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Missbrauchsvorwürfe Der gesamte Chefarzt-Prozess im Überblick

Ein früherer Chefarzt aus Bamberg soll mehrere Patientinnen auf besonders perfide Weise vergewaltigt haben. Seit April 2015 steht er vor Gericht. Ein Überblick.

Stand: 07.04.2016

  • 7. April 2015
    Gefäßchirurgie Bamberg Tür | Bild: picture-alliance/dpa

    April 2015

    Schwere Vorwürfe

    Die Staatsanwaltschaft Bamberg erhebt Anklage gegen den Mediziner. Sie wirft ihm
    Vergewaltigung, sexuelle Nötigung und gefährliche Körperverletzung vor. Zwölf Frauen soll er Medikamente verabreicht, sie im Intimbereich fotografiert und anschließend vergewaltigt haben, so der Vorwurf. Die vermeintlichen Opfer haben der Anklage zufolge Schwierigkeiten, sich an die Vorfälle zu erinnern.

  • 28. April 2015
    Angeklagter Chefarzt in Bamberg am zweiten Prozesstag | Bild: BR-Studio Franken/Heiner Gremer

    April 2015

    Chefarzt weist Vorwürfe zurück

    Der Chefarzt wehrt sich gegen die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft. Seine Erklärung: Die Intimfotos habe er aus rein medizinischen Gründen gemacht. Eine sexuelle Absicht bestreitet er.

  • 23. Mai 2015

    Mai 2015

    Intimfotos und Pornos auf PC

    Bei einer Durchsuchung beschlagnahmten die Ermittler den Computer des Angeklagten. Darauf finden sich laut Staatsanwaltschaft nicht nur die heimlich aufgenommenen Nacktfotos der Patientinnen, sondern auch Pornos.

  • 25. Mai 2015
    Landgericht Bamberg | Bild: BR

    Mai 2015

    Verteidigung hält Gutachter für Befangen

    Die Verteidiger des Chefarztes fahren schwere Geschütze auf. Sie lehnen den Gutachter wegen Befangenheit ab. Der Prozess wird vertagt.

  • 28. Juli 2015

    Juli 2015

    Streit um Blutprobe

    Wurden die Frauen absichtlich betäubt, um sie gefügig zu machen? Die Hauptbelastungszeugin kann eine Blutprobe vorweisen, die diesen Verdacht stützen. Die Verteidiger des Chefarztes halten das jedoch für nicht nachweisbar.

  • 10. August 2015

    August 2015

    Polizisten im Zeugenstand

    Die Verteidigung des Chefarztes wirft der Staatsanwaltschaft und der Polizei vor, schlampig ermittelt zu haben. Außerdem vermuten die Anwälte, ein Zeuge habe falsch ausgesagt.

  • 7. September 2015

    September 2015

    Hauptbelastungszeugin sagt aus

    Die 27-jährige Hauptbelastungszeugin kann sich eigenen Angaben zufolge nicht an die Behandlung erinnern. Diese Gedächtnislücke bereite ihr große Sorgen, sagt die junge Frau aus. Deshalb habe sie eine Blutprobe nehmen lassen.

  • 12. Januar 2016

    Januar 2016

    Methadon im Blut?

    Die Verteidigung versucht, die Glaubwürdigkeit des Sachverständigen und der Hauptbelastungszeugin zu erschüttern. Die Frau habe Methadon genommen, ein Heroinersatz. Das kann der Gutachter jedoch nicht bestätigen.

  • 8. März 2016

    März 2016

    Sexspielzeug zur Untersuchung?

    Der Angeklagte behauptet, Sexspielzeug bei der Behandlung eingesetzt zu haben, um die Durchblutung seiner mutmaßlichen Opfer anzuregen. Das sei aber nicht "nachvollziehbar", so der Gutachter.

  • 15. Juni 2016
    Der angeklagte Chefarzt des Bamberger Klinikums wird von einem Polizisten in den Gerichtssaal geführt.  | Bild: dpa-Bildfunk

    Juni 2016

    Behandlung auf dem Prüfstand

    Ein Gutachter am Landgericht Bamberg stellt die Behandlungsmethoden des Mediziners in Frage. Die Handlungen des Angeklagten an jungen Frauen kämen in der medizinischen Literatur nicht vor, so der Gynäkologie-Professor und Gutachter Johannes Dietl.

  • 5. September 2016
    Der angeklagte ehemalige Chefarzt im Gerichtssaal des Oberlandesgerichtes in Bamberg vor einer Wand.  | Bild: picture-alliance/dpa/Nicolas Armer

    September 2016

    Zahlreiche neue Beweisanträge

    Im Prozess droht die nächste Verlängerung: Die Verteidigung reicht 19 neue Beweisanträge ein. Weitere sollen noch folgen.
    Vor allem sollen auch sämtliche Medienberichte genau untersucht werden. Die 13 Frauen hätten nicht unvoreingenommen ausgesagt, so die Verteidigung des ehemaligen Chefarztes.


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