach Plan: Anfang Dezember wird das Richtfest für das Verwaltungsgebäude gefeiert werden. Wermutstropfen: Drittligist SSV Jahn Regensburg, für den das Stadion gebaut wird, droht erneut abzusteigen. Auch der neue Trainer Christian Brand, der im November kommt, bringt keine Besserung.

  • Januar 2014
    BI gegen die Stromtrasse in Kulmmain | Bild: BI Kulmain

    Januar 2014

    Pläne für Stromtrasse werden bekannt

    Aus den Medien erfahren Bürger und Politiker, dass durch die nördliche Oberpfalz eine Stromtrasse gebaut werden soll. Die Trasse soll über große Masten Strom aus Norddeutschland in den Süden transportieren. In der Oberpfalz sind die Landkreise Neumarkt, Amberg-Sulzbach und Tirschenreuth betroffen. Regionale Politiker und Bürger formieren sich zu breitem Widerstand. Ende Juli distanziert sich nach Horst Seehofer (CSU) auch Sigmar Gabriel (SPD) von diesen Plänen. Gabriel will aber nur die Bedingungen ändern, nicht den Verlauf.

  • Februar 2014
    Geplante Speicherseen am Osser (Montage) - unteres Becken mit Bäumen | Bild: Vispiron

    Februar 2014

    Am Osser soll Pumpspeicherkraftwerk gebaut werden

    Eine Machbarkeitsstudie der Münchner Firma Vispiron zu einem Pumpspeicherkraftwerk am Osser sorgt für Aufruhr im Bayerischen Wald. Der Osser ist einer der bekanntesten und schönsten Wanderberge der Region - die Bürger aus der Region sind entsetzt. Im März gründet sich ein Aktionsbündnis dagegen. Im September äußert sich Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU): "Die Frage nach einem Neubau von Pumpspeicherkraftwerken stellt sich in Bayern und eigentlich in ganz Deutschland derzeit nicht. Es gibt dafür einfach kein Geschäftsmodell." Vispiron hält aber an seinen Plänen fest.

  • Februar 2014
    Illustration: Ein Verbotsschild mit durchgestrichener Drohne vor einer Dorfsilhouette | Bild: BR, Creativ Collection

    Februar 2014

    Drohne verirrt sich über Wohngebiet

    Wasser auf die Mühlen der Drohnen-Gegner: Eines der unbemannten Aufklärungsflugzeuge der US-Armee verirrt sich und dreht seine Runden statt über dem Truppenübungsplatz über einem Wohngebiet in Vilseck. Die Bürger sind empört, der Bürgermeister nennt die Flüge "nicht hinnehmbar". Im November stürzt eine Drohne über dem Truppenübungsplatz Hohenfels sogar ab. Die Bürger sind verärgert, sie fühlen sich nicht mehr sicher - auch weil sie von den Amerikanern nicht informiert wurden.

  • März 2014
    Kommunalwahl 2014 Oberpfalz | Bild: BR

    März 2014

    Kommunalwahlen in der Oberpfalz

    Wahlkrimi in Regensburg zur Kommunalwahl: Joachim Wolbergs (SPD) verpasst im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit um 18 Stimmen (!). Umso deutlicher endet dafür die Stichwahl. 70 Prozent stimmen für den SPD-Kandidaten. Auch die Landratsposition in Regensburg verliert die CSU: Tanja Schweiger (FW) gewinnt dort die Stichwahl. In Amberg heißt der neue Bürgermeister Michael Cerny (CSU). In Weiden gewinnt Amtsinhaber Kurt Seggewiß (SPD).

  • April 2014

    April 2014

    Wahlfälschung in Grafenwöhr

    In Grafenwöhr wird der amtierende Bürgermeister Helmuth Wächter (SPD) überraschend abgewählt. Sein Nachfolger wird Edgar Knobloch (CSU). Vorwürfe, die Wahl soll gefälscht worden sein, überschatten das Ergebnis. Parteimitglieder der Linken sollen Briefwähler bei Hausbesuchen beeinflusst haben. Im Laufe des Jahres wird festgestellt: Die Wahl war tatsächlich gefälscht, sie muss wiederholt werden. Vier Personen stehen inzwischen wegen Wahlfälschung vor Gericht.

