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Junge Islamisten hinter Gittern "Hier kann keiner posen"

In Bayern sitzen Salafisten und Syrienrückkehrer ein - einige auch in Jugendstrafanstalten. Ihr radikales Gedankengut sollen sie dort allerdings nicht weitergeben können. Der Freistaat setzt auf Prävention.

Von: Johannes Reichart und Kristina Weber

Stand: 26.08.2016 | Archiv

In der oberbayerischen Justizvollzugsanstalt Neuburg-Herrenwörth sitzen 163 junge Männer ein, verurteilt nach Jugendstrafrecht. Sie haben schwere Straftaten begangen: Raub, Totschlag, Drogendelikte, Sexualstraftaten. Nur die allerwenigsten haben einen islamistischen Hintergrund. Im Schnitt sind die Häftlinge 18 Jahre alt, unter ihnen aktuell drei Salafisten. Auf sie werfen die Beamten jedoch besonderes Augenmerk, erklärt Anton Degenmeier, der oberste Vollzugsbeamte in Neuburg-Herrenwörth.

Junge Islamisten in der JVA Neuburg-Herrenwörth

Denn die Jugendhaftanstalt nimmt wie alle anderen Gefängnisse in Bayern am Präventionsprogramm gegen islamistische Radikalisierung teil. Insassen mit Neigung zum gewaltverherrlichenden Salafismus können ihr Gedankengut in den Haftanstalten nicht offen an andere weitergeben. Das versuchen die Beamten zu unterbinden.

"Da kann keiner posen. Den hol ich mir dann auch persönlich und wir problematisieren das. Auch mehrmals."

Anstaltsleiter Ernst Meier-Lämmermann

Eine Neu-Radikalisierung eines Jugendlichen würde auffallen, sagt der Leiter der Anstalt. Seine Mitarbeiter - Vollzugsbeamte, Sozialpädagogen und Psychologen - sind in engem Kontakt mit allen Insassen, die hier in betreuten Wohngruppen leben. Das Personal hat in speziellen Kursen gelernt, wie man mit jungen Salafisten umgeht.

"Die Mitarbeiter achten auf Verwendung von Symbolen und Schriftzeichen, arabische, zum Teil auch dschihadistisch. Da sagen wir: 'Das geht auf keinen Fall' und sprechen mit dem jungen Mann."

Anstaltsleiter Ernst Meier-Lämmermann

Täglich werden die Zellen kontrolliert. IS-Flaggen oder Poster von Osama bin Laden habe man das ein oder andere Mal abhängen müssen. Die drei Salafisten sind in unterschiedlichen Wohngruppen untergebracht, Kontakt untereinander haben sie höchstens beim Essen. Komplett isolieren könne man sie nicht, nur kontrollieren, so gut es gehe, sagte Meier-Lämmermann. Ob und wie nah ein junger Mann der islamistischen Ideologie kommt, das versuchen auch Psychologen in Gesprächen herauszufinden. Oberstes Ziel ist es, dem Jugendlichen dann zuzuhören und ihm einen neuen Weg aufzuzeigen. Alternativen zu Hass und Gewalt. Darum können die jungen Männer hinter Gittern einen Berufs- und Schulabschluss machen, haben Sport und Spielmöglichkeiten. Auch die jüngsten Anschläge wurden ausführlich thematisiert.

Handys und Internet sind in der Einrichtung komplett verboten - auch das eine Vorbeugung vor einer Radikalisierung durch Terror-Videos, sagt Leiter Meier-Lämmermann. Das strukturierte Leben im Jugendknast soll sie resozialisieren für die Zeit danach.

"Wenn wir den Eindruck haben, jemand ist weiterhin gefährlich, werden mit Polizei, Bewährungshilfe, Eltern Absprachen getroffen."

Anstaltsleiter Ernst Meier-Lämmermann

Insgesamt sitzen in Bayerns Gefängnissen nach Auskunft des Justizministeriums 30 gefährliche Salafisten. Unter ihnen Rückkehrer aus Syrien und dem Irak.


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abakus, Sonntag, 28.August 2016, 09:26 Uhr

8. Ihr Träumer !

Es ist nur eine Frage der Verhältnismäßigkeit.
Wenn es zu viele Islamisten in den Knästen werden, wird die intere Machtstruktur kippen. Und etliche Dumme werden konvertieren, alle Vorstrafen augenblicklich erlassen und schon ein Auserwählter weil man männlich ist. Für schlichte Gemüter sicher eine Perspektive die unser überkommenes System nicht bieten kann.
Der Integrierungswahn wird am allerwenigsten als Zwangsbehandlung funktionieren, soviel sollte klar sein.

Ihr könnt nichts, Samstag, 27.August 2016, 14:38 Uhr

7. Euch braucht keiner

Die Buebchen sollten vielleicht mal darüber nachdenken, was ihre Glaubensbrueder so erfunden haben oder warum es keine muslimischen Nobelpreisträger gibt. Alles, was die Krieger Allahs benutzen, haben andere ausgedacht. Von Toyota-Pickups bis Kalschnikows. Was die Allahmaertyrer können, ist töten, und da auch nur Frauen und Kinder.

