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Krise bei Audi Betriebsratschef fordert Beschäftigungsgarantie

Mit Blick auf die Diesel-Kriese fordern die Arbeitnehmervertreter bei Audi in Ingolstadt eine Beschäftigungsgarantie über 2018 hinaus. Im Vorfeld der Betriebsversammlung wurde bekannt, dass Audi den Bau eines neuen Technologieparks in Ingolstadt erstmal auf Eis legt.

Von: Susanne Pfaller

Stand: 05.10.2016

Audi-Logo in der Dämmerung | Bild: pa/dpa/Julian Stratenschulte

Betriebsratschef Peter Mosch nannte in der noch laufenden Betriebsversammlung eine Verlängerung der Beschäftigungsgarantie die "passende Antwort auf die spürbare Unsicherheit in der Belegschaft". Darüber hinaus forderte Mosch vor 8.000 der insgesamt 43.000 Beschäftigten in Ingolstadt eine Auslastung der Produktionslinien am Standort.

Die Spekulationen über einen Schichtabbau in Ingolstadt kommentierte der Betriebsratschef in Richtung Vorstand:

"Der Vorstand hat uns sein Wort gegeben, unsere Auslastung am Standort Ingolstadt sicherzustellen. Wir erwarten von ihm, dass er dazu steht."

Audi-Betriebsratschef Peter Mosch

Mosch mahnte das Unternehmen, die Zeichen der Zeit zu erkennen und "endlich die Produktion von Elektro-Fahrzeugen in Ingolstadt zu forcieren". Laut der Pressemitteilung des Betriebsrates lud Audi-Chef Rupert Stadler die Arbeitnehmervertreter zu einem Bündnis "unter dem Motto Audi-Zukunft" ein.

Brennende Frage der Belegschaft

Den 43.000 Audianern brennen derzeit viele Fragen unter den Nägeln: Wie tief steckt Audi in der VW-Krise? Wie erholt sich die "Vorsprung-durch-Technik" AG von der Entlassung ihres Entwicklungschefs Stefan Knirsch? Wie viel Arbeit gibt es künftig überhaupt in Ingolstadt, nachdem der Verkaufsschlager Q 5 jetzt in Mexiko produziert wird? Bleibt die Nachschicht voll erhalten oder verlieren Zeitarbeiter ihren Job? Das Vertrauen der Belegschaft schwindet, und zumindest bei den Zeitarbeitern auch das Vertrauen in ihre Gewerkschaft. Viele von ihnen haben der IG Metall die Mitgliedschaft bereits gekündigt.

Neuer Technologiepark verzögert sich

Im Vorfeld der Betriebsversammlung wurde bekannt, dass Audi das regionale Investitionsprojekt "IN-Campus" verschiebt. Wie ein Unternehmenssprecher dem Bayerischen Rundfunk erklärte, rückt die Entstehung des Technologieparks im Südosten Ingolstadts "auf der Zeitschiene nach hinten. Auch die Projektinhalte werden neu besprochen". Bislang wollte Audi bereits 2017 mit dem Bau des als Job-Motor geltenden Projekts beginnen. Ein neuer Starttermin ist noch offen, so der Sprecher.


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Gaessl Timo, Donnerstag, 06.Oktober 2016, 08:57 Uhr

10. Audi BMW Mercedes und co

Die einen haben betrogen und die anderen machen falsche Angaben beim co2 und nox ausstoß. Wo ist der unterschied???

potentieller Neuwagenkunde, Donnerstag, 06.Oktober 2016, 08:26 Uhr

9. Ehrlich währt am längsten.

Wer kauft in der Zukunft noch Autos von Betrügern?

Früh, Donnerstag, 06.Oktober 2016, 06:24 Uhr

8.

Die mit Anzug und Krawatte kriegen den Hals niemals voll das war schon immer so.

Leser , Mittwoch, 05.Oktober 2016, 22:59 Uhr

7.

Mit dem Anlauf des mexikanischen Werkes war absehbar, wie Effekte daraus zu Tage treten, was sich eben auf die Ingolstädter Produktion auch auswirken wird. Audi möchte neben einem Wachsen auch kosteneffizienter werden. So überraschend kommt der Wegfall der Nachtschicht nun nicht.

Manager ans Band, Mittwoch, 05.Oktober 2016, 21:37 Uhr

6. Selbst geschaffene Probleme

Das kann doch wohl nicht wahr sein: Zuerst werden die Kunden übers Ohr gehauen, die Führung kassiert ueber Jahre unverdient Millionengehaelter, die IG Metall im AR nickt das alles ab und fällt plötzlich aus allen Wolken. Das ist doch genauso ein Betrug
an den Mitarbeitern.
Die sollen bei Audi diese idiotische Unterstützung von Bayern M. aufgeben, dann ist auch genug Geld für die Mitarbeiter da. Es kann doch nicht sein, dass die Firma dem Verein das Geld für Millionaere in den Allerwertesten pustet und für die eigenen Leute nichts übrig hat.