  • Mai 2014
    Aktenvernichtung im Rathaus von Burglengenfeld | Bild: Thomas Muggenthaler / BR

    Mai 2014

    Aktenvernichtung in Burglengenfeld

    Kurioser Fund nach der Amtsübergabe in Burglengenfeld: Neu-Bürgermeister Thomas Gesche (CSU) findet im Keller des Rathauses jede Menge leere Aktenordner. Er wirft seinem Vorgänger Heinz Karg vor, bei seinem Abschied hunderte Akten und Dateien im Rathaus vernichtet zu haben. Karg betonte, er habe nur Kopien weggeworfen. Die Stadt erstattet Anzeige. Die Staatsanwaltschaft Amberg nimmt daraufhin die Ermittlungen auf.

  • Mai 2014
    Bundespräsident Joachim Gauck (M) sitzt am 28.05.2014 in Regensburg (Bayern) während der Eröffnungsfeier des Katholikentags neben dem Präsidenten des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Alois Glück (l) und dem Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer. | Bild: picture-alliance/dpa

    Mai 2014

    Katholikentag in Regensburg

    "Froh, weitgehend harmonisch und unverkrampft" - so zieht Bischof Rudolf Voderholzer zum Ende des Katholikentags Bilanz. Statt der erwarteten 80.000 Besucher kamen zwischen dem 25. und 29. Mai nur 53.000 nach Regensburg. Grund dafür war sicher auch das schlechte Wetter, viele Veranstaltungen unter freiem Himmel fielen ins Wasser. Zu Gast waren u.a. Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundespräsident Joachim Gauck. Unter dem Motto "Mit Christus Brücken bauen" diskutierten zehntausende auch zu kontroversen Themen.

  • Mai 2014
    Im Bohrturm der Kontinentalen Tiefbohrung in Windischeschenbach steht ein Seismogprah, der sämtliche Erdbeben auf der Welt aufzeichnet: Hier das Erdbeben mit Zentrum in Novy Kostel am Samstag (31.05.14).  | Bild: Margit Ringer / BR

    Mai 2014

    Erdbeben in der Oberpfalz

    Gläser klirren in Tirschenreuth, auch in Nürnberg kann man es noch spüren: Ein Erdbeben der Stärke 4,4 erschüttert am 31. Mai auch die Oberpfalz. Es ist das stärkste Beben seit 1985. Das Zentrum liegt im tschechischen Novy Kostel, teilt die deutsche Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe mit. Im böhmischen Cheb stürzen Kamine ein und Mauern bekommen Risse.

  • Juli 2014
    Panzergranate, die die beiden Munitionsdiebe aufgesammelt, bearbeitet und verkauft haben | Bild: Polizei Eschenbach

    Juli 2014

    Schrottdiebe vor Gericht

    Mit einem Geländefahrzeug fahren die beiden 65-jährigen Männer immer wieder nachts auf den Truppenübungsplatz Grafenwöhr. Dort sammeln sie Munitionsschrott im Wert von 70.000 Euro. Als die Polizei die beiden auf frischer Tat ertappt, gibt es eine filmreife Verfolgungsjagd. Die beiden Männer flüchten quer über das Gelände, sie werfen ihren Verfolgern immer wieder kiloschwere Munitionsgeschosse in den Weg. Im Juli 2014 wird ihnen in Weiden der Prozess gemacht, beide gestehen. Für 34 Fälle von Diebstahl bekommt einer drei Jahre, der andere viereinhalb Jahre Haft.

  • Juli 2014

    Juli 2014

    Mollath erhält Freispruch "zweiter Klasse"

    16 Tage lang wird in Regensburg der "Fall Mollath" verhandelt. Am Ende steht für Gustl Mollath ein "Freispruch zweiter Klasse". Das Gericht sieht es als erwiesen an, dass Mollath seine damalige Frau im Jahr 2001 getreten, gewürgt, gebissen und geschlagen hat. Es sei aber nicht ausgeschlossen, dass Mollath zur Tatzeit schuldunfähig gewesen sei, begründete die Kammer ihr Urteil. Deshalb sprach das Gericht den 57-Jährigen nach dem Grundsatz "Im Zweifel für den Angeklagten" frei. Nach dem ersten Prozess wurde Mollath zwangseingewiesen, er verbrachte sieben Jahre in der Psychiatrie.

  • September 2014
     Polizisten versuchen am 04.09.2014 in Kümmersbruck (Bayern) drei entlaufene Zebras auf einem Fußballplatz einzufangen. Die ausgebüxten Zebras, die zu einem Zirkus gehören, konnten nach ihrer Tour von Amberg nach Kümmersbruck unbeschadet eingefangen werden. | Bild: Polizei Amberg/dpa

    September 2014

    Zirkus-Zebras in Amberg entlaufen

    Anfang September traut ein Amberger Busfahrer seinen Augen nicht: Er sieht Zebras in einen Wald laufen. Nicht nur er meldet seine kuriose Beobachtung der Polizei. Tatsächlich sind die Zebras aus einem Zirkus ausgebrochen. Ihr Ausflug in die Freiheit endet drei Kilometer vom Zirkus entfernt auf einem Sportplatz. Die Zebras wollen dort Kontakt mit grasenden Pferden aufnehmen. Sie werden von Polizei und Zirkusmitarbeitern eingefangen und zurückgebracht.

