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ICE-Trasse Bamberg-Lichtenfels Bahn verlegt Main

Nach 34 Wochen Komplettsperrung soll die Bahnstrecke Bamberg-Lichtenfels am 4. September wieder eröffnet werden. Eine aufwendige Baumaßnahme, denn sogar der Main muss auf einem Kilometer Länge umziehen.

Von: Heiner Gremer

Stand: 23.08.2016 | Archiv

Der viergleisige Ausbau der ICE-Strecke München-Berlin zwischen Bamberg und Lichtenfels ist eine der aktuell größten Bahnbaustellen in der Bundesrepublik. Die Vollsperrung der Strecke in Oberfranken wurde nach Angaben der Bahn wegen der schwierigen Topografie nötig.

Ausgleichsmaßnahmen für Natur

So muss beispielsweise bei Ebing der Main auf über einem Kilometer Länge um 170 Meter nach Westen verlegt werden, weil der Platz für vier Gleise an dieser Stelle nicht ausreicht. Über den aktuellen Stand der Bauarbeiten informierte die Bahn am Dienstag (23.08.16) bei einem Ortstermin. Das neue Mainbett mit Inseln und Verbauungen ist bereits fertiggestellt. Geflutet wird es im September.

Verlegung der Mainschleife

Naturfreunde sind zufrieden

Der jetzige Flusslauf wird als Altgewässer erhalten bleiben, erklärt der Ökologe Helge Gork, der bei der Bahn für die Ausgleichsflächen zuständig ist. Durch die aufwendige Baumaßnahme erhofft man sich, dass sogar mehr seltene Tier- und Pflanzenarten als bisher in dem neuen Main-Abschnitt heimisch werden. Hans Joachim Rost vom Wasserwirtschaftsamt Kronach ist zufrieden: Denn die Main-Verlegung sei sogar mit einer Renaturierung des ehemals begradigten Flusses verbunden. Dadurch entstehen laut Rost etliche Hektar zusätzlichen Lebensraums für Tiere und Pfalnzen. Der renaturierte Fluss werde sich außerdem besser selbst reinigen können und die Artenvielfalt im Wasser werde profitieren. Die Main-Verlegung kostet rund zwei Millionen Euro.

"Die Bahn hat genau unseren Vorstellungen entsprochen. Es ist eine gelungene Sache."

Hans Joachim Rost, Wasserwirtschaftsamt Kronach

Entlastung für Bahnkunden kommt

Und die Bahnkunden? Schon seit Januar sind die Arbeiten zwischen Bamberg und Lichtenfels vor allem für tausende Schüler und Berufspendler eine immense Belastung, müssen sie doch jeden Tag auf Busse ausweichen. Täglich wird die Strecke von 28.000 Menschen genutzt.

Aber auch Fernreisende müssen seitdem mit etwas längeren Fahrtzeiten und deutlich weniger Verbindungen leben. Denn der ICE zwischen München und Berlin wird seit Monaten über die längere Strecke über Würzburg geführt und nicht mehr über Bamberg. Diese zusätzliche Belastung wird nun bald ein Ende haben.

Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 8

Hintergrund: Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 8

Der teilweise Neubau der ICE-Strecke von Nürnberg nach Berlin soll 2017 abgeschlossen sein. Die Fahrt von München in die Hauptstadt soll dann nur noch vier Stunden dauern. Bislang saßen Reisende etwa sechs Stunden im Zug. Das Großprojekt kostet mehr als zehn Milliarden Euro. Vom oberfränkischen Ebensfeld (Landkreis Lichtenfels) über Erfurt bis nach Halle an der Saale in Sachsen-Anhalt ist die Strecke komplett neu gebaut worden – inklusive zahlreicher Brücken und Tunnel.


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Willem Riemersma, Mittwoch, 24.August 2016, 11:10 Uhr

4.

Diesen Sommer fuhr ich mit dem Zug von den Niederlanden über Görlitz nach Polen.
Un sah hin und wieder ausrangierte Rangierbahnhöfe. Von Teufelsgärten von Unkraut überwuchert.
Für mich als Eisenbahnfreund ebenso ein Graus da durchzufahren.
Un wenn doch mehr Verkehr, dann lieber mehr Gleis als Beton und Asphalt. Unser kleines Land wirdt immer mehr mit Autobahnen vollgebaut.
Und auch 12 Fahrstreifen, wie bei Amsterdam, werden innerhalb kurzer Zeit wohl wieder zu wenig sein. Je mehr Autos durchfliessen können, desto mehr
Autos angezogen werden, scheint es, als wäre es ein Naturgesetz.
Freuet euch auf die wenigen Gleise die dazu kommen! Schonen immerhin ein mehrfaches an Natur irgendwo anders in ihre Umgebung.
Denn auch als Naturfreund weiss ich wie schön und wichtig die Natur ist. Eben darum: mehr Gleise, weniger Autowege.
Viel Naturfreude wünsche ich Ihnen.

otti, Dienstag, 23.August 2016, 14:20 Uhr

3.

Früher war die Gegend ein echter Gottesgarten der Natur, heute ist es ein Graus da durchzufahren.

  • Antwort von Willem Riemersma, Dienstag, 23.August, 20:36 Uhr

    Diesen Sommer fuhr ich mit dem Zug von den Niederlanden über Görlitz nach Polen.
    Un sah hin und wieder ausrangierte Rangierbahnhöfe. Von Teufelsgärten von Unkraut überwuchert.
    Für mich als Eisenbahnfreund ebenso ein Graus da durchzufahren.
    Un wenn doch mehr Verkehr, dann lieber mehr Gleis als Beton und Asphalt. Unser kleines Land wirdt immer mehr mit Autobahnen vollgebaut.
    Und auch 12 Fahrbahnen, wie bei Amsterdam, werden innerhalb kurzer Zeit wohl wieder zu wenig sein. Je mehr Autos durchfliessen können, desto mehr
    Autos angezogen werden, scheint es, als wäre es ein Naturgesetz.
    Freuet euch über die wenige Glesie die dazu kommen! Schonen immerhin ein mehrfaches an Natur irgendwo anders in ihre Umgebung.
    Denn auch als Naturfreund weiss ich wie schön und wichtig die Natur ist. Eben darum: mehr Gleise, weniger Fahrbahnen.
    Viel Naturfreude wünsche ich Ihnen.

Johannes, Dienstag, 23.August 2016, 12:15 Uhr

2. Roboter an der Macht?

Alles wird künstlich. Schade!

ICE, Montag, 22.August 2016, 18:32 Uhr

1.

da muß Max Maulwurf aber sicherheitsbedingt die Schwimmweste anlegen.