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Österreich und der deutsche Strommarkt Ende des "Special Deals" mit dem Nachbarn?

Die Bundesnetzagentur will Österreich zeitweise vom deutschen Strommarkt abtrennen. Sie fordert ein Engpass-Management an der Grenze ab 2018. Damit widerspricht sie der bayerischen Energieministerin Ilse Aigner.

Von: Lorenz Storch

Stand: 28.10.2016

Strom aus der Steckdose | Bild: picture-alliance/dpa

Ilse Aigner hatte erst am Donnerstag erklären lassen, es gebe keine Anzeichen für eine Trennung der Strompreis-Zone. Auch der Bayerische Industrie- und Handelskammertag (BIHK) und die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) hatten verlangt, die gemeinsame Strompreis-Zone beizubehalten.

Strom würde in Österreich teurer

Durch das geforderte Engpass-Management würde der Stromhandel begrenzt, sobald die verfügbaren Leitungskapazitäten nicht mehr ausreichen, um den Strom auch tatsächlich zu transportieren. Nach Darstellung von Bundesnetzagentur-Präsident Jochen Homann würde die Regelung jedoch nur in wenigen Stunden jährlich greifen: "Es werden lediglich Handelsspitzen gedeckelt."

Durch das Engpass-Management würden die Strompreise in Österreich tendenziell steigen - um wie viel kann bisher noch nicht beziffert werden. Allerdings profitiert das Nachbarland seit Langem vom gesunkenen Börsen-Strompreis durch die deutsche Energiewende.

Deutsche Verbraucher entlasten

Die deutschen Strom-Verbraucher dagegen sollen entlastet werden, weil weniger"Redispatch-Kosten", also Notmaßnahmen zum Erhalt der Netzstabilität, anfallen. Die Kosten dafür, die auf alle Strom-Verbraucher umgelegt werden, erreichen nach Prognosen in den kommenden Jahren Milliardenhöhe.

"Special Deal" mit dem Nachbarn

Bisher behandeln sich Österreich und Deutschland auf dem Strommarkt gegenseitig wie Inland. Mit allen anderen Nachbarländern Deutschlands besteht seit je her eine Engpass-Management.


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Bernhard, Freitag, 28.Oktober 2016, 13:10 Uhr

1. Langsam habe ich das Gefühl,

dass die "nicht mit uns Haltung der CSU" für viele Menschen sehr teuer wird.
Und das nicht nur beim Energiepreis.
Sturheit und Egoismus hat halt seinen Preis. In dem Falle für den Steuerzahler.