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Parteispendenaffäre in Regensburg Umstrittener Immobilienmanager tritt Stelle an

Ein umstrittener Immobilienmanager hat seine neue Stelle als technischer Leiter der städtischen Wohnungsbaugesellschaft in Regensburg angetreten. Der Mann aus Velburg (Lkr. Neumarkt) soll in die Parteispendenaffäre rund um Regensburgs OB Wolbergs (SPD) verwickelt sein und gilt als zentrale Figur.

Von: Kilian Neuwert

Stand: 01.09.2016

Stadtbau Regensburg | Bild: BR/Kilian Neuwert

Der erste Tag des neuen technischen Leiters sei unspektakulär verlaufen, sagte Stadtbau-Geschäftsführer Joachim Becker. "Ein ganz normaler Sachverhalt. Am ersten Tag ist alles neu. Da muss man einem Zeit geben, sich einzugewöhnen", so Becker.

Der neue technische Leiter war zuvor unter anderem als Geschäftsführer bei zwei Regensburger Bauunternehmen beschäftigt, gegen die jetzt die Staatsanwaltschaft ermittelt. Auch gegen den 50-Jährigen selbst laufen Medienberichten zufolge Ermittlungen. Für den Bayerischen Rundfunk war er auch auf wiederholte Nachfrage nicht zu erreichen.

Spenden eingeräumt

Vor mehreren Wochen hatte der Mann in der "Süddeutschen Zeitung" (SZ) eingeräumt, im zurückliegenden Wahlkampf sowohl an die SPD als auch an die CSU gespendet zu haben. Er dementierte aber, "Architekt eines Spendennetzwerkes" gewesen zu sein. Der SZ bestätigte er außerdem, dass außer ihm noch weitere seiner früheren Kollegen gespendet hätten.

Umstrittene Personalentscheidung

Die Personalentscheidung hatte hohe Wellen geschlagen, nachdem der Immobilienmanager die Stelle offenbar durch politischen Druck auf den Aufsichtsrat der Stadtbau GmbH erhalten hatte, obwohl es höher qualifizierte Bewerberinnen gegeben hatte. Vor einer Woche verteidigte Regensburgs OB Wolbergs die Personalentscheidung in seiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtbau GmbH auf einer Belegschaftsversammlung der städtischen Tochtergesellschaft.

Parteispendenaffäre

Die Staatsanwaltschaft ermittelt, ob ein Zusammenhang zwischen Spenden an die Regensburger SPD und der späteren Vergabe von Baugrundstücken an drei Bauträger besteht. Sie sollen im Kommunalwahlkampf 2014 rund 600.000 Euro in gestückelten Beträgen an Wolbergs Partei gespendet haben, um so die Meldepflicht von Parteispenden zu umgehen. Wolbergs weist alle Vorwürfe entschieden zurück.


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Phantom der Stadtbau, Donnerstag, 01.September 2016, 17:04 Uhr

1. Namen nennen!

Wann wird jetzt die Identität des Stadtbauphantoms gelüftet? Oder meint er, ewig aus der Versenkung heraus agieren zu können? Wer ist es? Würde mich sehr interessieren, denn ich hatte auch bei Tretzel eine Wohnung gekauft - da will ich es nun genau wissen, ob ich es schon mit diesem Fachmann zu tun hatte.