7

Tödliches Eifersuchtsdrama in Laaber Angeklagter schweigt vor Gericht

Ein tödliches Eifersuchtsdrama in einer irakischen Flüchtlingsfamilie wird derzeit vor dem Regensburger Landgericht verhandelt. Ein aus Bagdad stammender Lehrer ist wegen Mordes angeklagt. Vor Gericht schweigt der Angeklagte.

Von: Uli Scherr, Michael Buchner

Stand: 04.07.2016

Prozess um tödliches Eifersuchtsdrama in Laaber | Bild: BR/Michael Buchner

Der damals 31-Jährige soll im November letzten Jahres seine Ehefrau aus Eifersucht erwürgt haben. Laut Anklage war er davon überzeugt, dass seine 26 Jahre alte Ehefrau und Mutter seiner drei Kinder ein Verhältnis mit einem anderen Mann hatte. Die drei gemeinsamen Kinder des Ehepaars haben den Ermittlungen zufolge zumindest Teile der tödlichen Auseinandersetzung unmittelbar miterlebt.

Während des ersten Verhandlungstages am Montag saß der Mann ruhig und teilnahmslos auf seinem Platz. Bewacht wird er von zwei Polizeibeamten, ein Dolmetscher übersetzt.

Vater schickt schreiende Kinder weg

Die Tat ereignete sich laut Staatsanwaltschaft im Haus der Familie in Laaber im Landkreis Regensburg. Der Angeklagten war hier offenbar erst zwei Tage zuvor ausgezogen. Er drang nachts ins Schlafzimmer seines Opfers ein und begann, die schlafende Frau zu würgen. Die beiden Söhne und die kleine Tochter des Ehepaars schliefen im selben Zimmer. Durch den Todeskampf ihrer Mutter wurden die Kinder geweckt. Als sie zu schreien begannen, schickte der Vater sie in ein anderes Zimmer. Dann würgte er die Frau bis er sicher war, dass sie tot war.

Die Flüchtlingsfamilie mit den drei Kindern im Alter von drei bis acht Jahren war seit Anfang September vergangenen Jahres in Laaber untergebracht. Ob die Kinder die Tötung ihrer Mutter mitangesehen haben, ist unklar.

Mann sah sich im Recht, Frau zu töten

Nach der Tat war der damals 31-Jährige in Begleitung seiner dreijährigen Tochter zur Polizei gegangen und hatte sich gestellt. Ein Vernehmungsbeamter berichtete, dass der Ehemann dabei gesagt hatte: "Ich habe von meinem Recht Gebrauch gemacht, meine Ehefrau zu töten." Warum er ins Gefängnis komme, habe er nicht verstanden. Der Mann war Presseberichten zufolge schon früher gewalttätig gegen seine Frau geworden und deshalb auch der Polizei bekannt.

Der Prozess wird am Mittwoch fortgesetzt. Das Urteil wird für den 22. Juli erwartet.


7