  • September 2014
    Konzerthaus Blaibach, Innenansicht | Bild: Peter Haimerl

    September 2014

    Konzerthaus in Blaibach eröffnet

    Die Gemeinde Blaibach im Landkreis Cham hat 2.000 Einwohner - 200 Besucher fasst das neue Konzerthaus dort. Die Idee für die Kultureinrichtung mit dem ungewöhnlichen Standort stammt von dem ostbayerischen Sänger Thomas E. Bauer. Er sichert vertraglich zu, 25 Jahre lang ehrenamtlich für ein gutes Programm zu sorgen. Über Funktion und Architektur des Konzert- und Kulturhauses wurde über ein Jahr lang gestritten, bevor es im September 2014 eröffnet wird. Die Gemeinde erhofft sich durch die Einrichtung mehr Besucher und Touristen.

  • September 2014
    Hochzeit Maria Theresia von Thurn und Taxis | Bild: dpa-Bildfunk

    September 2014

    Prinzessin von Thurn und Taxis heiratet Briten

    Märchenhochzeit im Hause Thurn und Taxis: Fürstin Glorias älteste Tochter, Maria Theresia, sagt "Ja". Sie heiratet den britischen Künstler Hugo Wilson in der Pfarrkirche von Tutzing, gefeiert wird auf Schloß Garatshausen am Starnberger See. Der Bräutigam hatte standesgemäß vorher bei Fürstin Gloria um die Hand ihrer Tochter angehalten. Er kündigte an, nach der Trauung in aller Ruhe zum katholischen Glauben überzutreten.

  • Oktober 2014
    Feldbetten in der Clermont-Ferrand-Halle in Regensburg im Frühjahr 2015 | Bild: Stadt Regensburg

    Oktober 2014

    Flüchtlingsunterkünfte dringend gesucht

    Immer mehr Flüchtlinge aus Krisengebieten kommen nach Bayern. Die Erstaufnahmeeinrichtungen in München und Zirndorf sind überfüllt. Weil die offizielle Erstaufnahmeeinrichtung in der Bajuwarenkaserne noch nicht fertig ist, rüstet die Stadt Regensburg zum Beispiel eine städtische Turnhalle um. Um besonders über die Wintermonate genügend Platz zur Verfügung stellen zu können, müssen alle Gemeinden in der Oberpfalz nach Wohnraum suchen.

  • November 2014
    Landesausstellung "Ludwig der Bayer. Wir sind Kaiser!" | Bild: Anna Hiendlmayer/ BR

    November 2014

    Besucherrekord zum Ende der Landesausstellung

    Mehr als 140.000 Menschen besuchen die Landesausstellung "Ludwig der Bayer - Wir sind Kaiser!" in Regensburg. Anfang November geht die Schau über den Weg Ludwigs vom zweitgeborenen Herzogssohn aus der oberbayerischen Provinz zum Kaiser und mächtigsten Mann der damaligen Welt zu Ende. Ein besonderes Publikumsmagnet, der Film mit Christoph Süß, soll nach der Ausstellung im Museum der Bayerischen Geschichte gezeigt werden. Der Film zeigt Regensburgs Geschichte zwischen 1300 und 1350 in moderner Technik und leichtem Erzählstil.

  • Dezember 2014
    Portrait Hans Herrmann, Hans-Herrmann-Schule im Nordosten von Regensburg | Bild: Stadt Regensburg/Bilddokumentation, Montage: BR

    Dezember 2014

    Hans-Herrmann-Schule will sich umbenennen

    In seltener Kontinuität war Hans Herrmann unter den Nationalsozialisten zweiter Bürgermeister von Regensburg, später dann Oberbürgermeister. Das Kultusministerium, die Medien und auch Schüler, Eltern und Lehrer selbst haben über Monate versucht, sich ein Bild von Hans Herrmann zu machen. Am Ende ist klar: Er taugt nicht als Vorbild für Schüler. Die Schulfamilie wünscht sich einen neuen Namen. Dieser Bitte will die Stadt Regensburg nachkommen. Bis Ostern soll ein neuer Name gefunden werden. Hans Herrmann wird auch aus der Liste der Ehrenbürger der Stadt Regensburg gestrichen.


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