Clementine, Freitag, 26.August 2016, 21:35 Uhr

6. Die Asylindustrie braucht jeden Flüchtling weil er bares Geld bringt.

Man munkelt, dass die Grünen als Asylmaximierer von der Asylindustrie Spenden erhalten. Das ist ja völlig legal. Jeder darf einer Partei seiner Wahl eine Spende zukommen lassen und es sogar von der Steuer absetzen.

  • Antwort von HgE, Samstag, 27.August, 13:30 Uhr

    Langsam wird es aber genug. Haben Sie irgendeinen Beweis für Ihre Anschuldigung. Dann nennen Sie den jetzt, hier und sofort (...). Sind sie ein erwachsener menschlicher Mensch oder ein Maschine, die so eine Anschuldigung hier schreibt.

    Dieser Kommentar wurde von der BR-Redaktion entsprechend unseren
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  • Antwort von Udo Pablitschko, Sonntag, 28.August, 13:29 Uhr


    @HgE

    Also, Sie sollten mit Clementine nicht so hart "ins Gericht gehen" !

    Gut, der Verweis auf ein Fehlverhalten "der Grünen", könnte vielleicht etwas "SPEKULATIV" sein,

    Aber, sollten Sie außer dem "bayerischen Bistumsblatt" auch ab und an andere Zeitungen lesen, können Sie die Existenz einer
    ASYLINDUSTRIE nicht leugnen. Die Verpflegung von den "Neuankömmlingen" beschäftigt und finanziert inzwischen ein ganzes Heer
    mehr oder minder qualifizierter "Cateringfirmen".Das von "den GELDIGEN" investierte Geld zur Schaffung von Notunterkünften und Wohnraum,
    dürfte sich wohl auch "einen Tick" besser verzinsen, als das Geld, welches ein Kleinsparer bei "seiner Sparkasse" hinterlegt !

    Genug Info ???

Wanda, Freitag, 26.August 2016, 17:11 Uhr

5. Die sanfte Masche

Traumtänzer: wenn ich lesen muss, dass verschiedentlich Bilder von Osama bin-Ladin oder IS-Poster abhängt werden mussten, darf ich auch fragen, wie dieses Material denn überhaupt in die Strafanstalten gelangt ? Und was diese untereinander austauschen, werden sie mit Sicherheit nicht ihrem Therapeuten erzählen...
Macht Euch doch nichts vor: das sind keine armen fehlgeleiteten Hascherl für eine sanfte Psychologen-Betreuung, das sind "fertige" Islamisten, bereit für den Jihad. Kriminelle mit einer Ideologie (= Radikale) sind nicht belehrbar und schon gar nicht sozialisierbar...

Adelheid, Freitag, 26.August 2016, 16:25 Uhr

4. Kann eine einzige Frau Deutschland ins Verderben führen?

Alle schauen zu wie man gegen eine Betonwand fährt und manche (Grüne und Linke) rufen noch, gib mehr Gas.

  • Antwort von HgE, Freitag, 26.August, 19:07 Uhr

    Also ich bin Weisgott kein Fan von BKin A. Merkel. Aber was sie für einen Unsinn schreiben, grenzt an Hetze. Sie regen sich auf über nichts.
    Woran mangelt es Ihnen denn genau?
    Was bekümmert sie?
    Wovor haben sie so eine Angst?
    Wer bedroht sie?
    Wie kann man helfen?
    Über ihre Antworten bin ich sehr gespannt!

  • Antwort von Clementine , Freitag, 26.August, 21:22 Uhr

    Die Deutschen sind die besten Erfinder, Konstrukteure und Organisatoren, aber propagandistisch kann man sie an einer gekochten Makaroni anschleppen. Deswegen ließen sich die Deutschen sogar von einem Österreicher ins Verderben führen, dabei hatte er nicht mal Fernsehen zur Verfügung.

  • Antwort von HgE, Samstag, 27.August, 11:24 Uhr

    Liebe Frau Clementine,
    Das sind zwar nicht die Antworten, die ich erwartet hatte. Aber ich gebe Ihnen recht.
    Sehen sie nur die Pegida und Afd und ähnlich gelagerte rechte Deutschtümler.
    So ähnlich fing es in Deutschland schon einmal an. Aber bei diesen Bericht ging es um straffällig gewordene Islamisten, im primär nicht um die Bundeskanzlerin. Uns ist es noch nie, nie so gut gegangen wie heute! Ich habe mir meinen Ruhestand
    nach Jahrzehnten Arbeit als Arbeitnehmer und später als Arbeitgeber verdient. Ich habe die Höchstsätze in meine Altersversorgung gesteckt, als Arbeitgeber
    habe ich in zwanzig Jahren einen richtigen
    Urlaub in Italien verbracht. Ich/ wir können uns heute zwei Autos, ein Haus und zwei tolle Kinder, die jeweils auch Häuser abbezahlen. Das verdanken wir auch der Politik in der BRD. Die Fragen, die ich an die Erstkommentatorin gestellt habe, kann ich mir auch selbst beantworten.