NSU-Prozess


1

188. Verhandlungstag, 03.03.2015 Pro-Wohlleben-Demo vor Gericht

Der heutige Verhandlungstag im NSU-Prozess wurde wegen einer erneuten Erkrankung der Hauptangeklagten Zschäpe abgesagt. Zuvor war es zu einer rechtsextremen Kundgebung für den Angeklagten Wohlleben gekommen. Von Tim Aßmann und Julian von Loewis.

Von: Tim Aßmann/Julian von Loewis

Stand: 03.03.2015 | Archiv

Der Angeklagte Ralf Wohlleben kommt am 28.04.2014 in den Gerichtssaal | Bild: picture-alliance/dpa

Bei der Kundgebung bezeichnete ein Redner Wohlleben als "Held des deutschen Volkes" und den Prozess als "Show" und sprach von einseitigen Ermittlungen und einer Vorverurteilung Wohllebens. Für die "Dönermorde" sei eine "Türkenmafia" verantwortlich. Rund einem Dutzend rechtsextremer Demonstranten standen laut Polizeiangaben etwa 100 Gegendemonstranten gegenüber.

Der Ex-NPD-Funktionär Wohlleben wurde im Prozess als Drahtzieher bei der Unterstützung des untergetauchten Terrortrios schwer belastet. Er sitzt weiter in Untersuchungshaft und wurde am vergangenen Freitag 40 Jahre alt - auf der Zuschauertribüne im Gerichtssaal tragen mehrere Rechtsextreme T-Shirts mit der Zahl 40. Auch der Zwillingsbruder des Mitangeklagten André E., Mike E., sitzt im Gerichtssaal.

Nur noch eingeschränkte TV-Aufnahmen

Vor Verhandlungsbeginn teilte die Pressestelle des Oberlandesgerichts unterdessen eine Änderung bei Video- und Fotoaufnahmen im Saal mit. Künftig sind diese Aufnahmen nur noch an jedem ersten und siebten Verhandlungstag eines Monats möglich. Hintergrund ist ein entsprechender Antrag der Zschäpe-Verteidigung. Bisher durften TV-Teams und Fotografen unmittelbar vor Beginn jedes Verhandlungstages im Saal Aufnahmen von den Angeklagten machen.


1