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Gedenken am Fliegerhorst Die Olympia-Tragödie von Fürstenfeldbruck

Es war eine würdevolle Gedenkfeier für die Opfer des Olympia-Attentats von 1972 am Vormittag in Fürstenfeldbruck - genau 45 Jahre, nachdem die Befreiung der israelischen Geiseln am Fliegerhorst Fürstenfeldbruck in einer Katastrophe endete.

Von: Julia Binder, Michael Bartmann und David Herting

Stand: 05.09.2017 | Archiv

Gedenken am Fliegerhorst anlässlich der Olympia-Tragödie von Fürstenfeldbruck - die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, und die Generalkonsulin des Staates Israel für Süddeutschland, Sandra Simovich (v.l.) | Bild: BR/Michael Bartmann

Zum Gedenken an die Opfer waren nicht nur zahlreiche Menschen aus Fürstenfeldbruck und der Umgebung gekommen.

Angehörige der Todesopfer in Fürstenfeldbruck

Töchter, Söhne, Frauen, Enkel der ermordeten israelischen Sportler, Trainer und Kampfrichter sowie des Münchner Polizisten fanden sich ein. Viele reisten eigens aus Israel an, weil sie am Mittwoch auch an der Einweihung der Gedenkstätte im Olympiapark teilnehmen werden. Unter ihnen ist zum Beispiel Ankie Spitzer. Deren Mann André, ein israelischer Fechttrainer, war bei der missglückten Befreiung der Geiseln am Fliegerhorst in Fürstenfeldbruck ermordet worden.

Ein schmerzlicher Einschnitt...

Kultusminister Ludwig Spaenle erinnerte in seiner Rede daran, wie schmerzlich der Einschnitt für die Familien aller Umgekommenen war, wie sehr aber auch die Idee des friedlichen Wettstreits der Nationen für immer gelitten habe.

"Erinnern heißt natürlich, den Menschen im Herzen einen Platz geben, und insofern ist das eine nationale und internationale Aufgabe."

Kultusminister Ludwig Spaenle

Die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, sagte: Terroristen träfen seit damals die gesamte freie Welt, die Überzeugung von einem Leben in Demokratie und Freiheit.

Gemeinsames Gebet, Steine und Blumen

Im Anschluss an die Reden beteten ein evangelischer, katholischer und jüdischer Geistlicher. Die rund 150 Gäste schritten danach nacheinander zum Denkmal und legten dort nach jüdischem Brauch Steine oder aber auch Blumen nieder.

Bei dem katastrophal gescheiterten Befreiungsversuch vom Fliegerhorst in Fürstenfeldbruck starben 1972 alle neun israelischen Geiseln, ein Münchner Polizist erlitt einen tödlichen Kopfschuss, fünf der acht palästinensischen Terroristen wurden ebenfalls erschossen, drei festgenommen.


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